Schließlich tauchte Professor Dumbledore draußen vor dem Tor auf, begleitet von Hawthorpe und zwei finster dreinblickenden Zauberern in dunkelblauen Umhängen.
„Der Brand ist unter Kontrolle und die Eindringlinge abgewehrt", informierte Dumbledore die anwesenden Lehrer. „Bitte versammeln Sie die Schüler und die geflüchteten Dorfbewohner in der großen Halle."
Professor McGonagall rief: „Sie haben es gehört: alle Schüler in die große Halle!"
Also kehrten sie alle aufgeregt wispernd ins Schloss zurück. Lily flitzte los, um ihren Aufgaben als Vertrauensschülerin nachzukommen und die Schüler aus Gryffindor zusammenzutrommeln.Anne traf auf Ashton Smith, ihren Klassenkameraden und Vertrauensschüler aus Slytherin, der sie fragte, was los sei, aber sie konnte ihm nicht mehr sagen, als er ohnehin schon auf den Gängen aufgeschnappt hatte.
„Glaubst du, sie kommen bis hierher?", fragte Smith und sie konnte seinem Ton nicht entnehmen, ob er sich ängstigte oder dem Angriff kampfeslustig entgegenfieberte.
„Eher nicht, sie wurden bereits vertrieben."
„Hm."In der großen Halle hatte man einen zusätzlichen Tisch neben die Lehrertafel gestellt, an dem die Dorfbewohner aus Hogsmeade Platz nehmen konnten. Schüler und Lehrer verteilten sich auf ihre eigenen Tische.
Als Dumbledore den Saal betrat und zwischen den Reihen hindurchschritt, kehrte so schnell gespannte Stille ein, wie nie zuvor.„Der Brand ist gelöscht und zum Glück gibt es keine Toten oder Schwerverletzten zu beklagen", verkündete er vom Lehrerpult aus und Jubel brandete auf, der jedoch schnell wieder verstummte, als seine Miene sich verfinsterete.
„Leider ist jedoch der Apotheker Mr. Whitby spurlos verschwunden. Ich befürchte, wir haben es hier nicht bloß mit einem unglücklichen Unfall zu tun, sondern mit Feindeswerk! Hogsmeade ist das Ziel eines Anschlags von Todessern geworden. Lord Voldemort versucht, seine Finger bis hierher auszustrecken! Wir konnten ihm heute Einhalt gebieten, aber er wird es wieder versuchen. Ich versichere hiermit den Dorfbewohnern von Hogsmeade, dass sie jederzeit unter dem Dach von Hogwarts Schutz erfahren werden! Aber wir alle werden nicht umhinkommen, uns vorzubereiten!"Er machte eine Pause und in der großen Halle war es so mucksmäuschenstill, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.
„Die Sicherheitsvorkehrungen von Hogwarts werden verstärkt." Sein Blick wanderte über die Schülerschar und blieb erst an den Gryffindor-Jungen und dann an Anne hängen. „Jeder Schüler, der unerlaubt das Schulgelände verlässt, läuft Gefahr weit Schlimmeres zu erfahren, als einen Schulverweis."
Anne wollte im Erdboden versinken. Sie verstand genau, dass diese ausgesprochene Warnung ihr persönlich galt.„Zwei Auroren vom Ministerium werden hier ihre Posten beziehen. Und Sie alle werden noch härter und zielstrebiger trainieren, sich zu verteidigen. Damit werden wir es hoffentlich heil und unbeschadet durch diese gefährlichen Zeiten schaffen!"
Das Raunen und Murmeln in der Halle blieb nach dieser Rede sehr gedämpft und als schließlich das Abendessen auf den Tischen erschien, hatte kaum jemand großen Hunger.Die Schüler wurden nach dem Essen in ihre Gemeinschaftsräume geschickt und die Gänge von den Lehrern kontrolliert. Als Anne sich mit den anderen Slytherins auf den Weg zur großen Treppe machte, kam ihnen Professor Slughorn entgegen und bat sie, mitzukommen. Statt den Weg nach unten anzutreten, wie ihre Mitschüler, musste sie mit ihm ganz nach oben. Sie wusste, wohin dieser Weg sie führte. Der Wasserspeier war bereits zur Seite gerückt, so dass sie mühelos die rotierende Wendeltreppe dahinter besteigen konnten.
In Dumbledores Büro warteten schließlich neben dem Schulleiter auch Professor McGonagall und Professor Hawthorpe auf sie. Slughorn schloss die Tür hinter ihnen und sie machte sich gefasst auf ein Kreuzverhör.
Am Ende fühlte es sich mehr nach einer ganzen Gerichtsverhandlung an. Mit McGonagall als Ankläger, Slughorn und Hawthorpe als Verteidiger und Dumbledore als Richter.
Anne wurde Angst und Bang, als McGonagall den Käfig mit Severus Mäusen auf den Tisch stellte. Dieser Mistkerl hatte also nur seine eigene Haut in Sicherheit gebracht. Nun hatte sie wirklich ein Problem.
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Anne Eastwood und die magische Welt (Hogwarts Fanfiction)
FanfictionSie wies auf die Tür, die nach draußen führte und sagte zu ihm: „Weißt du, das einzige, das schlimmer wäre, als da rauszugehen und zu sterben, ist zu Hause zu bleiben und nicht zu leben!" Hogwarts in den 1970ern: Anne wünscht sich nichts mehr, als n...