73. Kapitel - Siebzehn

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Am nächsten Morgen begannen die Jahresabschlussprüfungen.

Nach dem großen Hallo beim Abendessen, bei dem sie neben Dumbledore persönlich hatte sitzen dürfen, hatte Anne auf ihrem Zimmer ihren Freunden von der Anhörung berichtet, bis sie frühzeitig todmüde ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen war.

Nun betrat sie zum ersten Mal in diesem Schuljahr ein Klassenzimmer.
„Soso, die haben dich also wirklich gehen lassen, Eastwood", stichelte Mulciber sofort, als er sie kommen sah. „Haben sie erkannt, dass du nur ein kleines, unbedeutendes Schlammblut bist, das sich wichtig macht. Keineswegs so mächtig und gefährlich, wie getönt..."

Sie trat lächelnd auf ihn zu und blickte sich um. „Wo sind deine Kumpels heute? Fürchtest du dich nicht ohne sie?", fragte sie beiläufig und sah ihn dann provozierend an.
„Ich fürchte mich doch nicht vor einem Mädchen", rief er empört. „Noch dazu einem wie dir!"

Sie beugte sich ganz nah zu ihm, so dass ihre Gesichter sich beinahe berührten.
„Das solltest du aber, denn ich bin gefährlich, Frank", flüsterte sie ihm kaum hörbar zu und während sie scheinbar ein Staubkörnchen von seinem Schulumhang wischte, spürte er seine Krawatte sich enger um seinen Hals ziehen, obwohl sie diese weder berührt hatte, noch ihren Zauberstab auf ihn richtete.

Mit leuchtenden Augen lächelte sie ihn an, drehte sich dann um und ging, während er seinen unangenehm engen Schlips lockerte.
„Was hast du denn mit Mulciber zu besprechen?", fragte Lily überrascht, als sie sich auf den Platz neben ihr setzte.
„Ach nichts", winkte Anne immer noch lächelnd ab. „Ich habe ihm nur eben den Krieg erklärt."

Am Sonntag zwischen den Prüfungen wurde Anne siebzehn Jahre alt. Nach dem Frühstück schlenderte sie gemeinsam mit Lily zum See hinunter, wo einige Wagemutige in den dunklen Fluten badeten, um sich von den gerade herrschenden sommerlichen Temperaturen abzukühlen.

Die Mädchen steckten ihre Zehen ins Wasser und beschlossen, dass es ihnen viel zu kalt war.
„Lass uns lieber ein Stück laufen", schlug Lily vor und steuerte das Seeufer zu ihrer Linken an. Sie war recht schweigsam heute und Anne merkte, dass ihr etwas auf der Seele brannte.
„Was ist mit dir, Lily?", fragte sie deshalb nach einer Weile des Schweigens.

„Glaubst du, es ist richtig, mit James Potter auszugehen?"
„Was?", lachte Anne ungläubig. „Der arme Kerl hat geduldig ein halbes Jahr darauf gewartet, dass du ihm ein Datum für Euer Date nennst! Ohne auch nur einen Blick auf eine andere zu werfen. Und du bist dir trotzdem nicht sicher?"
„Ja, schon. Er ist ja auch wirklich süß in letzter Zeit. Aber vorher war er ein echter Idiot, oder?"
„Ich war die meiste Zeit nicht da, vielleicht kann ich schlecht mitreden ... Aber ich würde sagen, er hat sich verändert."

Lily war skeptisch. „Meinst du, das ist echt? Was, wenn er immer noch ein Idiot ist?"
„Das kannst du nur rausfinden, wenn du ihm eine Chance gibst."
„Wie war das bei dir und Sirius?", wollte Lily ratsuchend wissen.

Anne verzog das Gesicht. „Holprig", sagte sie nur. „Weißt du, in der vierten Klasse haben die Jungs ständig mit Dauerklebeflüchen experimentiert. Sie haben meine Hausaufgaben festgeklebt, meinen Besen, meine Schuhe und meine Haare! Ich musste sie abschneiden..."

Lily schaute entsetzt drein, aber Anne kicherte bei der Erinnerung. Dann warf sie Lily einen aufmunternden Blick zu.
„Trotzdem hat Sirius mich am Ende von sich überzeugen können."
„Obwohl er Alkohol trinkt und Zigaretten raucht?"
„Aber das tun doch alle ..."
„James auch?"
Anne fasste es nicht. „Lily! Hast du denn noch niemals ein Schlückchen Feuerwhisky probiert? Oder ein Gläschen Champagner?" Ihre Freundin schien wirklich das bravste Mädchen auf der Welt zu sein.
Lily wurde verlegen. „Nein ..."
„Oh Mann! Das sollten wir aber schleunigst ändern. Gleich heute Nachmittag!"

Anne Eastwood und die magische Welt (Hogwarts Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt