[1] Mafiaboss

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Kate


Anfangs als ich bei der Polizei anfing, wusste ich natürlich, dass nicht immer alles spannend sein würde. Aber das ich zum dritten Mal dieses Monats aufgefordert werde, um die Runde zu patrouillieren war zu viel des Guten.

Mein Job war es Verbrecher zu jagen, Fälle zu lösen und doch nicht Kaffee holen. Immer wieder, wenn ich von meinem Job berichtete, wurde ich belächelt, da der Job für Frauen anscheinend gar nicht so war wie das der Männer.

Ich hasse es, wenn wir Frauen runtergemacht werden. Der Job der Polizistin ist der gleiche wie das vom Polizisten.

Plötzlich werden meine Gedanken durch ein Rascheln aus meinem Polizeifunk unterbrochen. „Offizier Rivera! Wir brauchen Einheiten für den fünften Bezirk. Wir haben gerade einen Hinweis über einen gesuchten Verdächtigen erhalten. Er wurde gesichtet, als er den Gehweg der 4108 2nd Avenue entlanglief. Der Verdächtige trägt ein grünes Sweatshirt und blaue Jeans."

„Ich übernehme." gebe ich nur zurück. Schnell fahre ich zum nächsten Block, wo ich sofort einen Mann entdecke, auf den die Beschreibung passt. Das muss der Kerl sein!

Plötzlich, als würde er spüren, dass etwas nicht stimmt, dreht sich der Mann um und sieht, wie ich aus dem Streifenwangen anstarre.

Oh verdammt.

Augenblicklich dreht er sich um und rennt in eine Seitengasse! Er verschwindet! Ich kann den Streifenwagen nicht mitnehmen, ich muss ihn zu Fuß verfolgen.

Ich steige aus dem Streifenwagen und renne dem Verdächtigen hinterher. Es ist sinnlos. Er ist mindestes einen halben Meter größer als ich und macht mit seinen langen Beinen größere Schritte.

„Polizei stehenbleiben" rief ich ihm hinterher. „Verpiss dich, Cop!" Er dreht sich um und sprintet in etwas, das wie ein verlassenes Lagerhaus aussieht.

Verdammt! Warum bleiben sie nie stehen! Warum ist er da reingerannt?

Ich weiß es wäre schlauer gewesen Verstärkung zu rufen, aber ich wollte mich beweisen. Ich darf nicht zulassen, dass mir der Bösewicht in meinem zweiten Dienstmonat entwischt!

Ich renne zur Seitentür des Lagerhauses, in dem ich ihn verschwinden sah. Ich ziehe meine Waffe und renne hinter dem Verdächtigen her. Die Lagerhalle sieht ziemlich alt und Einsturz gefährdet aus. An den Wänden waren deutlich Grafiti Spuren zu sehen. Inmitten der Halle stand nicht nur der Verdächtigte, sondern noch zwei weitere Männer.

Allesamt starren mich böse an.

Der eine war ein breit gebauter Mann, um sein Auge hatte er eine Augenklappe. Er trug einige Narben im Gesicht. Was durch seine Glatze noch mehr zum Ausdruck kam. Noch dazu trug er einen Anzug.

Der Mann in der Mitte war ebenfalls breit gebaut aber nicht so übertrieben wie der man rechts von ihm. Er trug einen dunkelblauen Anzug was seinen blauen Augen rausstechen ließ. Einige seiner welligen Strähnen fielen ihm auf die Stirn. Er hatte mittelblondes Haar, was sein gebräunter Teint nur noch mehr zum Vorschein brachte.

Alles in einem sah der Mann aus wie ein Adonis. Links neben ihm stand dann er Verdächtige.

Ich ziehe für alle Fälle meine Dienstwaffe. Natürlich war ich immer auf solche Fälle ausgebildet worden.

Einen Vorteil hatten sie trotzdem, dieser Ort war etwas weiter von der Zivilation entfernt, weshalb uns niemand hören würde. Alles in allem ist dieser ein guter Treffpunkt für Kriminalität.

„Jetzt bist du nicht mehr so übermutig, was?" dabei grinste der Verdächtige mich an.

Da ich mich kurz noch einmal in der Halle umgesehen haben denken diese Idioten doch wirklich, dass ich Angst vor ihnen habe.

„Ziemlich leichtsinnig oder einfach ohne Verstärkung aufzutreten?" frage mich Glatzkopf.

„Wer sagst das? Wer sagt dir nicht, dass meine Kollegen jeden Moment kommen würden?" gab ich selbstbewusst von mir. Zwar hatte er recht ich war allein, aber das mussten die doch nicht wissen.

„Ach wirklich? Bis sie dich finden bist du schon längst nicht mehr unter den Lebenden." sagte er weiter mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

„Ich glaube du bluffst."

„Ernsthaft, Mitch, ich kann nicht glauben, dass du ein Blullenschwein mitgebracht hast." beschwert sich der Glatzkopf.

„Halt die klappe, Donny. Ich konnte sie nicht abschütteln, okay? Egal, es spielt keine Rolle! Sie wird in einer Sekunde tot sein und Tote reden nicht."

„Das... Das solltet ihr lieber lassen. Wisst ihr, was mit Cop- Mördern passiert?" versuche ich ruhig zu antworten.

„Was?" Beide sehen amüsiert aus. „Die Polizei wird niemals aufhören, bis sie euch geschnappt und ins Gefängnis geworfen hat. Lebenslänglich. Wollt ihr jetzt wirklich einen Polizisten töten?"

„Die Chane verpassen ein Bullenschwein zu töten? Niemals!" grinsend sehen mich beide an.

Der Glatzkopf wie der Verdächtige hielten ihre Waffen auf mich. „Weißt du, du wärst nicht die erste Polizistin, die wir töten." Er richtet seine Waffe wieder auf mich und legt den Finger auf den Abzug.

Oh nein.

Doch bevor einer der beiden reagieren konnte meldete der dritte Mann in der Mitte sich zu Wort. „Runter mit den Waffen, Idioten!" sprach er energisch. Als wäre sein Wort Befehl stecken sie ihre Waffen wieder in ihre Taschen.

Dieser Kerl hat den anderen beiden befohlen, mich nicht zu erschießen? Warum? Ich werfe einen genaueren Blick auf den Mann, der zuletzt gesprochen hat.

Seine strahlend blauen Augen, dieser dominante Blick und seine leicht lockigen Haare dies alles erinnerte mich an eine Person.

Und als er mich wieder zu mustern begann (das, was er die ganze Zeit macht) ging mir ein Licht auf.

Vor mir stand Lorenzo Castellano. Er war der Kopf der mächtigsten italienischen Mafia.

ER IST DER MÄCHTIGSTE MAFIABOSS!!

UND ER STEHT VOR MIR!

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