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Nun sitze ich hier am Fenster. Ich habe keine Ahnung wie lange und auch nicht wie spät es ist. Ich schaue zu meinem Balkon und gucke rüber in das Zimmer von Lukas. Das Licht ist immer noch aus. Wo ist er bloß hingegangen? Vielleicht zu Lisa? Wieso sollte er?
Vielleicht weil du ihn mit deiner Eifersucht ziemlich aufgeregt hast?
Aber er würde doch nicht...
Eine Träne läuft meine Wange runter. Langsam falle ich in einen unruhigen Schlaf.

**

Langsam blinzle ich gegen die Morgensonne und reibe mir an den Augen. Ich habe auf der Fensterbank geschlafen und sofort fällt mir der Streit mit Lukas wieder ein. Je länger ich darüber nachdenke desto absurder kommt mir dieser Streit vor. Ich war zu eifersüchtig und habe überreagiert. Schnell schaue ich auf die Uhr. 13:10. Man habe ich lange geschlafen. Ich gehe langsam zu meinem Kleiderschrank und hole mir eine Leggins und ein viel zu größes Sweatshirt heraus. Nachdem ich mir einen Zopf gemacht und meine Schuhe angezogen habe laufe ich die Treffen runter und gehe zur Tür raus. Vor Lukas Tür halte ich nochmal inne und hole tief Luft. Ich klingle einmal. keiner macht auf. Ein zweites Mal. keiner macht auf. Nochmal tief einatmen.
"Alle guten Dinge sind drei." Sage ich zu mir selbst und klingle ein letztes Mal. Wieder macht keiner auf. Ich senke den Kopf und drehe mich um. Als ich wieder gehen will laufe ich gegen eine harte Brust und stolpere zurück. Ich schaue auf und schaue in die Blauen Augen von Lukas.
"Äh..Hi i-ich wollte a-also ich war hier weil i-ich-" ich stottere irgendeine Scheiße und breche dann ab. Als mein Blick seinen Hals runtergeht bleibt er an den lila-bläulichen Flecken hängen. Ich runzle die Stirn und schaue ihn mir nochmal genauer an. Er hat Augenringe und sieht sehr verschlafen aus. Seine Haare stehen in alle Richtungen .
"Mila..ich.."er will einen Schritt auf mich zu gehen doch er hat anscheinend so viel getrunken dass er zur Seite kippt und es einen Moment dauert bis er sich wieder sammelt. Ich gehe zu ihm hin und bevor mir bewusst ist was ich da überhaupt mache landet meine rechte Handfläche auf seiner linken Wange. Meine Sicht ist verschwommen. Er ruft immer wieder meinen Namen weshalb ich meine Ohren zuhalte. Ich renne zu dem Haus von Fiona und ihre Mom öffnet sie mir. "H..Hallo i..ist Fiona zu..hause?"schniefe ich.
"Ja komm rein Schätzchen" sie sieht das es mir nicht gut geht weil mir einige Tränen die Wange herunterlaufen und ich sieht dass ich nicht mit ihr darüber reden will weswegen sie mich zu Fiona hochschickt. Als diese die Tür öffnet und mein jetzt tränenüberströmtes Gesicht sieht, zieht sie mich sofort ohne ein Wort zusagen in ihre Arme und umarmt mich. Sofort schluchze ich los und kann mich kaum auf meinen wackeligen Beinen halten. Ohne mich loszulassen geht meine beste Freundin langsam rückwärts in ihr Zimmer. Erst als ich aufhöre zu weinen löse ich mich aus der Umarmung. Ich glaube mein Tränenvorrat ist leer. Wir setzen uns aufs Bett und Fiona guckt mich besorgt an, doch sie sagt nichts sondern wartet dass ich selber anfange zu reden. Nach gefühlten Stunden indem ich nur meine Knie an mein Kinn gezogen und auf den Boden gestarrt habe seufze ich und fange an zu erzählen.
"Ich glaube Lukas hat mich betrogen" meine Stimme klingt brüchig und heiser.
"Bist du dir da ganz-"
"Ja. Ja ich bin mir ganz sicher." Der letzte Funken Hoffnung dass er es vielleicht doch nicht getan hat erlischt als das Bild von den ganzen Knutschflecken in meinem Kopf erscheint. Sie waren einfach überall. Wieder steigen mir Tränen in die Augen, doch diesmal lasse ich sie nicht fallen.
"Wieso bist du dir da so sicher dass er es getan hat. Vielleicht ist das einfach ein ganz großes Missverständnis und es ist garni-"
"Ich habe ihn gesehen. Er hatte überall dunkle Knutschflecken! Er war verschlafen und seine Haare standen in alle Richtungen! Wir haben uns gestritten und er ist zu ihr.."ich unterbreche mich selbst indem ich laut anfange zu schluchzen. Ich fühl mich so dumm. So naiv und ausgenutzt.
"Ich weis es einfach" meine Stimme ist nur noch ein leises Flüstern. Ich klinge so schwach. So hilflos. So dumm.
Ich ignoriere das vibrieren in meiner Hosentasche schon seit ich hier angekommen bin und ich werde es weiterhin tun.
"Vielleicht solltest du rangehen..?"
Ich schniefe und schüttle meinen Kopf.
"Ich will seine Stimme nicht hören."
Sie nickt und nimmt mein Handy aus meiner Hose. Ich runzle die Stirn und bekomme Panik dass sie rangeht.
"W-was machst du da?!"
"Keine Sorge ich schalte es nur ab." Sie lächelt mich warm an.
"Also erzähl nochmal von Anfang an"

Badboys are goodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt