Kapitel 7

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Leider war die Firma so groß, dass ich mich auf den Weg zum Chef verirrte. Wer baute bitte so eine unübersichtliche Firma? Hier findet sich doch kein Mensch raus, geschweige denn zurecht. Mit diesen Gedanken lief ich orientierungslos durch die riesigen Räume. Nicht einmal ein Lageplan befand sich irgendwo. Zum Glück traf ich, nach einiger Zeit, auf Fritz. Der hatte allerdings einen genauso schlechten Orientierungssinn, weshalb wir beide nun gemeinsam einen Ausgang suchten. Prima, jetzt war ich schon wieder mit ihm alleine. Was dachte sich das Schicksal eigentlich immer dabei? Okay, fassten wir die Situation erst einmal in Ruhe zusammen. Wi waren zwar alleine aber das musste ja nicht gleich bedeuten, dass er mir näher kommt und über uns reden möchte. Ja genau schließlich gibt es wichtigere Dinge. Etwas beruhigter ging ich, weiterhin an Fritz Seite, durch die Gänge. Mein eigentliches Ziel war es gewesen, Herrn Kreil zur Rede zu stellen und genau darauf musste ich mich nun konzentrieren.
'Biele... ähm Josephine?'
'Ja?'
'Wir wollten doch zusammen essen gehen. Ich meine... also wie.. wie wäre es mit morgen Abend?' Ich wollte Fritz aus dem Weg gehen aber so klappte das ganz und gar nicht. Fritz ist nur ein Kollege, sag nein. Fritz ist nur ein Kollege, sag nein, hielt ich mir immer wieder mein neues Mantra vor. Doch auf einmal sagte jemand: 'Ja.'
Wer hatte das gerade gesagt? Da ich keine anderen Personen sah, war klar aus wessen Mund diese Antwort stammen musste. Na super, soviel zu meinem Mantra und meiner Entschlossenheit. Das klappte ja perfekt. Fritz lächelte mich an. Meine Augen blieben an ihm hängen, es war mehr als peinlich trotzdem konnte ich mein Blick nicht abwenden. Aufeinmal überkam mich ein leichtes Kribbeln in der Bauchgegend, bestimmt ein Magen-Darm-Infekt. Plötzlich und ohne Vorwarnung verlor ich mich in seinen schönen braunen Teddybär-Augen, mein Blick schweifte zu seinen geschmeidigen Lippen. Wie es wohl wäre ihn zu küssen? Seine muskulösen Arme die mich hochheben und seine großen Hände die alle Körperstellen, besonders die empfindlichen, von mir entdeckten. 'Gott sei Dank, da ist endlich das Büro.', riss Fritz mich aus meinen Fantasien. Er sah mich leicht verwirrt an. 'Alles okay?'
'Na .. na .. natürlich.'
'Ist dir warm?'
'Nö wieso?'
'Du siehst etwas rötlich im Gesicht aus.'
'Nein es ist nichts. Okay?'
'Gut.'
Fritz sah mich stirnrunzelnd an, ersparte sich aber einen weiteren Kommentar.
Wir betraten den Raum, wo Herr Kreil am Schreibtisch saß.
'Ah Sie schon wieder. Was gibts denn?'
'Sie haben uns angelogen. Herr Yammel und Sie hatten kein gutes Verhältnis, im Gegenteil. In der ganzen Firma ist bekannt, das sie beide sich andauernd gestritten haben.', sagte ich entschlossen.
'Gut, wir hatten ab und zu Streit, aber so schlimm war es nicht. Kleine Meinungsverschiedenheiten halt.'
'Das hören wir öfter und ehrlich gesagt kaufe ich Ihnen das nicht ab.'
'Nicht mein Problem. Ich sage die Wahrheit.'
'Doch, denn wegen dieser Lüge werden Sie uns auf das Revier begleiten.', kam mir Fritz zu Hilfe. 'Das dürfen Sie gar nicht, ich kenne meine Rechte.'
'Und wie wir das dürfen. Denn ich kenne meine Vorschriften.' Mit diesen Satz packte Fritz ihn am Arm. Draußen trafen wir auf Alex, den wir sofort über den Stand der Dinge informierten. Er war der gleichen Ansicht. Also fuhren wir zum Revier zurück.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt