Weil heute gar so graues Wetter draußen herrscht, gibt es noch ein weiteres Kapitel, mit ein wenig fröhlicherer Stimmung und neuen Figuren im Spiel.
Lasst mir gerne einen Kommentar da, wie Euch die Geschichte bisher gefällt, ich würde mich freuen ❤️
-----------------------------------------------------------Mitte August kam Anne als erste Schülerin zurück nach Hogwarts. Das Schloss lag in der spätsommerlichen Sonne und sie genoss es, einmal alles für sich zu haben, sah man von den paar Lehrern, die bereits vor Ort waren, und den fleißigen Hauselfen ab, die sich so gut es ging bedeckt hielten.
In der großen Halle wurden die Mahlzeiten an einem gemeinsamen Tisch eingenommen, was für Anne sehr gewöhnungsbedürftig war. Aber da die Band für das Jubiläumsfest ebenfalls bereits angereist war, wurde die Atmosphäre bei Tisch etwas aufgelockert.
Die Musikgruppe zog Anne völlig in ihren Bann. Zum Phönixfeuer gehörten zehn Musiker, eine bunt gemischte Truppe aus jungen Männern und Frauen, die sie allesamt faszinierten. Sofort fand sie einen Draht zu den Künstlern, die ihrerseits Annes außergewöhnliches Geschick am Klavier lobten und kurzerhand ihr Programm anpassten, um sie in noch größerem Umfang einbinden zu können.
Täglich verbrachte Anne nun Stunde um Stunde am Piano, um neben den bereits einstudierten Solo-Stücken noch Begleitmusik für die Band einzuüben, und fühlte sich dabei so glücklich und euphorisch wie nie zuvor. Und auch die übrige Zeit verbrachte sie gerne in Gesellschaft der anderen Musiker, ließ sich Anekdoten aus dem Reisealltag erzählen und deren Instrumente zeigen.
Die Frontleute Lavinia und Hector, ein Geschwisterpaar Mitte zwanzig, beide mit langem, brünettem Haar und südländisch gebräunter Haut, zeigten große Begeisterung für Annes Beteiligung an ihren Darbietungen.
„Du solltest mehr aus Deinem Talent machen", sagte die zierliche Lavinia, deren Zopf bis zur Hüfte reichte, als sie ihr beim Üben zuhörte und lehnte sich auf den schwarz glänzenden Konzertflügel, der in die große Halle gestellt worden war. „Wie lange spielst du schon?"Anne wurde sogleich rot und antwortete verlegen: „Mein Vater erzählte immer, dass ich schon als Kleinkind bei jeder Gelegenheit begeistert auf seinem Flügel herumgeklimpert habe. Mit fünf Jahren begann er, mich unterrichten zu lassen."
„Mit fünf? Das ist beeindruckend. Wie motiviert man ein fünfjähriges Kind, täglich zu üben?"
Annes Blick wurde glasig und sie strich sanft lächelnd mit den Fingern über die Klaviatur. „Ich brauchte keine Motivation. Es verging kaum ein Tag, an dem ich nicht spielen wollte." Sie schluckte bevor sie hinzufügte: „Es gibt nichts, was ich mehr liebe."Lavinia war fasziniert. „Eine Hexe wie dich habe ich noch nie getroffen. Die meisten Hexen und Zauberer halten Musik für entbehrlich. Es genügt, ein Klavier zu verzaubern, dann spielt es von selbst. Kein Grund mehr Energie darauf zu verwenden. Eine Beschäftigung für Muggel."
Anne zuckte zusammen, ging aber nicht näher darauf ein.„Wie bist du zur Musik gekommen?", fragte sie stattdessen.
Lavinia grinste und Hector, der gerade mit seinen muskelbepackten Armen, die er gerne unbekleidet zur Schau stellte, eine Pauke hin und her schob um auszumachen, an welcher Stelle der Bühne sie den besten Eindruck machen würde, warf ein: „Sie kann einfach nichts anderes!" Damit ließ er von den Instrumenten ab, strich sich eine Strähne seines widerspenstigen Haars zurück, die sich aus seiner perlengeschmückten Frisur gelöst hatte und gesellte sich zu ihnen.Hätte Anne nicht gewusst, dass er Musiker war, sie hätte ihn für einen Piraten gehalten, einen verwegenen Seefahrer, der sich nehmen konnte, was immer ihm gefiel. Seine Schwester wirkte klein und zart neben ihm und doch war sie der heimliche Kopf der Truppe, der ruhende Pol, der den Weg vorgab und unbeschadet um jeden Stolperstein navigieren konnte, während er vor kreativen und manchmal verrückten Ideen nur so sprudelte. Nun sah sie ihn voll schwesterlicher Zuneigung an und er legte gönnerhaft seinen Arm um sie. „Deshalb ist ihr nichts anderes übriggeblieben!"
Dafür kassierte er einen Seitenhieb Lavinias mit dem Ellbogen und beide mussten kichern.
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Anne Eastwood und die magische Welt (Hogwarts Fanfiction)
FanficSie wies auf die Tür, die nach draußen führte und sagte zu ihm: „Weißt du, das einzige, das schlimmer wäre, als da rauszugehen und zu sterben, ist zu Hause zu bleiben und nicht zu leben!" Hogwarts in den 1970ern: Anne wünscht sich nichts mehr, als n...