Wir beide saßen, ohne ein Wort zu sagen, auf meinem Bett, und plötzlich fing er an, die Stille zwischen uns zu brechen.
"Cansu, ich kenne eine Dua für einen Nasip. Willst du sie wissen?" fragte er mich.
Ich nickte nur und hörte ihm aufmerksam zu. "Rabbi inni lima anzalta ilayya min khairin faqir", sprach er zu mir.
Ich verstand nicht viel und fragte ihn: "Was genau bedeutet das?" "Mein Herr, ich bedarf dringend des Guten, das Du zu mir herabsendest." Ich fing an zu lächeln.
"Cansu, hör mir zu. Ich weiß, dass mit euch beiden ist etwas Besonderes, aber ihr beide habt Sünden begangen. Vielleicht hat euch Allah deshalb voneinander getrennt?"
Ich bekam wieder Tränen in den Augen und könnte anfangen zu weinen.
Am nächsten Morgen, nach fast drei Wochen, wagte ich mich endlich wieder hinaus. Die warme Sonne schien durch die Fenster und erfüllte mein Zimmer mit einem goldenen Licht.
Es war, als würde die Welt mich mit offenen Armen willkommen heißen. Heute war ein besonderer Tag – wir hatten beschlossen, ein Picknick zu machen.
Ich brauchte dringend etwas Fröhlichkeit und Normalität, um mein Gleichgewicht wiederzufinden.
Elif, Cenk und ich packten alles Nötige zusammen, als mein Telefon plötzlich klingelte. Es war Semih, der herausgefunden hatte, dass ich endlich wieder unter Menschen ging.
"Cansu, ich habe gehört, dass ihr ein Picknick plant. Darf ich mitkommen?" fragte er, seine Stimme klang besorgt und gleichzeitig freudig. "Natürlich, Semih. Ich würde mich freuen," antwortete ich lächelnd.
Wir fanden einen schönen Platz im Park, wo wir unsere Decke ausbreiteten.
Die Sonne schien hell, und eine leichte Brise sorgte für angenehme Kühle. Die Vögel zwitscherten, und das Summen der Bienen verlieh dem Tag eine friedliche Atmosphäre. Wir lachten, erzählten uns Geschichten und genossen die leckeren Speisen, die Elif vorbereitet hatte.
Semih setzte sich neben mich und begann, mir von seinen letzten Abenteuern zu erzählen.
Seine Geschichten waren lustig und brachten mich zum Lachen, etwas, das ich in den letzten Wochen selten getan hatte.
"Cansu, ich bin froh, dass du wieder draußen bist. Du siehst viel besser aus," sagte er und sah mich mitfühlend an. "Danke, Semih. Deine Gesellschaft bedeutet mir viel," antwortete ich ehrlich.
Plötzlich bemerkte ich, dass Cenk und Elif eine kleine Schachtel aus ihrer Tasche holten.
Sie tauschten vielsagende Blicke aus, und ich konnte die Aufregung in ihren Augen sehen. "Wir haben eine Überraschung für dich, Cansu," sagte Cenk und überreichte mir die Schachtel. Ich nahm sie vorsichtig und öffnete sie neugierig.
In der Schachtel lagen ein kleiner Schnuller, eine winzige Windel und ein Strampler, auf dem in niedlichen Buchstaben stand: "Du wirst Tante!" Mein Herz setzte einen Schlag aus, und ich spürte, wie sich meine Augen mit Tränen der Freude füllten. "Elif, Cenk, das ist... das ist unglaublich! Ihr bekommt ein Baby?" rief ich aus, meine Stimme zitterte vor Aufregung.
Elif nickte strahlend und legte ihre Hand auf ihren noch flachen Bauch. "Ja, wir sind so glücklich und wollten, dass du es als Erste erfährst," sagte sie liebevoll. Ich sprang auf und umarmte sie fest, meine Tränen flossen frei. "Das ist die beste Nachricht überhaupt! Ich freue mich so für euch!"
Semih stand auf und schloss sich der Umarmung an. "Das ist wirklich eine wunderbare Nachricht. Glückwunsch euch beiden!" sagte er herzlich. Dann wandte er sich an mich. "Cansu, das Leben bringt immer wieder Überraschungen, nicht wahr? Vielleicht ist dies ein Zeichen für einen neuen Anfang, auch für dich."
Ich sah ihn an, seine Worte trafen mich tief. "Ja, vielleicht hast du recht. Danke, Semih. Danke, dass du hier bist," sagte ich leise. Er lächelte und drückte meine Hand. "Du bist nicht allein, Cansu. Egal, was passiert, wir sind hier für dich."
In diesem Moment fühlte ich eine Welle der Hoffnung und Freude. Mit leuten wie Elif, Cenk und Semih an meiner Seite wusste ich, dass ich jede Herausforderung meistern könnte. Es war der Beginn eines neuen Kapitels, voller Liebe, Unterstützung und neuen Wundern, die das Leben bereithielt.
Nach der emotionalen Ankündigung und den herzlichen Umarmungen schlug Semih vor, dass wir beide eine kleine Runde durch den Park drehen könnten.
Die anderen stimmten zu, und so machten wir uns auf den Weg. Die Sonne stand hoch am Himmel, und die warme Brise brachte den Duft von blühenden Blumen mit sich.
Wir gingen schweigend nebeneinander her, und ich fühlte, wie sich die Spannung der letzten Wochen langsam von mir löste. Schließlich war es Semih, der die Stille brach. "Cansu, ich weiß, dass die letzten Wochen für dich sehr schwer waren," begann er sanft. "Aber du hast eine unglaubliche Stärke gezeigt, indem du heute hier bist."
Ich lächelte schwach. "Danke, Semih. Es war nicht einfach, aber es tut gut, wieder draußen zu sein und zu sehen, dass das Leben weitergeht."
Er nickte zustimmend. "Es gibt immer Höhen und Tiefen im Leben. Wichtig ist, dass wir uns nicht von den Tiefen überwältigen lassen. Du hast Freunde, die für dich da sind. Und manchmal muss man einfach nur einen Schritt nach dem anderen machen."
Wir gingen weiter und ich fühlte, wie sich mein Herz ein wenig leichter anfühlte.
"Weißt du, Semih, ich habe oft darüber nachgedacht, was ich tun soll, um wirklich wieder glücklich zu sein. Aber vielleicht geht es nicht darum, einen bestimmten Plan zu haben, sondern einfach den Moment zu genießen und zu sehen, wohin er mich führt."
Semih lächelte. "Genau das ist es, Cansu. Manchmal muss man einfach loslassen und das Leben nehmen, wie es kommt. Schau dich um – die Welt ist voller Schönheit und Möglichkeiten. Es liegt an uns, sie zu erkennen."
Ich blieb stehen und sah ihn an. "Danke, Semih. Du hast recht. Heute ist ein schöner Tag und ich bin froh, dass du hier bist."
Er nahm meine Hand und drückte sie sanft. "Ich werde immer für dich da sein, Cansu. Egal, was kommt. Wir werden das gemeinsam durchstehen."
Wir setzten unseren Spaziergang fort, sprachen über alles Mögliche – alte Erinnerungen, Pläne für die Zukunft und die kleinen Freuden des Lebens. Semih schaffte es, mich zum Lachen zu bringen, und ich spürte, wie ein Funken Hoffnung in mir aufkeimte.
Als wir nach einer Weile zurückkehrten, legte sich eine wohlige Stille über uns. Semih blieb plötzlich stehen und drehte sich zu mir um. Sein Blick war intensiv und voller Emotionen, die ich nicht ganz einordnen konnte.
"Cansu," begann er leise, "ich wollte dir schon lange etwas sagen." Bevor ich antworten konnte, trat er einen Schritt näher, und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, beugte er sich vor und küsste mich sanft auf die Lippen.
Für einen Moment war ich überrascht, dann erwiderte ich den Kuss zögerlich. Es war ein warmer, liebevoller Kuss, der mir zeigte, wie sehr Semih sich um mich sorgte.
Doch als ich meine Augen schloss, spürte ich eine Welle von Erinnerungen, die mich an Baris erinnerten. Baris, der so tief in meinem Herzen war und dessen Verlust noch immer schmerzte.
Semih zog sich langsam zurück und sah mich unsicher an. Ich lächelte sanft, ein Lächeln voller Dankbarkeit und leiser Traurigkeit. "Danke, Semih," flüsterte ich und umarmte ihn fest. "Das bedeutet mir viel."
Er hielt mich fest und streichelte sanft meinen Rücken. "Ich will nur, dass du glücklich bist, Cansu. Egal, was passiert."
Ich lehnte mich zurück und sah ihn an, die Dankbarkeit in meinen Augen nicht zu übersehen. "Ich weiß, Semih. Und ich schätze das sehr. Es wird Zeit brauchen, aber ich bin froh, dass du an meiner Seite bist."
Wir blieben noch einen Moment in der Umarmung, bevor wir zu den anderen zurückkehrten. Der Kuss hatte mir gezeigt, dass es immer noch Raum für neue Gefühle und Verbindungen gab, auch wenn die Erinnerungen an Baris noch lebendig waren.
Als wir bei Elif und Cenk ankamen, strahlten sie uns an.
Der Rest des Nachmittags verging in einer Atmosphäre der Freude und Hoffnung. Wir lachten, teilten Geschichten und träumten von der Zukunft. Es war ein Tag voller neuer Anfänge, und ich wusste, dass mit Semih, Elif und Cenk an meiner Seite, ich alles meistern konnte, was das Leben mir brachte.
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Aşkın Maçı: Yeni Bir Başlangıç
Fiksi PenggemarDie junge Reporterin Cansu bekommt ihre erste große Chance: ein Interview mit dem erfolgreichen Fußballer Barış Alper Yılmaz. Doch als ein peinliches Missgeschick das Gespräch abrupt beendet, steht ihre Karriere auf der Kippe. Doch dieser unerwarte...