[15] Informationen

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Seine Worte treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht, und ich spüre, wie meine Knie weich werden. Ich halte mich an der Wand, um mich zu beruhigen und starre in sein Gesicht.

Ich werde wegen ihm und seinen Gefühlen noch Schwierigkeiten bekommen. Was soll ich nur tun?

Lorenzo seufzt und zündet sich eine Zigarette an. „Wie auch immer. Ich wollte dich nach dem Fall fragen. Wie ist die aktuelle Lage?"

„Wir haben den Ort auskundschaftet, den der Informant genannt hat." Erzähle ich ihm. Auch, wenn ich ein komisches Gefühl dabei habe.

Lorenzo bleibt eine Weile still, während er, scheinbar tief in Gedanken versunken, an seiner Zigarette zieht.

„Okay." Sagt er nur dazu. „Du scheinst nicht überrascht zu sein." Stelle ich fest.

„Ich weiß über den Informanten Bescheid." Ein unbehagliches Gefühl macht sich in meinem Magen breit.

„Was denkt Marcello über den Ort?" Fragt er weiter. „Marcello? Er hält es für seltsam." Warum will er das wissen?

„Oh?" Er zieht wieder seine rechte Augenbraue nach oben. „Da es nicht so viele Ein-Ausgang gibt, aus denen ihr schnell entkommen könntet." Kläre ich auf.

„Hmm. Gibt es sonst noch etwas das ich wissen sollte?" Kommt es ruhig von ihm. „Dein Haus wird überwacht und all deine Lagerhäuser sind jetzt verwanzt."

„Ich hätte nichts anderes erwartet. Ich schätze, ich werde dich in nächster Zeit wohl nicht zu einem Besuch mit nach Hause bringen, was?" Scherzt er rum.

„Nein" Sage ich. Und selbst wenn es nicht so wäre, würde ich nicht zu ihm wollen. Er raucht seine Zigarette zu Ende, geht über in meine Küche, um sie in der Spüle auszumachen und kommt dann ins Wohnzimmer zurück.

„Ich habe dir versprochen, dass ich dir helfen werde, die mexikanische Drogenkartelle zu stürzen."

„Richtig." bestätigte ich. „Morgen wird es einen Drogenhandel geben, an dem das Jaslisco Nueva Generacton Kartell beteiligt sein wird." Erzählt er mir.

Mein Herzschlag wird schnell, und ich spüre, wie mir das Blut ins Gesicht schließt.

„Ich kenne dieses Kartell. Es ist eines der blutigsten und berüchtigtsten. Der Anführer ,,El Mencho" ist einer der meistgesuchten Drogenbosse der Welt." Wir mir sofort klar.

„Der Deal wird um 17 Uhr in einem Lagerhaus in der Brox stattfinden." Er überreicht mir einen Zettel mit einer Adresse.

„Wie gut ist diese Information?" Ich schaue ihn misstrauisch an.

Lorenzo schmunzelt. „Gut genug für dich, als das größte Razzia deiner Karriere werden kann und um den Bastard für lange Zeit ins Gefängnis zu bringen."

„Danke." Sage ich ganz ehrlich.

Er tritt wieder ganz nah an mich heran und küsst mich kurz auf meinem Mund, ich bin wie gelähmt und kann mich nicht bewegen und dann löst er sich schon wieder von mir.

„Gern geschehen." Lorenzo Castellano dreht sich um und geht ohne ein weiteres Wort. Ich schließe erleichtert die Tür.

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Am nächsten Morgen auf der Polizeistation erzähle ich Marcello von dem Drogenhandel, der später am Abend stattfindet.

„Hmm, woher weißt du davon?" Marcello schaut mich neugierig an. „Ich habe einen zuverlässigen Informanten." Sage ich die Halbwahrheit. Was sollte ich schon anderes sagen?

„Und du kannst die Identität diesen Informanten nicht preisgeben?" Fragt Marcello interessiert.

„Nein." Das willst du nicht wissen glaub mir. „Wie sicher bist du dir mir dieser Information?" fragt er nochmals.

„Ich bin mir hundertprozentig sicher, Marcello." Obwohl...BIN ich mir hundertprozentig sicher, dass ich mich auf Lorenzo verlassen kann? Wenn die Information nicht zuverlässig ist und wir umsonst eine Rizzia planen, hätte ich Polizeiressourcen verschwendet. Soll ich meine Glaubhaftigkeit und meinen Job aufs Spiel setzen?

Aber gerade, als sich Selbstzweifel einzuschleichen beginnen, scheint Marcello eine Entscheidung getroffen zu haben.

„Okay. Ich gebe dir Rückendeckung. Lass uns mit dem Captain darüber reden."

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Mit Marcellos Hilfe gelingt es mir, Captain Levine davon zu überzeugen, eine Polizeiaktion aufgrund meiner Informationen zu starten. Und bald ist mein ganzes Team im Konferenzraum versammelt, um die Drogenrizzia zu planen.

„Sind alle über den Plan und ihre Rollen im Klaren?" fragt Marcello, nachdem er uns alles erklärt hatte.

„Ja, Sir!" kommt es von Lee. „Alles klar." Auch Leona schien verstanden zu haben.

„In Ordnung, wir haben eine Stunde, um uns vorzubereiten, dann brechen wir auf." Beendet Marcello, die Konferenz.

Während Leona und Lee aus dem Konferenzraum kommen und aufgeregt über die geplante Razzia sprechen, wende ich mich an Marcello.

„Marcello, danke, dass du an mich geglaubt hast." Sage ich ehrlich. Es wäre sein Recht, mir nicht zu vertrauen. Ich habe keine Erfahrung. „Ich bin dein Partner, natürlich unterstütze ich dich." Sanft lächelt er mich an.

„Nein, das meine ich ernst." Als ich sein hübsches Gesicht schaue, fühle ich einen riesigen Anflug von Schuldgefühlen.

Marcello vertraut mir so sehr...und ich hintergehe sein Vertrauen und das mit seinem Bruder. Ich verdiene ihn nicht.

„Hey, was ist das? Werde jetzt nicht emotional." Er hebt mit seiner Hand, sanft mein Kinn. „Es tut mir leid." sage ich ehrlich. Für alles. Fügt mein unterbewusst sein hinzu.

„Du musst jetzt eine sehr wichtige Entscheidung treffen." Sagt er dann zu mir. „Oh, und die wäre?" Interessiert schaue ich ihn an.

„Hast du jemals von den K-9- Officern gehört?" fragt er mich.

„Ja, Polizeihunde, die speziell dafür ausgebildet sind, um bei der Suche nach Drogen und Sprengstoff zu helfen. Beim Auffinden vermisster Personen, bei der Suche nach Beweisen am Tatort und so weiter." Erkläre ich, was ich darüber weiß.

„Ja. Es ist besonders nützlich, sie für drogenbezogene Operationen einzusetzen." Stimmt Marcello mir zu.

„Warte, willst du damit sagen, dass wie sie für die Drogenrizzia haben könnten?" Wird mir klar.

„Ja, ich kann sie anfordern, wenn du willst. Es ist deine Entscheidung, da es deine Information ist. Hier, ich möchte dir Clover vorstellen! Komm her, Mädchen!" er ruft nach der Hündin, die sofort herbeieilt.

„Wuffff" Der Polizeihund springt zu mir und leckt sanft meine ausgestreckte Hand.

„Clover hat zwei Jahre Erfahrung mit Drogenrizzia." Erklärt er mir. „Ahhh, sie ist so süß. Aber ich glaube nicht, dass wir sie brauchen werden." Sage ich ehrlich.

„Kein Problem. Okay, machen wir uns bereit." Motiviert klatscht Marcello sich auf die Oberschenkel, als er aufsteht.


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