„Anne gel", sprach die Kleine, als ich die Tür abschloss. Ich könnte nicht stolzer auf sie sein. Sie ist erst zwei Jahre alt, aber sie kann so gut sprechen und hat ein so reines Herz.
„Anne, biz nereye gidiyoruz?" fragte sie mich. Ich zögerte erst mit der Antwort.
Es war eine lange Strecke, die wir vor uns hatten. Ich hatte erfahren, dass Barış bei seiner Familie in Rize ist.
Von Istanbul nach Rize sind es mehr als 1000 Kilometer. Diesen Weg würde ich auf mich nehmen.
Ich schrieb Kerem noch eine kurze WhatsApp-Nachricht:
„Merhaba, ben Cansu. Bu benim yeni numaram. Senden bir şey rica edebilir miyim?"
Ich schickte die Nachricht ab, und keine Sekunde später erhielt ich eine Antwort:
„Merhaba Cansu, tabii ki. Sorun ne?"
„Barış'ın Rize'de olduğunu biliyorum, ama sende adresi var mı?"
Ohne zu zögern erhielt ich die Antwort. Ich gab die Adresse in die Navigation ein und machte mich auf den Weg.
Die Reise nach Rize war lang—mehr als 13 Stunden auf der Straße, durch endlose Felder, vorbei an Bergen und Dörfern.
Zümra, voller Energie und Neugier, hielt mich auf Trab. Schon nach den ersten Stunden begann sie, unermüdlich zu reden und Fragen zu stellen.
„Anne, biz ne zaman varacağız?" fragte sie immer wieder, während sie aufgeregt aus dem Fenster schaute.
„Daha çok var, canım," antwortete ich lächelnd, auch wenn die Müdigkeit mich langsam einholte. „Es dauert noch eine Weile."
Nach einigen Stunden auf der Straße machte ich eine Pause an einem kleinen Rastplatz.
Wir stiegen aus dem Auto, und meine Tochter rannte sofort los, so voller Energie, als wäre sie nie so lange stillgesessen.
„Anne, bak! Burada ne var?" rief sie und zeigte auf einen kleinen Spielplatz neben der Raststätte. Ich musste lächeln. Selbst in den einfachsten Dingen fand sie Freude.
Wir setzten uns an einen Tisch und bestellten etwas zu essen.
Während wir warteten, beobachtete ich sie, wie sie neugierig alles um uns herum erkundete. Sie war unermüdlich, ein echtes Energiebündel. Jedes Mal, wenn sie eine neue Entdeckung machte, kam sie zurückgerannt, um es mir mitzuteilen.
„Anne, bu ne?" fragte sie und hielt mir ein kleines Blatt hin, das sie vom Boden aufgesammelt hatte.
„Bu bir yaprak, canım," antwortete ich geduldig, nahm das Blatt in die Hand und erklärte ihr, welche Art von Baum es stammte.
Nach dem Essen kehrten wir zum Auto zurück, und die Fahrt ging weiter. Doch die Fragen hörten nicht auf.
„Anne, Barış kim?" fragte sie plötzlich, und mein Herz setzte einen Moment lang aus.
Ich atmete tief durch, bevor ich antwortete. „Barış... ist dein Baba," sagte ich schließlich sanft. „Er ist ein liebevoller Mann, der mit seinem ganzen Herzen liebt."
„Baba seviyor mu beni?" fragte sie, ohne zu ahnen, wie schwer mir diese Frage fiel.
„Evet, canım," antwortete ich, meine Stimme fest. „Er liebt dich mehr als alles andere auf der Welt."
Obwohl ich wusste, dass Barış nichts von ihr wusste, konnte ich ihr das nicht sagen. Sie sollte sich geliebt und sicher fühlen, nicht mit der Unsicherheit leben, die in mir tobte.
Die Stunden zogen sich dahin, aber meine Tochter fand immer wieder Wege, mich wach zu halten.
Sie stellte unzählige Fragen, erzählte mir Geschichten, die sie sich ausdachte, und sang Lieder, die sie im Kindergarten gelernt hatte. Ihre Energie war ansteckend, und obwohl die Reise lang war, machte sie es mir leichter, indem sie mich ablenkte.
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Aşkın Maçı: Yeni Bir Başlangıç
FanfictionDie junge Reporterin Cansu bekommt ihre erste große Chance: ein Interview mit dem erfolgreichen Fußballer Barış Alper Yılmaz. Doch als ein peinliches Missgeschick das Gespräch abrupt beendet, steht ihre Karriere auf der Kippe. Doch dieser unerwarte...