44: Ein Glas zu viel

65 2 0
                                    

>>>><<<<

Flo und ich taumelten lachend in unser Hotelzimmer, jeder von uns ein wenig wackelig auf den Beinen und viel zu laut für die Stille des Hotelflurs. Ich stolperte halb über ein Paar Schuhe, die jemand unordentlich im Eingang abgestellt hatte, und schaffte es gerade noch, mich an der Wand abzustützen, während ich in ein Kichern ausbrach. Flo, der mir dicht folgte, schaffte es nicht ganz so elegant und lief prompt gegen die Tür. Der dumpfe Aufprall ließ uns beide noch lauter lachen.

„Oh Gott, wir sind eine Katastrophe," brachte ich zwischen den Lachanfällen hervor und spürte, wie mein Bauch vom Lachen schmerzte. Flo hielt sich an der Tür fest, sein Gesicht vor Lachen leicht gerötet, und versuchte, sich zu sammeln, doch das Kichern kam immer wieder durch.

„Hey, wenn wir jetzt noch so lachen müssen, wie sollen wir es dann je ins Bett schaffen?" fragte er mit einem schiefen, amüsierten Grinsen, während er versuchte, sich auf den Füßen zu halten.

„Das ist eine sehr gute Frage," erwiderte ich und versuchte, meine Schuhe abzustreifen, was sich als überraschend schwierig herausstellte. Schließlich kickte ich sie einfach von den Füßen, ohne darauf zu achten, wohin sie flogen, und stolperte ein paar Schritte weiter ins Zimmer.

Flo hatte es inzwischen geschafft, seine Jacke abzustreifen und wankte ebenfalls ins Zimmer. Sein Hemd war halb aufgeknöpft, und in seinem Zustand schien er keine Lust mehr zu haben, sich groß um das restliche Ausziehen zu kümmern. „Also, ich glaube, der Schlafanzug ist heute Abend überbewertet," murmelte er und warf mir ein freches Grinsen zu.

Ich kicherte und stimmte ihm nur zu, während ich mit wackligen Fingern begann, die Knöpfe meines eigenen Kleides zu öffnen. Doch der Alkohol und die Müdigkeit machten es schwieriger, als es sein sollte, und nach ein paar vergeblichen Versuchen gab ich es auf und zog es einfach über den Kopf. Flo beobachtete mich, und sein Lächeln wurde breiter, während er seine Hose absichtlich dramatisch von den Hüften schob und sie einfach auf dem Boden liegen ließ. Er stand jetzt nur noch in seiner Unterwäsche da und grinste mich herausfordernd an.

„Na, was ist? Denkst du, du kannst mich so einfach abhängen?" fragte ich kichernd und warf mein Kleid neben seine Sachen auf den Boden. Ohne groß darüber nachzudenken, schlüpfte ich aus meiner Strumpfhose, die sich etwas umständlich um meine Beine wickelte, was mich fast aus dem Gleichgewicht brachte. Doch bevor ich fallen konnte, war Flo schon da und hielt mich mit beiden Händen an meinen Schultern fest. Für einen Moment standen wir da, beide noch immer lachend, doch die Nähe zwischen uns war plötzlich intensiv und elektrisch.

Wir sahen uns in die Augen, und ich spürte, wie mein Atem flacher wurde. Seine Hände auf meinen Schultern brannten durch den dünnen Stoff meiner Unterwäsche hindurch, und obwohl wir beide noch immer leicht benommen vom Alkohol waren, lag etwas Ernsthaftes, beinahe Aufgeladenes in der Luft. Doch statt der erwarteten Spannung brach Flo plötzlich wieder in Lachen aus, und das brachte auch mich erneut zum Kichern.

„Wir sehen bestimmt aus wie zwei Betrunkene, die keinen Plan haben," sagte ich und schnappte nach Luft vor Lachen.

„Perfekt. Genau das wollten wir doch sein, oder?" antwortete Flo grinsend, während er mich weiter festhielt, unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

„Absolut," erwiderte ich leise, und für einen Moment schwiegen wir, während die Aufregung und die Nähe zwischen uns spürbar wurde.

Noch immer lachend und taumelnd vor Müdigkeit und Alkohol versuchten Flo und ich, das Bett zu erreichen. Doch in unserem Zustand wirkte das Zimmer fast wie ein Labyrinth, in dem jede Bewegung doppelt so schwerfiel. Ich machte einen kleinen Schritt zurück, um mich etwas abzufangen, doch genau in dem Moment stolperte Flo über seine eigenen Füße – und bevor ich mich versah, verlor er das Gleichgewicht und fiel direkt auf mich zu.

Kopfspiele - Erstes BandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt