[24] Betrunken

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Lorenzo: Ich hoffe, Marcello war nicht zu enttäuscht, dass ich nicht zu unserer heutigen Verabredung erschienen bin. Mann, ich wünschte, ich hätte sein Gesicht sehen könne. Kannst du es mir beschreiben.

Kate: Ich hätte wissen müssen, dass du mit uns spielst. Ich hoffe, du bist jetzt glücklich.

Lorenzo: Mit uns? Auf wessen Seite stehst du? Wie auch immer, was hast du gedacht, was ich tun würde- auftauchen und mich verhaften lassen?

Kate: Du hast recht. Ich hätte wissen müssen, dass du nicht auftauchen würdest. Und hör auf mir zu schreiben!

Lorenzo: Ich wollte nur fragen, ob du heute Abend mit mir essen gehen willst?

Kate: Nein!

Mit zitternden Händen werfe ich mein Handy in die Tasche und versuche mich den Rest des Tages auf meine Arbeit zu konzentrieren.

Aber alles, woran ich denken kann, ist der Ausdruck von Schmerz und Verrat auf Marcellos Gesicht, als seine Kollegen sich gegen ihn wandten.

Ein paar Stunden später machen Leona und Lee Feierabend. Ich aber bleibe an meinem Schreibtisch setzen.

Ich frage mich, wie es Marcello geht. Ich sollte mich nach ihm erkundigen. Ich hole mein Handy raus und schreibe ihm eine Nachricht.

Kate: Hey, wie geht es dir?

Ich warte ein paar Minuten, aber Marcello antwortet nicht. Ich rufe ihn auf seinem Handy an, aber er geht nicht ran.

Warum antwortet er nicht? Da stimmt doch etwas nicht. Ich muss mich erkundigen, dass es ihm gut geht. Seine Adresse steht im System ich könnte den Captain fragen.

Ich klopfe an die Tür des Büros des Polizeichefs. „Was gibts ?" Ich schaue ihn entschuldigend an. „Captain, haben sie Marcellos Adresse?" Er zieht seine linke Augenbraue hoch. „Ja, warum?" erscheint verwundert zu sein.

„Nach dem, was heute passiert ist, mach ich mir Sorgen um ihn. Er geht nicht ans Handy und antwortet nicht auf Nachrichten. Ich möchte sichergehen, dass es ihm gut geht."

„Ich verstehe. Hier, ich schreibe ihnen seine Adresse auf." Captain Levine kritzelt eine Adresse auf einen Notizblock und reicht sie mir.

Nachdem ich mich bedankt habe, schnappe ich mir meine Tasche und eile zu meinem Auto. Ich fahre zu Marcellos Adresse, einer Wohnung in Brooklyn und klingle an seine Tür. Ich warte ein paar Minuten, aber niemand geht an die Tür. Komm schon, Marcello...wo bist du? Was machst du denn?

Ich klingle noch einmal und warte. Und endlich öffnet Marcello die Tür. „Kate? Was machst du denn hier?"

„Hey! Ich wollte nur sichergehen, dass es dir gut geht. Du bist nicht der Einzige, der unangekündigt bei jemanden vorbeischauen kann, weißt du."

„Das sehe ich." Ich fühle, wie mein Lächeln bei seiner knappen Antwort gefriert. Was geht hier vor sich? „Im Ernst, ich habe versucht, dir zu schreiben und dich anzurufen, aber du hast einfach nicht reagiert."

„Oh. Das wusste ich nicht. Habe mein Handy nicht überprüft." Ich sehe ihn mir genau an, nehme seinen blassen Teint, sein unordentliches Haar und den Geruch von Alkohol in seinem Atem wahr.

„Moment mal...bist du betrunken?" Das hätte ich jetzt nicht von ihm erwartet. „Nein, ich bin nicht betrunken."

„Marcello, ich kann den Alkohol in deinem Atem riechen!" Er seufzt und fordert mich auf, reinzukommen.

Marcello lässt sich auf die Couch fallen und legt den Kopf in die Hände. „Korrektur: Ich war betrunken. Jetzt bin ich einfach verkatert." erklärt er. „Hast du den ganzen Nachmittag getrunken?" frage ich ihn verwundert.

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