37. Kapitel - Feuer und Eis

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Sie bedachte ihn mit einem kalten Blick und drängte sich an ihm vorbei, aber diesmal rief er sie an. Sie zögerte kurz, ignorierte ihn dann jedoch und eilte weiter. Er folgte ihr.

„Du kannst nicht ewig vor mir davonlaufen, irgendwann wirst du mit mir reden müssen", meinte er, als sie schließlich im siebten Stock angekommen waren und er ihr Ziel längst erkannt hatte.

„Ich muss gar nichts tun, Sirius", antwortete sie leise und wollte in den Raum der Wünsche verschwinden, doch er stellte seinen Fuß in die Tür, so dass sie diese nicht hinter sich schließen konnte. Sofort zückte sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf sein Gesicht.
„Geh von der Tür weg", befahl sie. Also trat er auf sie zu, in den Raum hinein und die Tür schloss sich hinter ihm. Überrumpelt wich sie zurück.

„So habe ich das nicht gemeint!"
„Wie hast du es denn gemeint?"
„Du sollst gehen!"
Nun zog Sirius seinerseits den Zauberstab und stellte sich ihr gegenüber. „Dazu musst du mich erst hinauswerfen!"
Einen Moment lang war sie vor den Kopf geschlagen, doch schon im nächsten Augenblick überwog die Entrüstung über seine Dreistigkeit und die tagelang angestaute Wut drohte sich Bahn zu brechen. Sie warf einen Blick auf die Bücherregale, die hoch die Wände hinaufragten. Der Raum hatte heute die Form ihres Übungszimmers angenommen.

Im nächsten Moment hob sie die Zauberstabhand und rief: „Oppugno!" Die Bücher flogen aus ihren Regalen und stürzten sich auf Sirius. Der hatte einen Angriff kommen sehen und sprach einen Schildzauber aus, so dass alle an ihm abprallten, ohne Spuren zu hinterlassen.
„Incendio", rief Anne wütend, „Glacius", hielt er dagegen und erstickte damit nicht nur ihr Feuer, sondern ließ den Boden ringsumher zu einer gefährlichen Eisbahn gefrieren.

Sie rutschte aus. Er hob den Zauber auf, ging auf sie zu und wollte ihr die Hand reichen, aber sie stieß ihn mit einem Abwehrzauber zurück, der eine blutende Schramme auf seiner Wange hinterließ.
„Expelliarmus", brüllte er daraufhin erbost und ihr Zauberstab verschwand irgendwo in den Tiefen des Raums.

„Mehr hast du nicht zu bieten?", höhnte er und wischte mit dem Ärmel über die schmerzende Wange.
Anne schnitt eine wütende Grimasse. „Reductio", schrie sie und zielte mit der rechten Hand direkt auf ihn. Gerade konnte er noch rechtzeitig zur Seite springen, da ging der große Wandspiegel hinter ihm in Scherben.
„Wingardium Leviosa!" Anne ließ die Scherben in die Luft fliegen und begann, sie herumzuwirbeln. Sirius stand im Zentrum des laut klirrenden Scherbenwirbels und bekam plötzlich Angst vor ihrer ungezügelten Zerstörungskraft.

„Was tust du Anne? Hör auf!"
Er kniete nieder und legte schützend die Arme über den Kopf, während die Scherben immer schneller um seine Ohren flogen und sein Umhang bereits in Fetzen hing.
„Protego", murmelte er verzweifelt, gerade rechtzeitig, bevor sie, blind vor Wut, die scharfkantigen Scherben auf ihn herabregnen ließ.

Fassungslos stand sie schließlich da und konnte nicht glauben, was sie soeben getan hatte. Gerade, als sie einen Schritt auf ihn zugehen wollte, kam Leben in ihn und er zielte direkt auf ihren Kopf. „Depulso!"

Der Zauber traf sie mit unerwarteter Wucht und schleuderte sie weit rückwärts bis zur Wand. Sie schlug hart mit dem Kopf am Boden auf und blieb bewegungslos liegen. Entsetzt starrte Sirius auf sein Werk. „Anne", kam es ihm über die Lippen und er rannte auf der Stelle zu ihr. „Nein! Nein, nein, nein!"

Erleichtert stellte er fest dass sie atmete, aber sie hatte eine kleine, blutende Platzwunde am Kopf. Vorsichtig hob er sie hoch und trug sie in die Ecke, wo ein paar Möbel standen, um sie dort auf dem mit blauer Seide bezogenen Sofa zwischen samtene Kissen zu betten und sich neben ihr auf den Boden zu knien.
„Anne, bitte wach auf", hauchte er und rüttelte vorsichtig an ihren Schultern. „Ich wollte das nicht. Ich wollte dir nicht wehtun. Bitte Anne", jammerte er betrübt und legte seinen Kopf auf ihre Brust. „Bitte wach auf ..."

Anne Eastwood und die magische Welt (Hogwarts Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt