Sirius, Remus und Peter warteten am Übungsplatz auf James, der gerade sein Quidditchteam auf hartes Training eingeschworen hatte. Nach dem jüngsten Sieg über Ravenclaw stand nach den Osterferien die entscheidende Partie gegen Slytherin an. Er gedachte dieses Match auf gar keinen Fall zu verlieren, schon gar nicht nach dem gemeinen Angriff auf seinen Freund und dessen Partnerin.
Er war ein wenig hin und her gerissen und wusste nicht recht, was er von Anne Eastwood halten sollte. Sie war eine Slytherin. Aber sie wurde von den Schülern ihres Hauses verachtet und sogar angegriffen. Sie war extrem begabt. Er hatte noch niemanden ohne Zauberstab zaubern sehen. So etwas traute er Dumbledore zu, aber niemandem sonst. Und sie konnte es! Aber sie trieb sich mit Idioten wie Snape und Regulus Black herum, die sie hinterrücks verrieten. Was sollte er nur von so einem Mädchen halten? Sie brachte nichts als Ärger! Dem ging er normalerweise nicht aus dem Weg, aber er hatte eigentlich keine Lust darauf, eine fremde Schlacht zu schlagen.
Sirius hatte ihm das Versprechen abgenommen, sie heute mit der Gruppe zu besuchen. Immerhin habe sie erheblich dazu beigetragen, dass sie vor zwei Tagen nicht grob vermöbelt worden waren. Auch wenn er fand, dass sie ohne sie gar nicht erst in diese Lage geraten wären, zollte er ihr für ihren Kampf durchaus Respekt.
Also marschierten sie gemeinsam durchs Schloss, die Treppen hinauf, bis zum Krankenflügel neben dem Uhrenturm.„Komm schon James, gib zu, dass der Objekt-Sturmangriffzauber beeindruckend war", forderte Remus seinen Freund auf.
„Ja, mag sein", erwiderte James zurückhaltend.
„Mag sein?", lachte Sirius. „Du hast niemals einen besseren gesehen!"
„Angeber!"
„Neidhammel!"Als Sirius die Türklinke herunterdrückte, fanden sie den Eingang zum Krankenflügel verschlossen vor.
„Abgesperrt? Ich dachte nicht, dass Madam Pomfrey diese Tür jemals absperrt", wunderte er sich.
Remus holte alarmiert seine Zauberstab aus der Jacke. „Tut sie auch nicht. Ich habe genug Zeit hier verbracht, um das zu wissen. Da ist etwas faul!"
„Was?" Peter wich ängstlich zurück. „Sollten wir dann nicht lieber Hilfe holen? Was denkt ihr erwartet uns da drin?"
„Sei kein Angsthase! Ich würde sagen, ein paar dämliche Slytherins. Alohomora!" Sirius richtete den Zauberspruch auf das Türschloss, aber nichts geschah.
„Wir sollten doch lieber Bescheid sagen", meinte Peter und wollte gerne gehen aber Sirius zückte stattdessen sein Taschenmesser und machte sich an der Tür zu schaffen. „Das dauert zu lang, wer weiß, was sie mit ihr machen", äußerte er besorgt. Er brauchte nicht lange, um mit seinem verzauberten Messer das Türschloss zu knacken.Als sie mit erhobenen Zauberstäben in den Krankenraum polterten, kam ihnen Severus Snape entgegen und wollte sie entwaffnen. Remus war schneller und sprach einen Schildzauber aus, aber Sirius, James und Peter verloren ihre Zauberstäbe.
„Du!", schrie Sirius und wollte mit bloßen Händen auf Snape losgehen, aber in dem Moment stieß die verzweifelt nach Luft ringende Anne sämtliche Becher und Tassen scheppernd von ihrem Nachttisch, um auf ihre Not aufmerksam zu machen. Ihr Gesicht war bereits blau angelaufen und die Augen drohten ihr aus den Höhlen hervorzutreten.„Anne", schrie Sirius schockiert, wandte sich von Snape ab und lief zu ihr, aber er hatte keinen Zauberstab.
„Remus, schnell!"
Snape machte sich sofort auf und davon.
Remus eilte zu Sirius und Anne.
„Sie kriegt keine Luft!" Panik klang aus Sirius Stimme.
„Finite", brüllte Remus. „Anapneo!"
Anne tat einen tiefen Atemzug und begann kräftig zu husten. „Atme!!" Sirius riss sie hoch, hielt sie fest und klopfte ihr auf den Rücken. „Atme!" Sie würgte und atmete stoßweise aber endlich bekam sie wieder Luft. Sirius hielt sie in seinen Armen, er wollte am liebsten weinen vor Entsetzen und auch vor Erleichterung.James hatte die Zauberstäbe aufgesammelt und Peter verfolgte die Szenerie mit schreckgeweiteten Augen. Sie ließen sich erschöpft auf die umstehenden Stühle und Betten plumpsen, als Anne endlich wieder regelmäßige Atemzüge tat. Remus war hinausgelaufen und hatte ein frisches Wasserglas geholt, aus dem sie dankbar in kleinen Schlückchen trank.
„Gerade noch mal gut gegangen", seufzte Peter und Sirius vergrub sein von grenzenloser Wut auf Snape verzerrtes Gesicht in Annes Haar. Er wollte sie am liebsten festhalten und nie wieder loslassen.
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Anne Eastwood und die magische Welt (Hogwarts Fanfiction)
FanficSie wies auf die Tür, die nach draußen führte und sagte zu ihm: „Weißt du, das einzige, das schlimmer wäre, als da rauszugehen und zu sterben, ist zu Hause zu bleiben und nicht zu leben!" Hogwarts in den 1970ern: Anne wünscht sich nichts mehr, als n...