Kapitel 40

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Teil 3: Wish to be in the Box

"Ich weiß, ich habe mich einfach noch nicht daran gewöhnt, dass ich mit einem Typen zusammen bin, der nebenbei auch noch der zukünftige Thronfolger ist", lenkte ich ein.

"Das glaube ich auch. Die Frage ist doch viel mehr, werden Sie das jemals?"
"Wie meinen Sie das?"
"Sich daran gewöhnen?"
"Ich hoffe doch sehr!", ich lachte etwas verunsichert auf.

"Soll ich Sie gleich auch heimfahren?", wechselte er das Thema.

"Nein, danke. Geht schon, ich werde mir einfach ein Taxi rufen... ich will diesem Haus nicht weiter auf der Tasche liegen!"
"Glauben Sie mir, MyLady, das ist definitv noch im Budget des Hauses drin!"
"Trotzdem..."

"Ganz wie Sie wollen!"

Eine kleine Weile liefen wir schweigend nebeneinander her.

"Kommen Sie mal her!", meinte er plötzlich.

"Wie meinen Sie das? Wohin?"

"Zu mir!" Das war mir irgendwie unheimlich. Was zum Teufel wollte er bitte von mir?

"Zu Ihnen?"
"Sie haben etwas im Gesicht!"

"Warten Sie, ich schaue in der Kamera in meinem Handy nach und schaue gerade selbst."
"Nein!", er brüllte fast.

Erschrocken starrte ich ihn an und fuhr zusammen.
"Wieso das denn nicht?"

Plötzlich stand er direkt vor mir. Viel zu nah wenn es nach mir ging. Ich konnte seinen Schweiß riechen und sogar schon die Poren in seinem Gesicht sehen, so nah stand er an mir dran.

"Sagen Sie bloß, sie präkieren sich davor, mir nahe zu sein, mich zu küssen?"

"Ihnen nahe zu sein? Sie zu küssen? Was in Gottesnamen fällt Ihnen eigentlich ein? Alles was ich von Ihnen wollte, war, dass Sie mich zum Ausgang führen!"
"Mit dem Prinzen klappt es doch auch. Das sieht man wieder einmal, dass es nur das Geld ist!"
"Nur das Geld? Ist das ihr Ernst? Es gibt etliche Gründe, weshalb ich gerne mit Atlas zusammen bin und das Thema Geld reiht sich da eher hinten an." Leicht verängstigt trat ich einen Schritt von ihm ab.

"Oh, nicht so ängstlich, myLady! Kommen Sie doch näher!"

"Den Teufel werde ich tun!"

"Sie haben es nicht anders gewollt!" Im nächsten Moment zückte er etwas aus seiner Tasche hervor und entkappte es. Die Plastikkappe schmiss er achtlos beiseite auf den Boden.

"Was ist das? Was haben Sie vor?" Angsterfüllt sag ich ihn an.

Ich wich nocheinmal ein weiteres Stück zurück und schaute mich hektisch um, in der Hoffnung, irgendwer wäre in der Nähe und könne mir aus dieser Situation hier heraushelfen.

"Hier ist niemand. Niemand außer mir! Man kann nicht immer Glück haben. Und sagen Sie doch, wo ist Ihr toller Prinz wenn man ihn braucht? Wäre es nicht wahre Liebe, wenn er jetzt aus irgendeiner Ecke springen und Sie retten würde?"

"Gott, was wollen Sie denn von mir?"
"Oh, das werden Sie noch früh genug erfahren, MyLady!"

Ich spürte, wie mir mein Herz bis zum Hals schlug und ich bei meinen Zurückweicheversuchen erneut gegen die Wand stieß.

"Rennen Sie, solange Sie es noch können. Ich bin gut gelaunt heute. Drei Sekunden Vorsprung! Will ja nicht so sein."

"Was...?", brachte ich verwirrt stotternd hervor.
"Eins..."

Ich wollte nicht begreifen, was hier gerade abging. Jedenfalls begann ich zu rennen, kam aber nicht weit, weil ich über meine hohen Absätze stolperte und mich nur in letzter Sekunde an der Wand abstützen konnte. Das Kleid bauschte mir dabei wild hinterher.

"Zwei..."

Er zählte langsam. Aber er zählte trotzdem. Ich hatte nicht viel Zeit, bis er mit seiner Verfolgungsjagd starten würde. Was auch immer er damit bezweckte. Was würde er tun, wenn er mich einfing? Herr Gott, was zum Teufel wollte er denn von mir? Was war das für ein verdammtes Spiel, das er da mit mir spielte?

Eilig raffte ich mich wieder auf und hob den Saum meines Kleides an, damit ich nicht auch noch darüber stolpern konnte.

"Drei!"

Ich wollte gerade einen weiteren Rennversuch starten, als mich auch schon ein schweres Gewicht gegen die Wand in dem Flur presste. Ich schrie aus Leibeskräften drauf los, doch der Typ presste augenblicklich seine Hand auf meinen Mund.
Dieses Mal war er es, der sich hastig umschaute, um sicher zu gehen, dass mich niemand gehört hatte.

Angewidert von seinen haarigen fettigen Fingern biss ich ihm in seine Hand. Überrascht und schmerzverzerrt riss er seine Hand von meinem Mund, was mir die Gelegenheit  bot, noch einmal laut zu schreien. Aber schon im nächsten Moment presste er irgendetwas anderes, irgendeinen Stoff, vor meinen Mund und drückte ihn soweit hinein, dass ich beinahe würgen musste. Was zum Teufel war das? Sein T-Shirt? Es roch jedenfalls danach.

"Solltest doch vermutlich schon Übung darin haben, Dinge mit deinem Mund aufzunehemen. Dabei meine ich ganz besonders das eine Ding des Prinzen."
Angewidert starrte ich den Typen an, am liebsten hätte ich ihm gerade ins Gesicht gespuckt.

"Was man nicht alles tut, für Titel und Krone, nicht wahr? Soll ja angeblich Leute geben, die dafür über Leichen gehen..."

Was wollte er bloß von mir? mich etwa töten? Aber was in Gottes Namen hatte er davon? Was erhoffte er sich? Die Krone würde er jedenfalls nicht über meinen Tod erlangen, da war er bei mir an der falschen Adresse zu.

Mit aller Kraft versuchte ich mich gegen ihn zu stemmen, doch ich war machtlos. Ich konnte nur dabei zusehen, wie er dieses Etwas von eben wieder hervorkramte. Es war eine Spritze mit irgendeinem silbrigen Inhalt darin.

"Schlaft gut, MyLAdy!", zischte er mir in sein Ohr und ich konnte dabei seinen fischigen Atem ausmachen. Hätte ich nicht schon Würgreflexe wegen des Tuches, dann hätte ich wohl spätestens jetzt welche bekommen.

Und schon im nächsten Moment rammte er mir die Spitze der Spritze auf schmerzhafte Weise in den Arm und drückte den Kolben herunter, und damit die Flüssigkeit direkt in meinen Blutkreislauf.

"Schlaft gut!", wiederholte er, nur dieses Mal etwas leiser.

Ich spürte, wie er den Druck ein wenig aus seinem Griff nahm. Meine Beine begannen nachzugeben und ich sackte einem Sack Mehl gleich in mich zusammen. Am Rande bekam ich mit, wie der Typ mich schwerfällig auffing und anfing, mich das restliche Stück des Ganges entlang zu tragen.

Ich wollte mich gegen ihn wehren, mich von ihm wegdrücken, doch sein Griff war unerbittlich und ich mit jeder weiteren Sekunde die verstrich definitv zu schwach, um ihn an irgendetwas zu hindern.
Ich spürte, wie meine Lider schon schwerer wurden. Mit aller Kraft die mir blieb, versuchte ich, meine Augen aufzureißen, zu sehen, was geschah.
Alles was ich noch mitbekam, war, wie er mich kurz ins Tageslicht trug, nur um mich kurz darauf in irgendeinem Auto zu verstauen. Aber ich hätte nicht einmal sagen können, ob noch jemand anderes in dem Auto saß, denn mein Bewusstsein entglitt mir gänzlich und ich driftete vollends ins Nichts.

Sex(y) in der BoxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt