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"Ich wiederhole mich nicht gerne", lasse ich ihn ziemlich schroff wissen, was ihn leicht zum Lächeln bringt, ehe er seine Hände in die Taschen seiner schwarzen Anzughose schiebt.

"Das weiß ich bereits", entgegnet er gelassen und macht langsame Schritte auf mich zu, ehe er an mir vorbeigeht und sich dann auf die Sitzfläche fallen lässt.

"Ach, ist das so?"
Langsam geht mir sein überhebliches benehmen total gegen den Strich.

Wenn er doch weiß, mit wem er hier spricht, wieso benimmt er sich dann so herablassend mir gegenüber?

"Ich weiß mehr über dich, als dein geliebter Vater es tut", lächelt er nun ein hinterhältiges Lächeln, was mich jedoch nicht wirklich beeindruckt.

Als würde ich mich von solch dummen Worten verunsichern lassen.

"Nennen Sie mir ein Beispiel und ich verlasse nicht sofort diesen Raum", sage ich ziemlich genervt.

"Reicht dir auch ein Name?", fragt er gelassen und verschränkt die Arme vor der Brust.

Mag zwar sein, dass er ein paar Jahre älter ist, als ich es bin, doch dass er mich trotzdem so respektlos anspricht, während ich ihm noch einen Funken Respekt entgegne, nervt mich ungemein.

"Wenn es einer von Belang ist", antworte ich kühl und sehe ihn aufmerksam an.

Wieso stehe ich überhaupt noch hier?

Normalerweise wäre ich schon längst gegangen und hätte mir dieses unnötige Gelaber nicht mal angehört.

"Yuuri Noshimuri", sagt er mit solch einer Entschlossenheit, dass es mich wieder nervt.

Doch die Tatsache, dass er voll ins Schwarze getroffen hat, lässt mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

"Noch nie gehört", sage ich ruhig und gelassen, doch er scheint mich trotzdem zu durchschauen, da er wieder sanft beginnt zu lächeln.

"Dafür, dass dich zwei der einflussreichsten Männer überhaupt ausgebildet haben, hast du deine Körpersprache sehr schlecht unter Kontrolle", grinst er mir überheblich entgegen.

"Okay, langsam gehen Sie mir mächtig auf den Sack. Was wollen Sie?", frage ich nun doch zum zweiten Mal, da ich meine Wut nicht mehr lange kontrollieren kann.

"Na geht doch. Schon eine Sache, die ich dich habe umgehen lassen. Mal sehen, wie viele deiner Angewohnheiten ich dich noch umgehen lassen kann", lächelt er triumphierend, was mich nur weiter provoziert und genau das will er auch erreichen.

Als ich ihm nur meine ernste Miene entgegne, atmet er laut aus und lässt auch sein Lächeln verschwinden.

"Ich will, dass du mir gehörst", sagt er mit solch einer kalten Miene, dass sich seine Stimme diesem Ausdruck vollkommen anpasst, bis ich das Gefühl habe, in einem Kühlraum zu stehen.

"Ich hab dich schon eine ganze Weile im Auge", beginnt er und lehnt sich dabei weiter nach hinten, ehe er sich etwas gemütlicher hinsetzt.

Da ist er nicht der einzige, also was soll an ihm besonders sein?

"Ich bin die einzige Tochter des momentanen Bosses der Salvatore Mafia. Jeder hat mich im Auge, weil sie in mir ein kleines, schwaches Mädchen sehen. Was macht Sie so besonders?", frage ich und versuche dabei wieder so gelassen wie möglich zu klingen.

"Die Tatsache, dass ich dich mit einem Fingerschnippen ruinieren könnte. Du hast genau zwei Möglichkeiten", sagt er und sieht einmal an mir auf und ab, ehe er etwas nach vorne rückt, was die deutliche Wölbung in seiner Hose plötzlich mehr als sichtbar für mich macht.

Ob mich das jetzt anekeln soll, dass so ein attraktiver Kerl meinetwegen eine Erregung bekommt?

Vielleicht macht ihn die ganze Situation auch einfach nur an.

"Entweder lässt du dich auf das ein, was ich für dich geplant habe, oder du schickst mich heute weg und ruinierst damit sowohl dich als auch deine gesamte Familie", erklärt er total gelassen.

Es ist schwierig zu erkennen, was genau er denkt, doch hat er wirklich die Macht, mich und meine gesamte Familie zu ruinieren?

"Die Tatsache, dass Sie den Namen Noshimuri mit mir in Verbindung bringen können, beweist noch lange nicht, dass Sie etwas gegen mich in der Hand haben. Sie spielen ein gefährliches Spiel, wenn Sie mich hier bedrohen", entgegne ich und gehe auf die Sitzfläche zu, die seiner direkt gegenüber liegt.

"Ich bin mehr als nur das Bild, welches alle von mir haben", sage ich ruhig und gelassen, ehe ich den rechten Fuß hebe und ihn mit Schwung zwischen seine Beine trete.

Er zuckt nicht einmal, doch das wundert mich auch nicht, da mein Fuß genau vor seinem Schritt von der Bank abgefangen wurde.

Ganz langsam lehnt er sich nach vorne, legt seine linke Hand an meinen Knöchel und schiebt seine Fingerspitzen zögerlich unter meine schwarze Jeans, während seine Augen mich vollkommen fixieren.

"Ich weiß einfach alles über dich, Amara. Unterschätze mich nicht, nur weil ich meine Karten nicht offen lege", raunt er mit tiefer Stimme, ehe er den Griff um meinen Knöchel verstärkt, was mich kurz aus der Fassung bringt.

"Ich denke dein Vater wird mehr als nur unerfreut sein, wenn er davon erfährt, dass du dich, hinter seinem Rücken, von der Yakuza hast ausbilden lassen", lächelt er mich verschmitzt an.

Also weiß er wirklich mehr als irgendjemand belangloses.

Passionate VengeanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt