Yanlış Anlamalar (Missverständnisse)

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"Abla peyniri nerde bulamıyorum," rief ich meiner Cousine zu, die ich aber schon als Schwester ansehe.
Wir beide haben einen Jahresunterschied von acht Jahren. Ich habe meine ganze Kindheit mit ihr verbracht. Ich habe keinen wirklich guten Kontakt zu meinen Eltern, eher gesagt zu meinem Vater. Er hat uns relativ früh verlassen und sich eine komplett eigene Familie mit einer anderen Frau aufgebaut. Ich habe also nur noch meine Mama, die aber an der Trennung von meinem Vater immer noch leidet. Sie ist immer für mich da, aber ich bin leider bei Elif und Cenk.

Um meine Mutter wird sich gekümmert, sie wird betreut und ihre Traumata, die sie aufzuarbeiten hat, werden therapiert.

Cenk war der Bruder für mich, den ich nie hatte, oder eher gesagt, die männliche Bezugsperson, die mir gefehlt hatte.

Elif und ich deckten den Tisch zusammen, und es gab eine ungewöhnliche Ruhe zwischen uns dreien, als wir am Esstisch saßen.

Bis Cenk endlich etwas sagte: "Gestern war ein schöner Tag, oder? Cansu."

Ich sah zu ihm hoch und verstand gar nicht, was er eigentlich meinte. "Ja, gestern war echt schön. Elif Abla und ich haben viel Zeit zusammen verbracht und haben ein paar Sachen be...." gab ich ihm zurück. Er fing an zu lächeln und sah zu Elif, die mich unterbrach: "Nein, Cansu, das meint er nicht. Er meint das mit dir und Baris." Meine Wangen liefen rot an, als ich seinen Namen hörte.

Was sollte da sein? Wir haben uns bezüglich des Interviews ausgetauscht, das ich mit ihm durchführen werde. Ich meine, er ist nett und... was sage ich da? Mich hatte keiner danach gefragt, wie ich ihn finde. Wieso sagte ich das überhaupt?

Als wir alle zu Ende gefrühstückt hatten, räumte ich die Küche auf und Elif und Cenk den Rest.

In der Küche war immer so viel zu tun, obwohl wir nur zu dritt waren. Elif und Cenk wünschten sich schon lange gemeinsame Kinder, aber dieser Wunsch blieb bis jetzt unerfüllt.

Sie sind schon seit vier Jahren verheiratet und Cenk war mittlerweile schon 33 Jahre alt. Ich habe oft mit Elif darüber gesprochen, dass sie sich nicht stressen lassen soll und dass so etwas von Allah kommt und er genau weiß, was das Richtige für uns ist.

Ich hatte vergessen, meiner Chefin Frau Kılıç Bescheid zu geben, dass ich das Interview mit Baris wiederholen werde. Deshalb schrieb ich ihr eine kurze SMS: "Guten Morgen, Frau Kılıç. Ich werde das Interview mit Herrn Yilmaz wiederholen und es dann versuchen, am selben Tag Ihnen zuzuschicken, nachdem ich den Artikel zu Ende geschrieben habe, sodass er perfekt ist für das Magazin." Und absenden.

Frau Kılıç war eine sehr, sehr strenge Frau, die genau wusste, was sie wollte. Manchmal ist sie etwas grob, aber damit muss man zurechtkommen, und das tat ich.

"Ich muss los, wir treffen uns um 13:00 Uhr am August Wenzel Stadion. Eigentlich wäre die ganze Mannschaft im Hotel, aber weil Cenk hier sowieso in der Nähe wohnt, geht das auch klar."

Er gab Elif einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete sich dann auch von mir. Bevor er aus der Tür ging, drehte er sich zu mir um und sprach: "Cansu, wieso kommst du nicht mit? Dann kannst du Baris auch sehen."

Ich musste auflachen und lehnte dankend ab. "Ich sehe ihn doch heute Abend sowieso. Warum sollte ich jetzt auch mitkommen?"

"Ich biete es dir an, wenn du willst, kein Problem. Ich nehme dich gerne mit." Ich versicherte ihm, dass ich wirklich nicht möchte, und er ging dann auch durch die Tür.

Einige Stunden waren vergangen, um genau zu sein erst zwei Stunden, aber es war schon 15:06, als ich mich an meinen Schreibtisch setzte und meine Notizen durchging, damit heute Abend alles reibungslos verlief.

Es klopfte an meiner Tür. Elif öffnete die Tür einen kleinen Spalt und schaute mich mit ihren grünen, strahlenden Augen an. "Ne oldu, yeşil gözlüm benim?" fragte ich sie.

"Canim, yok sıkılıyorum, beraber bir şey yapalım mı?" Die Frage, ob wir etwas zusammen machen wollen, weil ihr langweilig ist, erwärmte mir das Herz. Ich legte meine Notizen weg und stimmte ihr zu.

Sie hatte schon einen Plan, sagte sie mir, und ich war ganz optimistisch, weil sie oft gute Ideen hatte.

Ich hatte mich zum Glück schon heute Morgen umgezogen und trug ein schönes babyblaues Top und passend dazu eine schwarze Wide Leg Jeans. Dazu meine schöne Sonnenbrille von Chanel, die mir Cenk zum Geburtstag geschenkt hatte.

Ich versuchte, mich zu schminken, scheiterte aber schnell daran. Elif bemerkte meinen gescheiterten Versuch und half mir. Ich sagte ihr, dass ich es dezent, aber schick haben möchte.

"Wohin gehen wir?" fragte ich sie. Sie antwortete nur knapp: "Lass dich überraschen, ich weiß es selbst nicht genau." "So, fertig, jetzt können wir los."

Während der Fahrt unterhielten wir uns über die Kennenlerngeschichte von Elif und Cenk, obwohl ich sie schon kannte. Elif und Cenk hatten sich kennengelernt, weil sie damals in einem Café gearbeitet hatte, wo er regelmäßig hingekommen war.

Da er in Wetzlar, einer Stadt in Hessen, aufgewachsen ist, hat er echt lange gebraucht, um sie anzusprechen. Aber danach verlief alles schnell und nach weniger als sechs Monaten hatten die beiden geheiratet.

"Ehh Elif, wo sind wir?" meinte ich und als ich aus dem Fenster schaute, sah ich nichts als ein Stadion.

Elif stieg aus, und man konnte ihr die Freude und Zufriedenheit vom Gesicht ablesen. Sie hatte mich nicht ernsthaft hierher gefahren, obwohl ich Cenk vorhin noch gesagt hatte, dass ich kein Interesse daran habe, mitzukommen.

Es war echt sehr warm und ich bereute schnell, eine Jeans angezogen zu haben. Es schauten viele Menschen beim Training zu, weil es ein öffentliches Training war.

Wir saßen in einer Art VIP-Bereich. Die Spieler hatten eine kleine Pause, damit sie etwas trinken konnten, und direkt kam Cenk auf uns zu. "Hast du dich umentschieden?" fragte er.

Ich musste lächeln, gab aber sonst keine Antwort. Er gab Elif einen Kuss und ging dann zur Mannschaft rüber.

Ich schaute ihm hinterher und sah Baris, der sich mit Mert Müldür unterhielt. Irgendwas hatte Mert ihm gesagt und er sah zu mir rüber.

Er winkte mir zu, zumindest dachte ich das, und ich winkte ihm zurück und fing an zu lächeln.

Dann sah ich, wie eine junge Frau mit blonden Haaren an mir vorbeilief, und realisierte, dass er ihr zugewinkt hatte, nicht mir.

In diesem Moment kam ihr die Tränen auf unerklärliche Art und Weise hoch.

Aşkın Maçı: Yeni Bir BaşlangıçWo Geschichten leben. Entdecke jetzt