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Ich rühre mich nicht, befinde mich immer noch in derselben Position und lasse meinen Tränen freien Lauf, während ich spüre, wie Nathaniels Lust an meinen Schenkeln hinab läuft.

Auch, als ich höre, wie im Badezimmer das Wasser angestellt wird, kann ich mich einfach nicht dazu bringen, mich zu bewegen und Weine stumm vor mich hin.

Dieser Mann macht mich so stark und so schwach zur selben Zeit.

Ich kann ihm ohne Frage immer und immer wieder die Stirn bieten und ihm zeigen, wie unabhängig ich bin.

Und dann, wenn er mich sehen, hören und spüren lässt, wie sehr er mich liebt, zerfalle ich immer und immer wieder ein kleines Stück in mich zusammen.

Das gerade war der letzte Tropfen, welcher das Fass meiner Emotionen zum Überlaufen gebracht hat.

In dem Moment, in welchem ich Schritte höre, spannen sich meine Schultern an, doch dann spüre ich seine Hand an meinem Hinterkopf, ehe er beginnt, mein langes und dunkles Haar sanft zusammenzusammeln.

"Lass uns ein Bad nehmen", haucht er mit sanfter Stimme und schon schluchze ich unkontrolliert auf.

Bereits an seiner Hand in meinem Haar kann ich spüren, dass er sich bei diesem Geräusch augenblicklich verspannt und wünsche mir ich hätte mich besser unter Kontrolle.

"Mi reina", flüstert er voller Sorge in der Stimme und versucht dafür zu sorgen, dass ich ihn ansehe.

Ich weigere mich.

Ich kann nicht.

Wenn ich ihn jetzt ansehen würde, würde ich vollkommen zusammen brechen.

"Amara, sieh mich an", befiehlt er mir sanft und mit weicher Stimme, während er mich unheimlich zurückhaltend berührt, als hätte er Sorge, er würde mich verletzen.

Die Kraft verlässt meinen Körper, also lasse ich mich einfach auf die Matratze fallen, sodass ich auf meiner linken Seite liege und mit dem Gesicht zu ihm gedreht bin, doch meine Hände verdecken mein Gesicht.

"Amara", flüstert er ein weiteres Mal, doch nun klingt seine Stimme brüchig, fast schon schwach.

Aus diesem Grund ziehe ich meine Hände von meinem Gesicht und blicke ihm mit verschwommener Sicht entgegen.

Seine Augen wandern Augenblicklich voller Sorge über mein feuchtes Gesicht und schon erkenne ich die Angst in seiner Miene.

"Habe ich dich verletzt? Bin ich zu weit gegangen?", fragt er mich und versucht imaginäre Verletzungen an meinem Körper zu finden.

Auch, als ich den Kopf so weit schüttel, wie es mir in dieser Position möglich ist, scheint es ihn nicht zu beruhigen.

"Sag mir, wo es weh tut, Amara", murmelt er mit rauer Stimme und betrachtet mich voller Schmerz.

Instinktiv lege ich meine Hände flach auf meine Brust und massiere meinen Brustkorb, in der Hoffnung den Schmerz in meinem Herzen lösen zu können, doch es gelingt mir nicht und schon entkommt mir ein weiteres schluchzen.

"Du gibst mir alles", schaffe ich zu sagen und schüttel eilig wieder den Kopf, während weitere Tränen nach laufen.

"Ich bin nicht gut genug für dich. Du hast mehr verdient", gebe ich zu und gebe endlich den Gedanken von vorhin nach.

Nathaniel ist so perfekt.

Er ist verboten heiß, verdammt wohlhabend, hat eine atemberaubende Familie und ist der perfekte Mann, den man sich nur vorstellen kann.

Passionate VengeanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt