17: Prokrastinations-Champion

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Der Morgen war frisch, und die Sonne tauchte das Trainingsgelände in warmes, goldenes Licht. Ich zog meine Sneakers fester zu und lächelte, als ich Jamal sah, der bereits mit einem Fußball jonglierte, während er auf mich wartete. Sein breites Grinsen, das immer ein wenig schüchtern war, lockte ein Lachen aus mir heraus.

„Bereit, mich abzuhängen, Amber?" rief er und zwinkerte dabei schelmisch.

„Du weißt, dass du keine Chance hast, Jamal", rief ich zurück, während ich den Platz betrat. Es fühlte sich gut an, den Kopf frei zu bekommen und einfach nur zu spielen – ohne Druck, ohne Erwartungen, nur wir beide und der Ball.

Wir begannen, den Ball spielerisch hin und her zu kicken, und bald verwandelte sich das Ganze in ein kleines Wettrennen, bei dem wir beide versuchten, den anderen auszutricksen. Jamal war schnell, seine Bewegungen elegant und kontrolliert, aber ich hatte den Vorteil der Überraschung. Immer wieder schaffte ich es, ihm den Ball abzuluchsen, und jedes Mal lachten wir laut, als er sich frustriert die Hände in die Hüften stemmte. Ich war mir aber sicher, dass er mich mit Absicht gewinnen las....

„Du bist echt besser als ich dachte, Amber", sagte er schließlich, als er nach Luft schnappte, seine Augen glänzten vor Freude.

„Ich hab' meine Tricks", antwortete ich und grinste frech. Unsere Blicke trafen sich, und für einen Moment schien die Welt um uns stillzustehen. Ich sah, wie seine Augen etwas länger verweilten, ein Ausdruck, der tiefer ging als das übliche neckische Lächeln. Ein Moment des Zögerns, als ob er etwas sagen wollte, aber es dann doch für sich behielt.

Es war diese kleine Unsicherheit, die mich innehalten ließ. Ich mochte Jamal, das war klar. Er war lustig, warmherzig, und unsere Gespräche waren immer ehrlich und voller Lachen. Aber da war auch Flo, dieser stille, rätselhafte Flo, dessen Blicke manchmal mehr verrieten, als Worte es je könnten.

Jamal stupste mich leicht mit dem Ellbogen an und brachte mich zurück in die Realität. „Woran denkst du, Amber?" Seine Stimme war leise, ein Hauch von Neugier darin.

„Nichts Besonderes", sagte ich schnell, aber mein Lächeln war ein wenig unsicher. „Ich glaube, ich bin einfach froh, dass wir das hier machen."

Er nickte und hielt einen Moment inne, bevor er sagte: „Ich bin auch froh. Du bringst etwas in die Gruppe, das... ich weiß nicht, etwas Positives."

Ich spürte, wie meine Wangen leicht warm wurden. „Danke, Jamal. Das bedeutet mir viel."

Unsere Unterhaltung wurde von einem lauten Rufen unterbrochen. Einige der Jungs waren zurückgekommen, und ich sah, wie Flo uns aus der Ferne beobachtete, seine Augen konzentriert und aufmerksam. Es war dieser Blick, der mir einen Schauer über den Rücken jagte – nicht unangenehm, aber intensiv.

Jamal folgte meinem Blick und lächelte ein wenig verlegen. „Scheint, als hätten wir Zuschauer."

„Tja, dann sollten wir ihnen mal zeigen, wie man wirklich spielt", sagte ich und lachte, um die Spannung zu brechen.

@amber.nagelsmann

nagelsmann

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