57. Kapitel - Die Tür am Ende des Flurs

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Hallo Ihr Lieben!
Es freut mich, dass ihr täglich dabei seid! Wie hat Euch der Story-Twist gefallen?
War das zu vorhersehbar?
Auf den lange geplanten Einschnitt hin, sind die nachfolgenden Kapitel wesentlich spontaner entstanden, ich wünsche Euch viel Spaß dabei und würde mich freuen, von Euch zu hören! ❤️
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Hector hatte das Krankenhaus-Essen satt. Zwei Monate lang ertrug er das nun schon. Alles schmeckte gleich. Alles war weich und verkocht. Es wurde Zeit, dass er hier rauskam! Er humpelte in die Cafeteria und holte sich ein Stück Kuchen. Wenigstens der Kuchen schmeckte. Er wurde von einer Bäckerei geliefert.

Professor Dumbledore besuchte ihn einmal pro Woche und erkundigte sich nach seinen Fortschritten. Auch dann noch, als Annabel Hawthorpe, die Hogwarts-Lehrerin die mit ihm eingeliefert worden war, längst entlassen war.

Hector hatte beim Überfall auf Hogwarts nicht nur seine geliebte Schwester, sondern durch einen schwarzmagischen Fluch auch das rechte Bein verloren. Der Schock nach dem Aufwachen hatte tief gesessen. Aber er war ein Kämpfer und hatte sich wiederaufgerichtet. Die körperlichen Wunden, die der Fluch hinterlassen hatte, waren inzwischen verheilt. Er bekam eine Beinprothese und lernte jeden Tag besser damit herumzulaufen.

Die aufmunternden Gespräche mit Annabel vermisste er aber sehr. Sie hatte selbst schwere Blessuren davongetragen. Voldemort hatte ihr einen Fluch direkt ins Gesicht gejagt und sie fast getötet. Ihr linkes Auge war blind geworden und sie hatte wochenlang nicht aufstehen und gehen können. Aber sie hatte niemals den Mut verloren. Und am Ende waren ihr nur ein leichtes Hinken und ein geschlossenes Augenlid geblieben.

Als er an seinem üblichen Platz am Fenster saß und in Gedanken versunken auf London hinausschaute, schnappte er das leise aber hitzige Gespräch von zwei bulligen jungen Männern in dunkelblauen Uniformen am Nebentisch auf.

„Und ich sage dir, es ist doch ein Obscurus! Es wäre besser gewesen, sie wäre niemals mehr aufgewacht."
„Es kann kein Obscurus sein, Obscuri entstehen nur bei unausgebildeten magischen Kindern, die ihre Kräfte unterdrücken."
„Du klingst wie aus dem Lehrbuch!"
„Das Mädchen ist fast erwachsen. Sie kann zaubern. Wie sollte sie da einen Obscurus ausbilden?"
„Und was ist es dann?"
„Die Heiler wissen es nicht."
„Siehst du. Es ist ein Obscurus!"
„Und warum greift es dann nur sie selbst an?"
„Sie selbst und jeden, der ihr helfen will!"
„Ein Obscurus würde nicht seinen Wirt töten wollen."

„Sie hätten sie sterben lassen sollen, dann hätten wir das Problem jetzt nicht."
Der andere Mann seufzte. „In der Zentrale geht das Gerücht, dass Crouch gar nicht will, dass sie wieder gesund wird. Er spekuliert darauf, sie als Waffe gegen Du-weißt-schon-wen einzusetzen."
„Gute Idee, das schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich hoffe nur, dass er das bald macht. Ich hasse diese Nachtschichten hier."
„Hast du keine Bedenken, dass das nach hinten losgehen wird?"
„Nein. Crouch hat dem Aurorenbüro die Anwendung der unverzeihlichen Flüche erlaubt. Damit wäre sie leicht zu kontrollieren ... Und notfalls aus dem Weg zu räumen."

Hector drohte der Kuchen im Hals stecken zu bleiben. Er wusste nicht, von wem die beiden sprachen, aber die Tatsache, dass es sich um eine „fast erwachsene" Person handelte, die sie da gerade zu einer Kriegswaffe degradierten, widerte ihn an.

Er hatte schon mitbekommen, dass sich ganz hinten am Ende des Ganges, auf dem er ein Zimmer mit drei anderen Patienten teilte, eine Tür befand, die seit einigen Tagen plötzlich schwer bewacht wurde. Es hatte mehrere lautstarke Zwischenfälle in dem dahinter liegenden Zimmer gegeben, allesamt nachts. Wer auch immer darin behandelt wurde, es schien ihn - oder sie, da die Männer von einer jungen Frau gesprochen hatten - schwer erwischt zu haben.

Anne Eastwood und die magische Welt (Hogwarts Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt