[11] Auskundschaften

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„Marcello! Was machst du in meinem Zimmer." fragte ich ihn verwirrt.

„Warum hast du uns verraten, Kate? Warum hast du mich verraten?" Er sah mich traurig und enttäuscht an. „Ich kann es erklären!" Ich versuche mich nicht mal herauszureden, weil ich weiß, dass es bei ihm nichts bringt.

„Dann erklär es mir." fordert er mich auf. „Ich...Ich."

„Ich habe dir vertraut." meinte er zu mir und betonte das Wort vertraut ganz besonders. „Ich hatte keine Wahl meine Schwester..."beginne ich.

„Ganz gleich, wie die Situation aussieht, du hast immer eine Wahl."

„Immer noch der predigende Weltverbesserer. Mein Gott, du hast dich kein bisschen verändert. Ich habe deine verurteilende und schwarz-weiß Weltanschauung so satt." ertönt die Stimme von Lorenzo.

„Raus hier, Lorenzo." sagte Marcello zu ihm.

„Lass sie in Ruhe, sie will dein Nörgeln nicht hören. Stimmts Kate? Das hast du sehr gut gemacht. Du hast die richtige Seite gewählt." er grinste mich an.

„Was Ich habe mich für keine Seite entschieden." Meinte ich sauer. „Oh, doch das hast du."

„Du hast mich in die Ecke gedrängt." versuchte ich mich zu verteidigen. „Sicher, rede dir das nur weiter ein."

„Übrigens was machst du hier?" fragte ich ihn verwirrt. „Ich bin hier, weil du willst das ich hier bin."

„Er ist ein Krimineller, Kate. Von der schlimmsten Sorte. Du kannst ihm nicht trauen." mischt sich Marcello wieder ein.

„Ich verstehe das nicht...Warum seid ihr beide in meinem Zimmer?" fragte ich noch einmal. „Lorenzo hat recht. Wir sind hier, weil du es so willst."

„Aber du kannst uns nicht beide haben. Ich teile nicht!" meinte Lorenzo. „Du musst dir einen aussuchen Kate."

„Aber-" Ich werde von ihnen unterbrochen. „Wer von uns Kate?" Verlangten die beiden Brüder.

„Ich...Ich kann nicht...Nein!" stotterte ich vor mich hin. Ich kann das nicht.

Ich wache völlig verheddert in meinen Lacken auf. Mein Herz rast.

Oh mein Gott, es war nur ein Traum. Ich lege mich eine Weile hin, bis mein Herzschlag sich wieder beruhigt hat.

Ich schätze, ein schlechtes Gewissen sorgt für unruhige Nächte. Ich denke noch einmal über mein gestriges Telefonat mit Lorenzo Castellano nach.

Darüber, was ich ihm alles über die Pläne der Polizei, ihn zu erwischen, erzählt habe. Und mir wird schlecht. Mein Gott was habe ich getan? Was soll ich jetzt Marcello gegenübertreten? Wenn er das herausfindet, wird er mir das nie verzeihen.

Allein der Gedanke, ihn anzulügen lässt mich wieder schlecht fühlen. Schlecht, traurig und wütend auf mich selbst. Er darf das nie herausfinden.

Ich springe schuldbewusst auf, als mein Telefon klingelt.

„Marcello." begrüße ich ihn. „Hey, tut mir leid, dass ich früh anrufe. Ich habe dich doch nicht geweckt, oder?" versicherte er sich.

„Nein, ich war schon wach. Stimmt etwas nicht?" frage ich nach. „Nur eine gute Nachricht. Der Informant hat heute Morgen wieder angerufen. Anscheinend wurde der Ort für den Deal schon ausgesucht."

„Und wo ist der?" hakte ich nach.

„Eine verlassene U-Bahn-Station die alte City Hall Station. Deshalb rufe ich an. Wir werden den Ort heute Morgen auskundschaften."

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