[31] Toxische Liebe

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Mein Herz beginnt zum Rasen. „Lorenzo, ich hätte wissen müssen, dass du hierherkommen würdest. Woher wusstest du, wann ich hier sein würde? Lass mich raten. Du hast jemanden, der das Krankenhaus beobachtet."

Lorenzo antwortet nicht, aber sein Schweigen ist Antwort genug, um zu bestätigen, dass meine Vermutung richtig ist. Amy beobachtet unseren Schlagabtausch mit großen Augen.

„Ähm...Sollte ich mir wegen irgendwas Sorgen machen?" fragt sie nach. Und ich fühle mich nicht nur richtig schlecht, dass sie inmitten von alldem quasi gefangen ist.

Plötzlich fühle ich auch ein extremes Gefühl der Angst um ihre Sicherheit. „Nur, bitte...lass Amy da raus, Lorenzo." Seine Augen weiten sich ungläubig und runzelt die Stirn.

„Glaubst du ernsthaft, dass ich deiner Schwester etwas antun würde?" Enttäuschung blitzt kurz in seinen Augen auf. ,,Ich...So habe ich das nicht gemeint."

„Wie hast du es dann gemeint?" Seine linke Augenbraue zuckt. „Ich will nur nicht, dass sie damit reingezogen wird! Und genau das tust du, indem du hier einfach auftauchst!"

„Ohne mich wäre sie jetzt nicht mal mehr am Leben." Argumentiert Lorenzo „Ich weiß..."

„Und ich wäre auch nichts tun, was dich verletzt." Er verringert den Abstand zwischen uns beiden, bis er direkt vor mir steht. Dann lehnt er sich zu mir vor und flüstert.

„Aber du kommst jetzt mit mir. Ich habe zwei Männer, die direkt vor diesem Zimmer warten. Entweder du kommst widerstandslos mit...oder wir machen es auf die harte Tour."

„Du lässt mir keine Wahl, oder?" Ich sehe keinen Ausweg. „Nein." Frustriert über seine Antwort balle ich meine Fäuste und überlege mir eine Option.

Er wird offensichtlich nicht verschwinden, wenn ich nicht mit ihm gehe. Und außerdem ist es besser, wenn wir nicht vor Amy reden. Aber ich habe keine Ahnung, wohin er mich bringen will. Ich habe ein wirklich schlechtes Gefühl bei dieser Sache. Aber ich habe keine Wahl.

„In Ordnung. Ich werde mit dir gehen." Meine Augen wandern kurz zu Amy. „Gut." Kühl öffnet er die Tür und wartet darauf, dass ich mit ihm gehe... Aber plötzlich habe ich eine Idee. Wenn ich Marcello nur eine Nachricht bringen könnte. Wenn er weiß, was los ist, kann er mich suchen, falls was schief geht. Ich weiß Amy kann die Nachricht überbringen.

„Worauf warten wir noch?" Fragt er etwas genervt. „Lass mich wenigstens Amy auf Wiedersehen sagen, bevor ich gehe."

„Gut. Dann mach schon." Ungeduldig schaut er mich an. „Was ich meine ist lass mich mit ihr unter vier Augen sagen."

Lorenzo blickt zur Decke, als ob er sich fragt, wie lange ich seine Geduld noch strapazieren will. Aber dann zuckt er mit den Achseln. „In Ordnung. Aber mach schnell."

Zu meiner Erleichterung verlässt er den Raum und schließt die Tür hinter sich. Amy ergreift meine Hand und flüstert. „Was zum Teufel geht, hier vor sich, Kate?"

„Ich weiß nicht, wohin er mich bringen will, Amy, aber du musst Marcello eine Nachricht überbringen, okay?"

Amy nickt mit dem Kopf. Ich speichere schnell Marcellos Nummer in Amys Handy ein. „Das ist seine Nummer. Sag ihm, dass Lorenzo mich gezwungen hat, ihn zu begleiten und wir nicht wissen, wohin er mich bringt."

„Okay, hab verstanden. Ich habe Angst. Wirst du klarkommen?" Ich setze ein Lächeln auf, von dem ich hoffe, dass es beruhigend genug aussieht.

„Ich schaffe das schon! Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Lorenzo will wahrscheinlich nur irgendwo hingehen, um zureden. Mach dir keine Sorgen." Ich beuge mich vor und küsse sie auf die Stirn.

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