Yedi( Sieben)

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Der Abendhimmel färbte sich in sanfte Orangetöne, als die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwand.

Die sanften Geräusche des Waldes um uns herum waren das einzige, was die schwere Stille zwischen Barış und mir durchbrach.

Wir saßen auf der Bank vor der Rehabilitationsklinik, doch die friedliche Umgebung konnte die innere Unruhe nicht lindern, die mich seit Tagen quälte.

Barış saß neben mir, und obwohl er so nah war, fühlte er sich meilenweit entfernt an.

Ich wusste, dass dies das Gespräch sein würde, das alles verändern könnte – oder vielleicht auch nichts mehr. Die Entscheidung, es zu führen, war ein letzter Versuch, die Trümmer unserer Beziehung zu verstehen, bevor ich sie endgültig hinter mir ließ.

Er sah mich an, seine Augen spiegelten eine Mischung aus Schmerz und Reue wider, und doch war da noch dieser unverkennbare Stolz, der ihn immer begleitet hatte.
„Ich... wusste nicht, dass es so schlimm für dich war," begann er, seine Stimme zögerlich, als ob er sich selbst nicht sicher war, ob diese Worte genügten.

Ich sah ihn an, und obwohl mein Herz bei seinen Worten schneller schlug, konnte ich den Zorn und die Verletzung nicht einfach verdrängen. „Wirklich?" fragte ich leise, meine Stimme brüchig. „Du hast es nicht gewusst? Oder wolltest du es einfach nicht sehen?"

Er wandte den Blick ab, als ob er der Wahrheit nicht ins Auge sehen konnte.

„Ich dachte... ich dachte, du würdest es irgendwann verstehen. Dass du sehen würdest, dass ich das für uns tue. Für unsere Zukunft."

Ich konnte nicht anders, als bitter zu lachen, obwohl es mir wehtat.

„Für unsere Zukunft? Welche Zukunft, Barış? Die, in der du mich ignoriert hast? Die, in der ich jede Nacht alleine geweint habe, weil ich wusste, dass du mich nicht mehr sehen wolltest? Oder die, in der du mich gezwungen hast, mich zwischen dir und meinem eigenen Leben zu entscheiden?"

Sein Gesicht verzog sich, als hätte ich ihn geschlagen.

„Das war nie meine Absicht," sagte er leise, fast als hätte er es nur für sich selbst ausgesprochen. „Ich wollte nur... ich wollte, dass wir beide etwas haben, auf das wir stolz sein können."

Ich schüttelte den Kopf, unfähig zu verstehen, wie er das wirklich glauben konnte.

„Stolz? Barış, du hast dich so sehr auf deinen eigenen Stolz konzentriert, dass du vergessen hast, was wirklich zählt. Wir hätten uns gegenseitig stolz machen sollen, durch das, was wir gemeinsam erreicht haben. Aber stattdessen... stattdessen hast du mich einfach ausgeschlossen."

Seine Hände zitterten leicht, als er sie zusammenpresste.

„Ich habe Fehler gemacht, das weiß ich jetzt. Aber damals... ich dachte, wenn ich einfach stark bleibe, wenn ich einfach weitermache, würde alles gut werden."

„Stark bleiben?" Meine Stimme war scharf, und ich spürte, wie die Tränen in meinen Augen brannten.

„Barış, du hast Stärke mit Kälte verwechselt. Du hast mich alleine gelassen, als ich am meisten jemanden gebraucht habe. Und dann, als ich nicht mehr konnte, hast du einfach weggeschaut."

Er schloss die Augen, als würde er versuchen, den Schmerz zu verdrängen, den meine Worte ihm zufügten.

„Ich wollte nicht wegschauen. Ich... ich wusste einfach nicht, wie ich es anders machen sollte. Alles, was ich je kannte, war zu kämpfen und weiterzumachen. Aber ich habe nicht erkannt, dass ich dich dabei verloren habe."

Ich schluckte schwer und versuchte, die Welle der Verzweiflung zu unterdrücken, die in mir aufstieg.

„Warum hast du mich dann weggestoßen?" fragte ich, meine Stimme nun kaum mehr als ein Flüstern. „Warum war es dir so einfach, mich aufzugeben, als ich nicht mit dir in die Türkei kommen wollte? Wenn du mich wirklich so geliebt hast, wie du behauptest, warum hast du dann einfach aufgegeben?"

Aşkın Maçı: Yeni Bir BaşlangıçWo Geschichten leben. Entdecke jetzt