Josephine Klick - Allein unter Cops

Kapitel 16

Das Bild was sich uns bot war einfach nur grausam. Ich war seit vielen Jahren im Dienst und hatte schon einiges gesehen. Doch das war mit Abstand das Schlimmste. Selbst Alex musste sich zur Ordnung rufen. Überall war Blut. Ein silberner BMW stand einzig und allein in der Werkstatt. Darunter lag das Todesopfer, beziehungsweise das was davon noch übrig war. Das Auto muss von der Hebebühne, mit voller Wucht auf Frau Hausner's Mann niedergestürzt sein. Dr. Tereza Sma war schon dabei die Leiche zu untersuchen, was sich allerdings als schwierig rausstellte. Die Polizisten hatten zwar den BMW hochgehoben aber trotzdem half das wenig. 'Hast du schon was herausgefunden?', fragte Alex.
'Guten Morgen erstmal.'
'Entschuldige die Unhöflichkeit meinerseits aber ich möchte mich hier nicht länger aufhalten als nötig.'
'Memme.', Tereza schaute zu Josephine die anscheinend auch mit der Situation zu kämpfen hatte. 'Ok um es kurz machen dieses Auto hat ihn erschlagen und zerquetscht.'
'Danke, das hätten wir uns gerade noch selbst denken können.', warf ich ein. Mir gefiel es ganz und gar nicht wie Josephine versuchte nicht die Fassung zu verlieren. 'Leider kann ich euch nur noch sagen wann es ungefähr passiert sein muss. In dem Zeitraum von 3 bis 5 Uhr morgens.'
'Mehr Informationen oder genauer Erkenntnisse hast du nicht?'
'Nein tut mir leid. Der Körper des Opfers ist zu ...'
'Lass gut sein.', unterbrach ich sie. Uns dreien war schon so schlecht genug. 'Ich schlage vor wir gehen zu Laura Hausner und informieren uns genauer über ihren Mann.'
'Gute Idee.', sagte Alex und ging raus. Bielefeld dagegen sprach gar nicht und maschierte sofort hinterher. Ein gewisser Teil in mir wollte sie in den Arm nehmen und trösten. Doch ich riss mich zusammen. Laura Hausner saß auf einen Stuhl hinter der Werkstatt. 'Wollen wir nicht reingehen es ist etwas kalt.', schlug ich vor.
'Wo denn?', antwortete sie zitternd auf den Stuhl.
'In ihrer Tankstelle, da vorne.'
'Die gehört uns nicht. Lediglich die Werkstatt ist unsere. Wir haben damals davon geträumt uns selbstständig zu machen. Tja und dann haben wir das hier entdeckt und fanden es für den Anfang perfekt. Aber wir hatten größere Vorstellungen und Träume. Von einer eigenen Mechanikwerkstatt. Aber leider ist es hierbei geblieben.'
'Können Sie uns Informationen über ihre Mann geben?', fragte Alex vorsichtig nach.
'Weiß die Polizei sowas nicht eigentlich?'
'Doch schon nur leider sieht es da drin ...', er suchte nach den richtigen Worten.'... nicht gut aus.' Das war die Untertreibung des Jahres. 'Ich verstehe schon. Also mein Mann heißt Oliver Hausner und ist 37 Jahre alt. Wir sind seit 10 Jahren verheiratet und seit 17 Jahren zusammen. Er hat blondes Haar und ist ca. 1.80 m groß. Als ich ihn kennen lernte war er schon Mechaniker und seitdem wollte Kai eine eigene Firma gründen.' Sie fing an zu weinen. 'Und jetzt wird sein Traum niemals in Erfüllung gehen.' Alle waren still, keiner traute sich irgendwas zu sagen.
Wir waren auf den Weg zurück zu den Autos. Josephine stieg in ihr Auto ein, gerade als ich die Autotür öffnen wollte um mich neben ihr zu setzen, fuhr sie weg. Verblüfft stand ich da. Alex schaute mich mit einen fragenden Blick an. 'Was war das denn?'
'Woher soll ich das wissen?', erwiderte ich sauer. Alex bedachte mich mit einen komischen und vielsagenden Blick. Entschied sich aber dafür nichts mehr zu sagen und fuhr los. Was war mit Bielefeld los? Sie hatte doch vorgeschlagen alles geheim zu halten. Oder aber es war ein Test. Ich hätte vielleicht sagen sollen, das wir offen zueinander stehen und das mir Josephine wichtiger war als Alex und mein Job. Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen? Doch wie konnte sie verlangen das ich mich zwischen ihr und Alex entschied. Und schon wieder stand ich vor der Frage: Freundschaft oder Liebe? Für was sollte ich mich bloß entscheiden?