Nach meinem Auftrag bin ich sofort wieder in die Kirche gegangen, da es für mich irgendwie zu einer Art Routine geworden ist, nachdem ich das Leben von Menschen beendet habe.
Meine Familienmitglieder empfinden das als vollkommene Erbärmlichkeit und Schwäche, doch für mich ist es ein Zeichen des Respekts.
Man sollte sich nicht einfach das Recht herausnehmen, über Leben und Tod zu bestimmen, ohne dabei auch nur einen Funken von Gefühlen zu empfinden.
Jedenfalls habe ich, wie immer in der Kirche gesessen, meinen normalen Ablauf gehalten und für meine Sünden um Verzeihung gebeten, bis ich unterbrochen wurde, als sich jemand neben mich gesetzt hat.
Und das wiederum ist in all den Jahren nicht ein einziges Mal passiert.
Noch schlimmer war, dass es schon das zweite Mal war, dass ich von einem Kerl angesprochen wurde, der mehr über mich wusste, als mir lieb ist.
Nur dieses Mal hat sich der Kerl vorgestellt und mir auch gesagt, dass er all diese Informationen über mich, von dem Kerl bekommen hat, der mir im Club begegnet ist.
Tief atme ich ein, gehe auf eine Bank zu und setze mich darauf, ehe ich den gesamten Ablauf nochmal im Kopf durchgehe.
Er hat sich neben mich gesetzt, sich vorgestellt und mich um Hilfe gebeten.
Natürlich wusste er, wer ich bin, was ich drauf habe und wofür ich stehe.
Seine Bitte war, dass ich einen Auftrag annehme, den er nicht übernehmen kann, da er anscheinend ein Beamter ist.
Irgendein hoher Cop, oder sowas in der Art.
Richtig verstanden habe ich das nicht, doch als er mir dann erklärt hat, worum es sich handelt, habe ich sofort diese unmenschliche Mordlust entwickelt, also war für mich klar, dass ich diesen Auftrag ohne Zweifel annehmen würde.
Was ich davon habe?
Definitive Gerechtigkeit.
Außerdem hat er mir versichert, dass alle Fälle, die auf mich zurückführen könnten, ohne zu zögern, von ihm unter den Teppich gekehrt werden würden.
Natürlich ist das etwas vollkommen Hilfreiches, doch eine Sache hindert mich daran, mehr Dinge herauszufinden.
Die Männer meines Vaters, die mir seit gestern, als ich zu Hause war, auf Schritt und Tritt folgen.
In der Kirche haben sie mir aus Respekt, den Freiraum gelassen, den ich benötigt habe, doch als ich die Kirche verlassen habe, sind sie mir wieder gefolgt.
Genervt atme ich aus, denke weiter über diese Bitte des Typen nach und laufe über die Straßen von New York.
New York ist wunderschön, doch auch gleichzeitig voller Schatten und Fehler.
Von der Unterwelt, die von den Kriminellen aller Arten, beherrscht wird, ganz zu schweigen.
Kriminelle im generellen, interessieren mich nicht wirklich, da meine Familie und ich immerhin ebenfalls in diese Schublade passen, doch Kriminelle, die unverzeihliche Dinge tun, sind Abschaum.
Und genau um solch eine Art Abschaum handelt sich dieser Auftrag.
Normalerweise nehme ich alle Aufträge an, suche mir alle Informationen, die ich benötige und entscheide dann, ob es mir wert ist, diesen Auftrag auch durchzuführen.
Bei diesem Auftrag ist es anders.
Ich brenne nur so darauf, ihn endlich durchzuführen.
Nur leider kann ich es nicht tun, bis mir diese Typen von der Seite weichen.
Und das habe ich alles nur diesem Typen zu verdanken.
Genervt zücke ich mein Handy, wähle die Nummer, die ich eigentlich nicht mehr so schnell nutzen wollte und drücke auf den grünen Knopf.
"Wenn Sie diese Nummer haben, müssen Sie für mich von Bedeutung sein", ertönt die tiefe und dunkle Stimme meines Vaters, was mich sofort wieder aufregt.
"Du weißt ganz genau, dass ich dran bin, also spar dir diese dummen Spielchen!", brülle ich in den Hörer und ignoriere die dummen Blicke meiner Mitmenschen.
"Ach, Amara. Es ist schön nach zwei Monaten wieder von dir zu hören. Warum rufst du an, mein Kind?"
Wenn er weiter solche beschissenen Spielchen abzieht, zerre ich ihn durch mein Telefon."Was verlangst du von mir, dass du deine Handlanger zurückpfeifst?", frage ich widerwillig, da ich genau weiß, dass er mich für mein Fehlverhalten bestrafen will.
"Das weißt du doch mit Sicherheit bereits, mein Kind. Wie ich gehört habe, hast du dich bei Giovanni eingenistet."
Tief atme ich ein und leise wieder aus."Ich habe mich nicht bei ihm eingenistet. Ich brauchte eine Unterkunft, nachdem du mich aus dem Haus geworfen und mir mein ganzes Geld genommen hast", gebe ich genervt zurück und laufe über die Straße.
"Das hättest du dir vorher überlegen sollen. Stell dich deiner Strafe. Avion wird bei Giovanni auf dich warten", sagt er noch kalt, ehe er einfach auflegt und sofort zieht ein Schauer über meinen Rücken.
Schon damals hat Avion sich immer um meine Strafen gekümmert und verdammt, seine Methoden sind verflucht wirkungsvoll.
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Passionate Vengeance
Chick-LitAmara ist der einzige weibliche Nachwuchs einer sehr bedrohlichen und gefürchteten Mafiafamilie. Ständig wird sie von ihrem Vater unter Druck gesetzt und zu Dingen gezwungen, die sie niemals tun würde. Als ihr Vater dann jedoch etwas Unglaubliches i...