[27] Verzweiflung

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Ich laufe durch den Flur des Krankenhauses und versuche verzweifelt, nicht zu weinen. Währenddessen versuchen die Ärzte meine Schwester zu stabilisieren, nachdem die sich plötzlich erbrochen hat und Krämpfe bekommen hatte.

Ich verstehe das nicht...und es schien ihr auch besser zu gehen! Amy...bitte sei okay...

Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit kommt der Arzt in den Flur hinaus. „Doktor Ramsey! Was geht hier vor sich? Geht es Amy gut?"

„Wir haben es geschafft, Amys Zustand für den Moment zu stabilisieren. Allerdings..."

„Allerdings?" frage ich ungeduldig. „Ich fürchte, dass die leukämischen Zellen in ihr zentrales Nervensystem eingedrungen sind. Und sie liegt Moment aufgrund des Drucks im Hirnstamm im Koma."

„Wie bitte? Was hat das zu bedeuten?" Das hört sich gar nicht gut an. „Das bedeutet, dass ihre Chancen nicht gutstehen."

„Ich...Ich verstehe das nicht! Es ging ihr doch besser! Wollen Sie mir sagen, dass sie..., dass sie sterben wird?"

„Ihre Überlebenschancen sind gering." Ich schaue den Doktor verzweifelt an.

„Aber es gibt noch eine letzte Hoffnung. Da sie noch so jung ist...Besteht die Chance, dass eine radikale Behandlung wie eine Knochenmarktranksplation sie heilen kann."

„Wirklich? Dann tun Sie es bitte!" sage ich wieder mit etwas Hoffnung. „Ich muss allerdings offen zu Ihnen sein und Sie warnen. Sie kostet etwa 350.000 Dollar. Selbst nach Abzug der Versicherungsleistung beträgt der Fehlbetrag etwa 100.000 Dollar."

„Aber können Sie nicht weitermachen und ihr erst mal helfen?" frage ich nach. ,,Ich würde Ihnen wirklich gerne helfen, glauben Sie mir...Aber die Krankenhausverwaltung wird das niemals zulassen." Der Arzt fährt über sein Kinn und denkt nach.

„Wenn Sie einen Job mit einem festen Einkommen haben...Können Sie versuchen, mit unserer Rechnungsabteilung zu sprechen, um einen Zeitplan auszuarbeiten. Möglicherweise sind sie bereit, Sie den Rest in Raten zahlen zu lassen."

Aber...Das bedeutet, dass ich meinen Job nicht verlieren darf! „Vielen Dank für ihren Rat, Doktor."

„Sie haben jetzt schon Feierabend, aber kommen Sie morgens wieder, wenn sie geöffnet haben." Doktor Ramsey legt mir herzlich eine Hand auf die Schulter. „Gehen sie nach Hause und ruhen Sie sich aus. Sie können hier vorerst nichts mehr tun."

„Ich komme morgen früh wieder, Doktor." Doktor Ramsey nickt. „Wie werden in der Zwischenzeit für Amy tun, was wir können."

Ich gehe nach Hause, aber ich habe keinen Appetit auf Abendessen. Völlig benommen dusche ich und gehe ins Bett.

Ich wollte beichten und Marcellos Namen reinwaschen, aber das kann ich jetzt nicht mehr tun. Selbst wenn ich es schaffe, morgen mit dem Krankenhaus eine Ratenzahlung auszuhandeln...Bedeutet das, dass ich meinen Job nicht verlieren darf. Es tut mir leid, Marcello. Ich kann deinen Namen nicht reinwaschen. Ich bin so ein schlechter Mensch.

Ich verbringe die Nacht damit, mich geplagt vor Schuldgefühlen hin und her zu wälzen. Aber schließlich schaffe ich es in einen tiefen, unruhigen Schlaf zu fallen.

Am nächsten Morgen bin ich müde von der schrecklichen Nacht, die ich hatte. Aber in meinem Kopf hat sich ein Plan gebildet.

Ich kann Amy nicht im Stich lassen. Ich muss heute voll konzentriert sein. Ich muss mit der Rechnungsabteilung des Krankenhauses sprechen, um mit ihnen zu verhandeln. Ebenso muss ich mit Captain sprechen, um ihn um Sonderurlaub zu bitten, damit ich an Amys Seite sein kann.

Ich ziehe mich schlicht an, ich werde heute viel unterwegs sein. Das Wichtigste ist, dass ich mich wohl fühle.

Der Captain erwartet, dass ich bei der Arbeit bin... Als Erstes muss ich also zur Polizeistation gehen und mit ihm sprechen.

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