"Also übernimmt Amara jetzt die Geschäfte?", fragt Emanuel total verwirrt, während Ramiro ein höhnisches Lachen von sich gibt.
"Den Teufel wird sie tun. Die Kleine ist unfähig", murrt er vor lauter Schmerzen und presst seine Hand fest an seine Brust, während seine rechte Hand die linke umfasst.
"Wenn du deine Zunge nicht verlieren willst, solltest du besser die Schnauze halten, Ramiro", knurrt Rafael plötzlich, weshalb mein Herz einen freudigen Hüpfer macht.
Natürlich will ich mir nicht zu viele Hoffnungen machen, aber vielleicht werde ich meine Brüder ja doch nicht verlieren, wenn ich meinen Vater umbringe.
Mein Kopf wandert nach links, sodass ich Nathaniel genauer betrachten kann.
Seine Augen sind voller Hass auf Ramiro gerichtet und ich kann ihm ohne Probleme ansehen, wie hart es für ihn ist, nicht jeden in meiner Familie umzubringen.
Und trotzdem reißt er sich für mich zusammen.
Seine Waffe hält er immer noch fest umschlungen, hat sie inzwischen jedoch heruntergenommen, sodass sie auf den Boden gerichtet ist.
"Avion", sage ich und schon sieht Nate zu mir nach unten.
Er weiß, worum ich die beiden jetzt bitten will, weshalb er seine Kiefer aufeinander presst und mir mahnend entgegenblickt.
"Bringt ihr deine Familie nach draußen? Ich brauche einen Moment, ohne die dämlichen Sprüche deines Vaters und deiner Brüder im Hintergrund zu hören", sage ich, während ich meine Augen für keinen Moment von Nathaniel nehme.
"Amara", beginnt er, doch ich greife nach seinem Jackett und drehe mich in seine Richtung, während ich ihn daran zu mir nach unten ziehe.
"Wir reden daheim darüber. Ich brauche nicht lange, versprochen", versichere ich ihm und sehe ihm dabei tief in die Augen.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Avion zu uns kommt und an Nate und mir vorbei zu seinem Vater geht.
"Du bist dumm, wenn du denkst, dass ich mit dir gehen werde. Mein Sohn ist eine verdammte Schwuchtel", lacht Ramiro hinter mir auf, weshalb ich sofort voller Wut das Gesicht verziehe.
Nate atmet tief ein, lehnt sich zu mir herunter, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn presst und sich dann von mir löst.
Fast schon perplex sehe ich dabei zu, wie er meinen Onkel grob zum Aufstehen zwingt und ihn und seine beiden Söhne dann mit der Waffe nach draußen begleitet.
Auch, als die fünf aus meiner Sichtweite verschwinden und sich Léon und Rico mir nähern, sehe ich ihnen noch nach.
"Wenigstens guten Alkohol Geschmack kann man deiner abartigen Familie zusagen", murmelt Léon, als er sich an den Platz meines Onkels setzt und nach einem frischen Glas in der Mitte des Tisches greift.
Dieses dreht er um, greift nach der Whiskey Flasche am Platz meines Onkels und gießt sich etwas ein, während ich ihn inzwischen ungläubig betrachte.
Ich schüttele den Kopf hin und her, ehe ich meine Familie etwas genauer betrachte.
Sie alle sind von den neuen Informationen ziemlich überfordert, während mein Vater und meine Mutter längst davon wussten und nur aus ihren eigenen Gründen die Klappe halten.
"Nur, weil mich der Vertrag daran bindet, bist du trotzdem töricht, wenn du denkst, dass ich dir meinen Platz einfach so überlasse, Amara", kommt es schließlich von meinem Vater.
Ich lächle ihm entgegen.
"Wie du eben schon erwähnt hast, bleibt dir keine andere Wahl. Außerdem wirst du sowieso nicht mehr lange genug leben, um es verhindern zu können", sage ich entschlossen, doch plötzlich sehen meine drei Brüder zu mir.
DU LIEST GERADE
Passionate Vengeance
Literatura FemininaAmara ist der einzige weibliche Nachwuchs einer sehr bedrohlichen und gefürchteten Mafiafamilie. Ständig wird sie von ihrem Vater unter Druck gesetzt und zu Dingen gezwungen, die sie niemals tun würde. Als ihr Vater dann jedoch etwas Unglaubliches i...