Weil es ihr immer noch schwindelig wurde, wenn sie aufstand, musste Anne drei weitere Tage im Krankenflügel bleiben. Lily kam, um mit ihr Hausaufgaben zu machen und Eleanor berichtete ihr ganz aufgeregt von einem schweren Streit zwischen Marigold und Seraphina, weil Marigold der Meinung war, Seraphina und die Jungen wären zu weit damit gegangen, Anne und die Gryffindors anzugreifen. Da Seraphina stolz berichtet hatte, was vorgefallen war, in dem festen Glauben, bei der Freundin Eindruck zu schinden, wusste nun fast jeder in Slytherin Bescheid. Anne beschwor sie, nichts zu unternehmen, damit sie und die anderen Vertrauensschüler nicht auch noch in den Konflikt mit hineingezogen würden und Eleanor versprach es zähneknirschend.
Sirius kam sie auch besuchen, täglich, aber Madam Pomfrey beschnitt seine Besuchszeit auf ein Minimum und die anderen Herumtreiber durften gar nicht mit hinein.
Erst am Donnerstag nach dem Mittagessen durfte Anne sich endlich anziehen und gehen, jedoch nur unter dem Gebot, den Rest der Woche auf jede körperliche Anstrengung zu verzichten. Tanzen war verboten und so konnte sie an diesem Nachmittag nur zusehen, wie Sirius mit einem anderen Mädchen nach dem nächsten tanzte. Dorcas Meadows warf ihr schadenfreudige Blicke zu und Seraphina, Avery und Mulciber belächelten sie hochmütig und boshaft.
Regulus stierte sie mit flammendem Zorn an und Snape ignorierte sie voll und ganz.Gegen Ende der Stunde dachte sie, dass der Tag nicht schlimmer werden könne, aber weit gefehlt: am Ausgang der großen Halle warteten bereits McGonagall und Slughorn mit einigen Slytherins im Schlepptau auf sie und all die anderen, die an der Schlacht in der Haupthalle beteiligt gewesen waren und wiesen sie an, noch dazubleiben.
Als alle übrigen Schüler gegangen waren und Anne, Sirius, James, Remus und Peter sich erneut dem Schlägertrupp aus Slytherin gegenüber sahen, betrat Professor Dumbledore den Raum, schloss die Tür hinter sich und trat nach vorne ans Podium.
„Nun meine Herrschaften", begann er mit kräftiger, gebieterischer Stimme. „Wir hatten am vergangenen Freitag einen schweren Schaden in der Haupthalle zu verzeichnen. Wer von ihnen zeichnet dafür verantwortlich?"
Mucksmäuschenstill war es in der Halle, bis Anne erhobenen Hauptes vortrat und freiheraus behauptete: „Ich habe den Schaden verursacht, Professor. Ich ganz allein."Dumbledore presste die Lippen aufeinander.
„Und wie, wenn ich fragen darf, Miss Eastwood, ist es dazu gekommen?"
Anne zeigte auf die Gruppe von Slytherins. „Sie haben uns angegriffen!"
Slughorn war betroffen. „Aber Miss Eastwood. Diese Schüler gehören zu Ihrem eigenen Haus! Warum in Merlins Namen sollten sie Sie angreifen?"
„Wir haben gar nichts getan, die haben uns zuerst angegriffen", schrie Regulus. „Wir haben uns nur gewehrt!"
„Das ist eine Lüge", widersprach Sirius und sah seinen Bruder hasserfüllt an.
„Nein, ihr seid es, die lügen", mischte Snape sich ein und wandte sich dann an Slughorn: „Professor, hier steht das Wort von zehn Slytherins gegen das von Miss Eastwood und vier Gryffindors! Ich denke es ist klar, was mehr wiegt."Slughorn war entsetzt. Er hielt große Stücke auf Anne Eastwood, sie war eine seiner Lieblingsschülerinnen. Wohl hatte er gewusst, dass sie es in Slytherin nicht leicht hatte, aber auf eine derartige Konfrontation unter seinen Schülern war er nicht gefasst. Er zögerte.
„Moment", mischte McGonagall sich nun ein. „Mir wurde von mehreren nicht beteiligten Schülerinnen zugetragen, dass Miss Thynne in der Bibliothek durchaus eine Auseinandersetzung gewaltbereiter Art angekündigt hat!"
Professor Dumbledore hob die Brauen.
„Miss Thynne, stimmt das?"
Seraphina wollte im Boden versinken. Panisch blickte sie sich um.
„Miss Thynne!"
„Aber das sollte doch nur ein Spaß sein", behauptete sie schließlich.
„Ein seltsamer Spaß, nicht?", warf McGonagall ein.
„Ja, kein besonders guter ...", faselte Seraphina weiter und drehte den Spieß dann um. „Aber ich konnte doch nicht ahnen, dass sie uns deswegen gleich angreift!"
„Sie? Sie meinen Miss Eastwood?"
„Ja, Miss Eastwood! Sie hat mich und Frank attackiert und als die anderen dazugestoßen sind, hat sie den Brunnen zerstört und uns die Brocken entgegen geschleudert. Zum Glück konnte sie aufgehalten werden!"
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Anne Eastwood und die magische Welt (Hogwarts Fanfiction)
FanficSie wies auf die Tür, die nach draußen führte und sagte zu ihm: „Weißt du, das einzige, das schlimmer wäre, als da rauszugehen und zu sterben, ist zu Hause zu bleiben und nicht zu leben!" Hogwarts in den 1970ern: Anne wünscht sich nichts mehr, als n...