>>>>><<<<<
Die Nacht lag schwer und still über der Stadt, und obwohl ich nur wenige Meter von der Bar entfernt war, fühlte ich mich in der Dunkelheit plötzlich so allein. Die frische Luft hatte mir eigentlich gut getan, doch als ich plötzlich eine Bewegung im Augenwinkel wahrnahm, fror ich förmlich ein. Eine bekannte Gestalt trat aus den Schatten. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich sein Gesicht erkannte.
Fynn.
Die Welt um mich herum schien sich zu verengen, die Dunkelheit wurde dichter und bedrückender. Der Boden unter mir schien zu schwanken, und ein Schwall aus Panik überrollte mich. Meine Beine fühlten sich wie gelähmt an, jeder Fluchtinstinkt in mir wurde unterdrückt von einer lähmenden Angst. Ich wusste, dass ich weglaufen sollte, doch ich konnte nicht.
„Amber," sagte er mit dieser leisen, unheilvollen Stimme, die mir wie Eis in den Rücken fuhr. Seine Augen brannten vor Zorn und etwas Düsterem, das ich nicht entschlüsseln konnte – oder wollte. „Warum ignorierst du mich? Denkst du wirklich, du kannst mich einfach aus deinem Leben streichen?"
Ich wollte antworten, irgendetwas sagen, doch meine Stimme war wie eingefroren. Bevor ich überhaupt den Mut finden konnte, ein Wort hervorzubringen, packte er meinen Arm, fest, viel zu fest. Ein Schmerz durchzuckte mich, und mein Herzschlag beschleunigte sich so sehr, dass ich dachte, es würde aus meiner Brust springen.
„Lass mich los," flüsterte ich, kaum hörbar, meine Stimme brach unter der Angst. Doch Fynns Griff wurde nur fester. Er zog mich noch näher an sich heran, bis ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spürte, und sein Gesicht war jetzt so nah, dass ich den kalten Ausdruck in seinen Augen sehen konnte.
„Du kannst nicht einfach verschwinden, Amber," zischte er, seine Worte waren wie Gift. „Ich habe so viel für dich getan. Und jetzt denkst du, du kannst mich ersetzen? Mich wegwerfen, als wäre ich nichts?"
„Fynn, bitte...", murmelte ich, meine Stimme zitterte. Die Panik in mir wurde überwältigend, mein Atem ging viel zu schnell, und mein Blick verschwamm, als die Tränen in meine Augen stiegen. Ich wollte weg, ich wollte nur noch weg von ihm, doch seine Hand auf meinem Arm war wie eine Kette, die mich gefangen hielt.
„Wen hast du jetzt, hmm? Einen neuen Typen?", fuhr er fort, sein Gesicht war nur noch Zentimeter von meinem entfernt, seine Augen blitzten vor Eifersucht und Wut. „Glaubst du wirklich, irgendjemand wird dich so lieben wie ich? Niemand wird dich jemals verstehen so wie ich."
„Nein... das stimmt nicht," brachte ich hervor, doch meine Worte klangen schwach, fast tonlos, und in seinen Augen blitzte nur Verachtung auf. Er lachte kalt, ein Geräusch, das mir wie Nadeln in die Haut schnitt.
„Schau dich doch an, Amber," sagte er leise, sein Ton war voller Gift. „Du bist nichts ohne mich. Du bist schwach, klein. Ich habe dich stark gemacht, ich habe dich geformt. Ohne mich wärst du verloren."
„Das... das stimmt nicht," wiederholte ich, doch meine Stimme brach ab. Die Angst schnürte mir die Kehle zu, und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich konnte fühlen, wie meine Hände zitterten, wie sich die Welt um mich herum drehte. Alles in mir schrie danach, wegzurennen, mich zu befreien, doch Finns Griff war wie eine Falle, aus der ich nicht entkommen konnte.
„Hilfe!" schrie ich plötzlich, meine Stimme brach durch die Stille der Nacht. „Bitte... jemand..."
Doch Fynns Hand griff noch fester zu, und sein Gesicht verzog sich zu einem höhnischen Lächeln. „Du glaubst wirklich, jemand wird dir helfen? Niemand interessiert sich für dich, Amber. Du bist allein, nur ich bin da. Nur ich."
Seine Worte durchbohrten mich, ließen die Panik in mir auf ein unerträgliches Maß anwachsen. Ich spürte, wie mein Atem flacher wurde, wie mein Kopf zu schwirren begann, und das kalte Gefühl der Hoffnungslosigkeit breitete sich in mir aus. Finn war ein Meister darin, mich in die Enge zu treiben, mich klein und hilflos zu machen.

DU LIEST GERADE
Kopfspiele - Erstes Band
Fiksi PenggemarAmber Nagelsmann ist die Tochter eines Fußballtrainers, angehende Sportpsychologin und bestens darin, sich hinter einem charmanten Lächeln zu verstecken. Doch zwischen Leistungsdruck, alten Narben und neuen Verbindungen muss sie sich bald ihren größ...