„Miss Eastwood. Miss Eastwood! Hierher, Miss Eastwood!"
Sie waren noch nicht von der Bühne abgegangen, da stürzten sich schon ein Reporter und ein Fotograf des Tagespropheten auf sie. Anne erschrak, aber Lavinia und Hector reagierten professionell, nahmen sie in ihre Mitte und zogen sie mit sich bis ins Zelt, ohne stehen zu bleiben oder einen Kommentar abzugeben. Anne war froh um die große Kapuze, hinter der sie sich ein wenig verstecken konnte und atmete erleichtert auf, als der Zelteingang sich hinter ihr schloss. Draußen stand Alastor Moody und ließ niemanden durch, der nicht zur Crew der Musiker gehörte.„Das war ... ein voller Erfolg", jubelte Hector und klatschte hocherfreut mit seinen Bandkollegen ab. „Ich bin stolz auf jeden einzelnen von euch! Zehn Minuten Pause, dann brauche ich die Streichergruppe vorne beim Buffett."
Dann kam er zu Anne, die sich überwältigt auf einen Sessel niedergelassen hatte, klopfte ihr anerkennend auf die Schulter und setzte sich zu ihr. „Das war gute Arbeit Anne. Würde mich wundern wenn das nicht der Beginn einer steilen Musik-Karriere ist. Morgen werden wir jedenfalls dein Gesicht vorne auf dem Tagespropheten sehen, so viel steht fest!"
Anne seufzte und lächelte dann zaghaft.
„Du hast es dir so nicht vorgestellt, oder?", fragte er sie mitfühlend.
„Nein", gab sie zu. „Ich wollte doch nur ein bisschen Musik machen..."
„Weißt du, dir ist heute etwas in den Schoß gefallen, wovon andere ein Leben lang nur träumen", sinnierte er. „Eine Chance. Mach sie zu Deiner Chance! Zeig wer du bist! Ich glaube, du könntest echt was bewegen damit ..."Anne blieb still. Sie wusste, was er meinte. Aber sie fühlte sich noch nicht so weit. Sie war doch nur ein 16jähriges Mädchen! Was sollte sie schon bewegen?
In diesem Moment kam Professor Hawthorpe ins Zelt und war voll des Lobes für die Musiker. Als ihr suchender Blick auf Anne traf, lächelte sie unmerklich und trat näher. Hector stand auf, damit sie sich ungestört mit Anne unterhalten konnte.„Deine Musik hat mich heute schon wieder zum Weinen gebracht, Anne. Es ist ... ein ganz besonderes Talent, das du da besitzt. Etwas ganz und gar außergewöhnliches."
„Danke Professor. Aber, ich bin nur guter Durchschnitt. Es gibt Muggel, die beherrschen das wesentlich besser als ich."
„Nun ja. Dafür können sie nicht ihr Klavier in eine Pauke verwandeln, oder?", entgegnete die junge Lehrerin feixend und Anne musste lachen. „Nein, können sie nicht."„Da draußen stehen drei Fotografen und zwei Reporter. An denen wirst du nicht kommentarlos vorbeikommen."
„Warum hat Dumbledore das getan, Professor? Warum hat er mich vor allen Gästen so herausgestellt? Dass nun sogar Reporter mit mir sprechen wollen... Ich verstehe das nicht."
Hawthorpe seufzte.
„Ich verstehe es nicht", wiederholte Anne kopfschüttelnd. „Wie soll ich mich vor Voldemort verstecken können, wenn ich jetzt in der Öffentlichkeit stehe?"Hawthorpe sah sie durchdringend an. „Öffentlichkeit ist auch ein Zufluchtsort, Anne. Sie kann dich schützen. Jemanden unbemerkt verschwinden zu lassen, der in der Öffentlichkeit steht, ist schwierig. Unmöglich, wenn die Menschen denjenigen lieben. Sorg dafür, dass sie dich lieben! Dumbledore hat dich in gutem Licht erscheinen lassen. Es liegt jetzt in deiner Hand, das Licht in helles Strahlen zu verwandeln. Nur ein heller Stern kann die Dunkelheit erleuchten, die Voldemort in den Herzen der Menschen sät!"
Anne schluckte. „Aber ich fürchte, ich bin nicht gut darin, einen guten Eindruck zu machen ..."
Hawthorpe lachte. „Nein? Das wollen wir erst mal sehen! Zieh dich um und dann komm!"Es war erstaunlich einfach, den Leuten vom Tagespropheten und Zeitschriften wie der Hexenwoche zu geben, was sie wollten. Anne hatte nicht gedacht, dass sie so viel Geschick dafür haben könnte, in die Kamera zu lächeln, bescheiden zu tun und ein paar oberflächliche Anekdoten zum Klavierspielen zum Besten zu geben. Die wirklich tiefgehenden Fragen wurden kaum gestellt und wenn doch, fiel es ihr unerwartet leicht, darauf allgemeingültige und unverfängliche Antworten zu finden. Nach einer Weile gelang es ihr sogar ein wenig witzig zu sein. Hawthorpe war am Ende sehr zufrieden mit ihr.
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Anne Eastwood und die magische Welt (Hogwarts Fanfiction)
FanfictionSie wies auf die Tür, die nach draußen führte und sagte zu ihm: „Weißt du, das einzige, das schlimmer wäre, als da rauszugehen und zu sterben, ist zu Hause zu bleiben und nicht zu leben!" Hogwarts in den 1970ern: Anne wünscht sich nichts mehr, als n...