TEIL 2: OUT OF THE BOX
Das Licht blendete mich, als es mir entgegenstrahlte. Reflexartig schob ich meine Hände vors Gesicht, um den scheinbar brennenden Strahlen in meinen Augen auszuweichen. Ich vermochte einfach nicht zu glauben, wollte nicht wahr haben, dass es schon vorbei sein sollte, diese fünf Tage!
Aber ich wusste, dass es für mich auch ein Leben außerhalb der Box gab und ich mich nicht für immer fernab der Außenwelt hier drin mit einem frisch kennengelernten Typen verschanzen konnte. Bei dem Gedanken daran, dass ich beim nächsten Zusammentreffen meiner Mutter würde erklären müssen, was das für ein Typ im Hintergrund am Telefon gewesen war, musste ich kurz in mich hineinlachen.
War das hier nicht genau das, was immer jeder für mich gewünscht hatte? Dass ich, Avery, endlich einmal einen Typen heimschleppte?
Würde es denn noch ein Wir geben, nach dem wir der Box entsprungen waren? Bei dem Gedanken daran, dass das hier das endgültige Ende sein könnte, wurde mir ganz schlecht.
Zögernd warf ich einen Blick hinter mich in Richtung Atlas, der mir abwartend engegen sah und ignorierte Oskars Hand, die er mir entgegen hielt, um einfacher aus der Box zu kommen.
"Stimmt etwas nicht?", Atlas sah mich leicht verwirrt an.
"Nein, ich meine doch. Also ich...", stotterte ich herum. Meine Güte war das peinlich!
"Jetzt musst du auch sagen, was dich bedrückt."
"Ich habe mich nur gefragt, ob das hier das Ende ist. Werden wir uns wieder sehen?"
Über Atlas Gesicht huschte ein Grinsen, welches seine Augen auf eine fast schon blendene Art und Weise strahlen ließen.Ehe ich mich versehen konnte, hatte Atlas mich wieder zurück in die Box gezogen und die Luke vor Oskars Augen zugeschlagen. Ich lag halb auf ihm drauf, als er mich an sich zog und mit einer geradezu atemberaubenden Intensität küsste, seine Lippen sich fordernd mit meinen vereinten.
"Natürlich, Avery! Wenn das dein Wunsch ist! Gib mir deine Nummer und ich werde dir schreiben! Ich will dich nicht verlieren!", brachte er in einer kurzen Pause hervor, in der er mir ernst in die Augen sah und meinen Blick einfing.
Mir wurde dabei so warm ums Herz, dass mir fast die Tränen kamen.
"Okay", hauchte ich.
Kurz zog er mich noch einmal fester an sich, und ich nuschelte an seine Schulter: "Ich dich nämlich auch nicht!"
Atlas drückte mich noch fester an sich, sodass ich für einen kurzen Moment keine Luft mehr bekam und ich musste kichern, als er mich schließlich wieder freigab.
"Wir wären dann soweit, Oskar!", rief er und schon im nächsten Augenblick schwang die Luke wieder auf und Oskars Gesicht erschien dahinter.
Dieses Mal ergriff ich seine Hand schon weniger zögerlich und ließ es zu, dass er mir beim Aussteigen aus der Box half. Binnen kürzester Zeit war Atlas mir hinterhergesprungen und hatte sich neben mich gestellt.
Wehmütig betrachtete ich dieses Etwas, das mir fünf Tage lang ein Zuhause gewesen war, diese kleine enge Box mit dem winzigen Badezimmer dran.
Ein Blick in Oskars Richtung genügte, um zu wissen, was er wohl denken musste. Sein Grinsen stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben, aber er kommentierte nichts."Hier!"
Plötzlich wurde mir etwas in die Hand gedrückt. Verwundert nahm ich den Stift entgegen und sah Oskar fragend an.
"Schreib auf!", forderte mich Atlas auf, während er seinen rechten Ärmel hochkrempelte.
"Was?"
"Deine Nummer!""Ah, okay!"
Ich spürte, wie ich schon wieder rot wurde, als ich auf ihn zu ging und seinen Arm in meine Hände nahm. Seine warme Haut und... Du meine Güte war ich anstrengend! Ich hielt es bald in meinem eigenen Kopf nicht mehr aus!
Mit zittrigen Händen krakelte ich meine Nummer auf seinen Arm. Dreimal las ich sie mir noch einmal durch, um ja sicher zu sein, sie auch korrekt aufgeschrieben zu haben. Dann reichte ich Oskar den Stift zurück, ohne jedoch den Blick dabei von Atlas zu lösen, der seinen Ärmel wieder herunterzog.
"Also was ist jetzt? Soll ich dich heute noch heimfahren?", er zwinkerte mir zu, während er auch schon zu seiner Maschine schlenderte.
Ich sprang geradezu darauf zu und ließ mich wieder neben ihm nieder, krallte mich in seinem Shirt fest, atmete seinen Duft ein, versuchte, ihn mir auf immer und ewig in meinem Kopf zu konservieren.
Am liebsten hätte ich ihn niemehr losgelassen, als ich meinen Kopf in seinem Shirt vergrub und spürte, wie er anfuhr und wir durch die frische Tagesluft düsten.
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Sex(y) in der Box
RomanceAtlas. Und ich. Ein Mädchen mit einem unbefleckten Ruf. Eine Jungfrau. Die ausgerechnet mit dem größten Fuck Boy der Stadt eine Wette eingeht. Und sie, wen wundert es? gnadenlos verliert! 120 Stunden in einem Raum mit dem gleichen Typen. Wird sie i...