Er angelte wieder nach einer meiner Haarsträhne. Was fand er bloß an denen?
„Also, hör auf dich vor deinen Antworten zu drücken! Und sei ehrlich!"„Nein."
„Was nein?"
„Meine Güte! Nein, ich hatte noch nie Sex!"
Atlas Augen wurden groß und ich fragte mich unwillkürlich, was eigentlich in ihm vorging. Was dachte er? Was war ich bloß für ihn?
Ich zupfte mein Haar aus seiner Faust.„Warum nicht?"
Die Frage brachte mich irgendwie total aus dem Konzept. Warum nicht? Ja, das war eine gute Frage... Vermutlich, weil ich viel zu prüde wahr? Schneller weglief, als das jemand auf mich hätte zukommen können?
„Weiß nicht... Es hat sich halt einfach nie ergeben!"
„Aber verliebt warst du doch schon mal, oder?"
„Du willst es aber genau wissen! Ja, da war durchaus mal der ein oder andere..."
„Wenigstens mal ein Kuss?"Ich schüttelte langsam den Kopf. Automatisch glitt mein Blick zu seinen vollen Lippen und ich konnte nicht anders, als mir vorzustellen, wie samtig weich sie wohl sein mussten. Wie seine leichten Bartstoppeln wohl über die Wangen kratzen mussten? Atlas war meinem Blick gefolgt und grinste mal wieder in sich hinein.
„Wenn du magst, können wir das schnell ändern!", bot er sich an, doch ich schüttelte schnell den Kopf. Am liebsten hätte ich mich auf ihn drauf geworfen.
In meinem Kopf tobten schon Fantasien von seinen Berührungen auf meiner Haut, seinen Lippen auf den meinen. Ich verfluchte mich dafür, dass ich nicht den Mumm hatte, sein Angebot anzunehmen. Aber irgendwie war dafür auch mein Ego zu groß.„Ganz wie du magst!"
Das war alles? Kein Nachharken wie: Bist du dir wirklich sicher?Atlas verwirrte mich immer wieder!
Eine ganze Weile saßen wir wieder schweigend da. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit inzwischen vergangen war, wie lange wir eigentlich schon zusammen in diesem Raum hier saßen.
Ich hätte ja auf die Uhr an meinem Handy geschaut, aber mein Handy, mein einziger Zugang zur Außenwelt, hatte mich unterdessen im Stich gelassen und den Geist aufgegeben.Ich hätte mich verfluchen können, darüber, dass ich nicht so vorausschauend gewesen war und es in der Nacht aufgeladen hatte.
Aber Atlas schien es ernst zu meinen und machte mir aktuell keineswegs den Eindruck, als würde er mit dem Gedanken spielen, mir einen großen Teil der Wette zu erlassen. Aber ein Ladekabel hätte er ja wenigstens hier haben können!
Da der Raum keine Fenster hatte, würde ich wohl auch die Nacht vom Tag nicht unterscheiden können.
„Wie wissen wir, wieviel Zeit rum ist? Wann die zehn Tage vorüber sind? Hast du wirklich kein Ladekabel für mich hier?"
„Ist da etwa jemand etwa Handysüchtig?"
„Nein, bin ich nicht!" Das letzte was ich wollte, war, dass er dachte, ich wäre von irgendetwas abhängig. Auch wenn ich nicht zu begründen vermochte, weshalb mir soviel daran lag.„Irgendwann wird Oskar schon wieder vorbei kommen, dann sehen wir ja, wann die Zeit vergangen ist!" Atlas grinste, bevor er das Angebot unterbreitete: „wir können aber gern noch ein paar Wetten darüber abschließen, wie viel Zeit vergangen ist!"
„Nee lass mal! Damit hab ich in letzter Zeit keine so guten Erfahrungen gemacht! Was hast du nur immer bloß mit deinen andauernden Wetten?"
„Ich hab eine sehr große Erfolgsquote was Wetten anbelangt. Dürftest du aber auch schon festgestellt haben!" Wr zwinkerte mir zu.
„Ach was du nicht sagst...", murmelte ich. Das letzte was ich hier tun würde, wäre gewiss weitere Wetten mit ihm hier abzuschließen. Man lernte doch aus seinen Fehlern!
„Also wenn du Interesse an irgendeiner Wette hast, sag mir nur Bescheid!"
„Wenn Ich lebensmüde bin, werde ich auf dich zurückkommen!" Ich rollte mit den Augen, was Atlas nur dazu brachte, dass er laut auflachte, während er sich wieder eine meiner Strähnen griff.
DU LIEST GERADE
Sex(y) in der Box
RomanceAtlas. Und ich. Ein Mädchen mit einem unbefleckten Ruf. Eine Jungfrau. Die ausgerechnet mit dem größten Fuck Boy der Stadt eine Wette eingeht. Und sie, wen wundert es? gnadenlos verliert! 120 Stunden in einem Raum mit dem gleichen Typen. Wird sie i...