Kapitel 10

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(Auf dem Polizeirevier)
Wieder angekommen, empfing uns auch schon Patrick mit den neusten Informationen. Er drückte Alex eine Liste, von den Kunden die Kai kurz vor seinen Tod aufgesucht hatte, in die Hand. 10 Personen standen darauf, die in den unterschiedlichsten Ortsteilen Berlins wohnten. Woran lag es bloß das ich, in diesen Fall dauernd im Auto saß und kreuz und quer durch Berlin fuhr? Wieder machte ich mir Gedanken über den Transport der Leiche und wie dieser von statten gegangen war. Denn so wie ich gesehen habe, wohnt keiner der Verdächtigen in der Nähe des Tatorts. Nach wie vor war mir die ganze Sache ein Rätsel. Plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich etwas komisch an der Leiche fand bloß was, war mir immer noch nicht klar. 'Am besten wir teilen uns auf. Fritz und Josephine, ihr beide, nehmt die ersten 5 auf der Liste und ich die anderen.', riss mich Alex aus meinen Gedanken. 'Moment mal, warum nimmst du nicht Fritz mit?', legte ich als Protest ein. Ich musste verhindern das wir wieder einmal beide alleine waren, davon ging mein Herzklopfen ganz bestimmt nicht weg. 'Weil du immer die Angewohnheit hast, Alleingänge zu machen. Außerdem kann man euch nicht für 5 Minuten alleine lassen. Das ist eine Probe, wehe mir kommt was zu Ohren. Haben wir uns verstanden?'
'Jawohl, Chef!', salutierte Fritz. Ich musste schmunzeln, Alex verhielt sich wirklich in letzter Zeit wie unser Chef. Ich griff nach meiner Jacke und setzte mich mit Fritz in das Auto. Etwas irritiert schaute ich ihn an. 'Du lässt mich einfach so an das Steuer?', fragte ich verdutzt.
'Klar, warum nicht?'
'Ich dachte immer Männer wollen fahren, um ihre männliche und harte Art unter Beweis zustellen und zu zeigen das sie die Hosen anhaben.'
'Und ich dachte immer du kennst mich inzwischen so gut, um zu wissen das ich genauso nicht bin.' Wieder warf er mir diesen eindringlichen Blick zu. Da ich nicht wusste was ich darauf erwidern sollte, startete ich den Motor und fuhr zur ersten Adresse. Die Gegend war weder einladend noch schön. Alles war kahl, grau und trist. In einer dieser trostlosen Bauten wohnte unsere erste Tatverdächtige oder Zeugin, je nachdem wie man es sah. Ihr Name war Sandy Lorre. Nicht so schlimm wie Chantal oder Jacqueline, aber nah dran. Wir gingen in das Haus mit der Nummer 5. Nicht einmal der Fahrstuhl ging und so kam es das wir laufen mussten, ganze 7 Stockwerke. Oben abgekommen, war ich fertig mit der Welt. Fritz schaute mich grinsend an. 'Wehe du sagst was über meine Kondition oder meine Fitness.' Er wandte sich ab und klingelte. Uns machte eine alte, etwas dickere Frau auf. Es gab genau 2 Möglichkeiten wie sie das immer hier hoch schaffte. Entweder sie war sportlicher als sie aussah oder sie ging nie raus und ließ sich alles liefern. Erneut schnappte ich nach Luft und wir gingen in die Wohnung.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt