Kapitel 27

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Lucys POV:

Nur langsam kam ich wieder zu Kräften, wesshalb Thor mich die ganze Zeit stützend hielt, damit ich beim Aufstehen nicht umfiel.
"Wie hast du das gemacht?" fragte er verwundert und ich zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es war wie automatisch...aber sag mal, was machen wir mit dem da?" fragte ich und zeigte auf den Eisriesen, der noch immer auf dem Boden lag.
Thor setzte mich kurz ab und schmiss den Jotunen in eine Zelle.
"Das wäre erledigt."
Der Donnergott sah mich plötzlich ziemlich komisch an, doch bevor er etwas sagen konnte, drang eine nur allzu bekannte Stimme zu uns herunter.
"Lucy, Lucy?"
"Heimdall, hier sind wir!" rief ich und der Torwächter stand kurz darauf vor mir.
"Ihr hättet heute nicht herkommen sollen! Die Jotunen merken, dass etwas nicht stimmt, da der da..." er zeigte auf den Blauen in der Zelle "... nicht zurückgekehrt ist. Du musst hier weg! Ich werde jemanden mit euch schicken, zu deinem Schutz, denn ich kann mir denken, dass Thor an seines Vaters Seite kämpfen möchte!" Ein nicken vom Donnergott bestätigte diese Vermutung.
Ich nickte ebenfalls und stand auf, doch irgendwie war das Heilen von Loki wohl zu viel für mich gewesen, denn der Raum fing an sich zu drehen und ich schwankte leicht.

Bevor ich hinfallen konnte spürte ich, zwei starke Arme um mich und sah, dass Heimdall mich diesmal anstelle von Thor stützte.
Ich bedankte mich und Heimdall und ich begaben uns zum Bifröst, während Thor eine andere Abzweigung nahm und sich mitten ins Gefecht stürzte.

Wir kamen ohne Probleme bis zur Brücke, doch ich wusste, dass unser Glück nicht ewig anhalten konnte.
In der Mitte der Brücke warteten mindestens ein Dutzend dieser bekloppten Eisriesen.
Heimdall kämpfte uns so gut es ging den Weg frei und ich half ihm so viel, wie ich konnte. Da ich jedoch meine Kräfte noch nicht unter Kontrolle hatte, war ich auch keine wirklich große Hilfe.
"Lauf zum Bifröst und warte dort!" rief er mir zu und ich gehorchte.
Ich hoffte, er würde es schaffen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er zum Glück zu mir, doch er war nicht alleine. Er war in begleitung eines Mädchens. Beide hatten ein paar schrammen vom Kampf.
"Ich danke euch, für eure Hilfe. Es tut mir leid, dass ihr meinetwegen verletzt seid, aber vielleicht kann ich helfen!"

Ich ging vorsichtig auf beide zu und nahm Heimdalls Hand in meine linke Hand und die des Mädchens in meine rechte, dann, schloss ich meine Augen und konzentrierte mich.
Ich spürte ein kribbeln in den Fingerspitzen und ich fühlte förmlich, wie es von mir, auf die anderen beiden überging.
Als ich meine Augen öffnete ließ ich los und sah, dass es tatsächlich funktioniert hatte. Die Wunden bei beiden waren verheilt und es war, als hätten sie nie welche gehabt.
"D-danke..." murmelte das Mädchen und sie wirkte etwas überfordert, doch ich konnte es ihr nicht verübeln, schließlich war ich selbst ebenfalls überfordert damit.

"Lucy, das ist Nathalie. Sie ist deine Begleitung! Passt bitte beide aufeinander auf!" sagte er fürsorglich und ich nickte.
"Danke Heimdall" sagte ich und umarmte ihn zum Abschied.
Daraufhin steckte er sein Schwert in eine goldene Apparatur und einige helle Blitze erhellten den Bifröst, dann nahm Nathalie mich am Arm und zog mich mit in den bunten Strahl.

Auf der Erde angekommen musste ich mich erst ein wenig orientierenn.
Scheinbar waren wir nicht weit von der Basis entfernt.
"Ihr scheint wichtig zu sein." stellte Nathalie fest. Ich antwortete nicht sofort, sondern nahm mir jetzt erst die Zeit, sie genau zu mustern.
Sie hatte hüftlanges, rotes Haar, war ungefähr so groß wie ich und schlank. Vom Alter her hätte ich sie nicht älter als 18 geschätzt, doch da ich wusste, dass sie eine Asin war, wusste ich auch, dass der Schein trügen konnte.

"Wieso wichtig?" fragte ich dann und setzte mich langsam in Bewegung.
"Nun, Heimdall hat zuvor noch nie seinen Posten verlassen, wenn es nicht um seinen Eid als Torwächter ging."
Ich ließ es unkommentiert.
"Habe ich etwas falsches gesagt, oder euch verärgert?"
Ich blieb stehen.
"Nein, wie kommst du darauf?"
"Ihr wart auf einmal so still." erklärte sie.
Ich erklärte, dass ich nicht sauer war, oder irgendetwas dergleichen, sondern, dass ich einfach ziemlich erledigt war.
Sie nickte verständnisvoll.

Difficult life (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt