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POV Amara

Wie erstarrt stehe ich vor dem Spiegel in meinem Zimmer des Haupthauses.

Immer und immer wieder streiche ich das atemberaubende Kleid an meinem Körper glatt und kann einfach nicht fassen, wie schön es eigentlich aussieht.

Briana hat verdammt gute Arbeit damit geleistet, dieses atemberaubende Kleid für mich zu besorgen.

Es entspricht vollkommen Nathaniels Wünschen, weshalb ich den kalten Luftzug ihrer Bewegungen an meinem nackten Rücken spüren kann.

Darüber hinaus hat das Kleid lange und durchsichtige Ärmel, auf welche mit schönen und fast schon graziösen Blumen bestickt wurden.

Außerdem sitzt das Kleid an meinem Oberkörper eng, wobei es dann ab meinen Hüften hinab einfach luftig und locker liegt, sodass es bei jeder meiner Bewegungen mit schwingt.

Ich bin einfach hin- und hergerissen und kann mich einfach nicht wieder beruhigen, weshalb ich ein weiteres Mal über das Kleid streiche.

Briana ist gerade damit beschäftigt, mein langes Haar zu einer schönen Hochsteckfrisur zu befestigen, wobei sie gerade weitere Nadeln und Spangen in mein Haar schiebt.

"Bist du aufgeregt?", fragt sie mich mit sanfter Stimme, was dazu führt, dass ich im Spiegel vor mir sofort nach ihren Augen suche.

Heute Morgen ist Nathaniel bereits früh hierhergefahren, um noch einige Sachen zu klären und weitere Vorbereitungen zu treffen.

Ich hingegen habe mit Rico und Avion im anderen Anwesen gewartet und bin vor Nervosität beinahe in die Luft gegangen.

In wenigen Minuten werde ich Nathaniels Frau sein.

Dann bin ich nicht mehr Amara Salvatore, sondern Amara Santos.

Als Rico, Avion und ich dann vor ungefähr einer Stunde hier eingetroffen sind, hat Briana mich am Eingang abgefangen und sofort in mein Zimmer geschliffen, damit ich vorher niemandem begegne.

Und jetzt stehe ich hier, sehe ihr durch den Spiegel hinweg in die Augen und spüre das unerträgliche brennen in meiner Brust.

"Ist das ganze okay für dich?", höre ich mich fragen, noch bevor ich überhaupt genau darüber nachdenken konnte.

Briana und ich haben bisher nicht ein einziges Mal über die Tatsache gesprochen, dass ich Domenico umgebracht und ihr ihren Ehemann genommen habe.

Doch irgendwie muss ich es jetzt einfach wissen.

Sie lächelt ihr übliches sanftes und liebliches lächeln.

"Nathaniel wartet schon eine halbe Ewigkeit darauf, dass du endlich offiziell zu seiner Frau wirst. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als er begonnen hat, mir von dir zu erzählen. Es war schwer, dich nicht sofort ins Herz zu schließen", lacht sie auf und schon rennt mir ein kalter Schauer den Rücken hinab.

"Anfangs habe ich wirklich versucht, dich für alles zu hassen. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt noch nicht lange darauf eingelassen, wirklich mit Domenico zusammen zu sein, weil es für mich ziemlich schwer war, einem Mann wie ihm zu vertrauen. Als ich davon erfahren hatte, dass ich mit Aurora schwanger war, bin ich total panisch geworden. Wir waren nicht wirklich zusammen, jedenfalls glaubte ich das zu dem Zeitpunkt noch", sie lacht auf und wirkt plötzlich so nostalgisch, dass ich sie einfach in den Arm nehmen möchte.

"Dann hat Domenico mir jedoch ziemlich klargemacht, dass ich längst seine Frau war. Er meinte, er bräuchte keine offizielle Hochzeit, um mich an sich zu binden", erklärt sie und lacht ein weiteres Mal auf.

Passionate VengeanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt