Kapitel 19

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Die zweite Zeugin betrat den Raum. Es war eine junge, großgewachsene, rothaarige Frau. 'Also Frau Köpke, wissen Sie, warum Sie hier sind?'
'Ja ...' Jana Köpke fing an zu zittern und starrte auf den Boden. 'Gut woher kannten Sie sich?'
'Von der Arbeit. Bevor sich Oliver selbstständig gemacht hat, hat er in einer Werkstatt gearbeitet. Do.. Dort haben wir uns kennengelernt.' Die junge Frau zitterte stärker und atmete immer schneller. 'I.. Ich.. Ich..' Setze sie immer wieder an. Jana wurde immer blasser, ich sah mich im Raum um und suchte nach einer Tüte, in die sie atmen konnte. Doch nirgends war eine zu finden. Mir tat Frau Köpke unendlich leid. Ich sah nur noch einen Ausweg und nahm sie in den Arm. Langsam streichelte ich ihr über das Haar. 'Alles ist gut. Ganz ruhig, Frau Köpke.' In diesem Moment öffnete sich die Tür und Josephine kam herein. 'Fritz ... Oh ich störe wohl. Entschuldigung.' Mit diesen Worten verließ Josi fluchtartig dem Verhörraum. 'Ohh. War das Ihre Freundin? Das tut mir leid. Ich hoffe sie hat die Situation nicht falsch verstanden.', schniefte Jana. Ich ließ sie los und wurde leicht rot. 'Sie ist nicht meine Freundin.', räusperte ich mich. 'Das ist schade, Sie passen gut zusammen.'
'Ihnen geht es anscheinend wieder gut. Dann können wir das Verhör jetzt fortsetzen. Wann haben Sie Herrn Hausner das letzte Mal gesehen?'
'Vor 3 Monaten. Wir haben über seine Schulden gesprochen.'
'Wieso?'
'Er hatte schwerwiegende Probleme und ich wollte ihn helfen.'
'Und wieso hat Oliver Hausner Sie um Hilfe gebeten aber nicht seine Frau?'
'Laura war oft nervlich am Ende. Aus diesem Grund hat Oli vieles vor ihr geheim gehalten.'
'Sie kennen Laura Hausner?'
'Natürlich ich habe die Beiden zusammen gebracht. Sie waren das perfekte Paar, alle haben ihr Glück beneidet. Ich besitze ebend ein gutes Gespür dafür, wer zusammen passt und wer nicht.'
'Ok, dann hätte ich nur noch eine letzte Frage an Sie. Warum hat er Ihnen alles anvertraut?'
'Wir sind seit vielen Jahren befreundet. Ich war immer für ihn da, habe ihn nie verurteil oder Vorwürfe gemacht. Sie finden doch seinen Mörder oder?'
'Natürlich.'
Sie stand auf. 'Danke.' Jana Köpke wollte schon rausgehen aber kurz vorher drehte sie sich noch einmal um. 'Ach so. Sie und Ihre Kollegin sollten es wirklich miteinander versuchen. Sie würden ein wunderschönes Paar abgeben, das sagt mir mein Gespür.' Danach fiel die Tür in das Schloss. Ich schlug ihre Akte auf, um Jana's Beruf herrauszufinden. Dort stand 'Chefin einer Partnerbörse'. "Ist heute der Tag der Verrückten? Erst muss ich mich eine halbe Stunde mit einen Choleriker rumschlagen. Dann kommt eine vollkommen fremde Frau, die mir sagt mit wem ich zusammen passen würde." Mein Kopf fiel auf den alten Schreibtisch der vor mir stand. Die nachfolgenden Zeugen waren angenehmer aber nicht viel informativer. Es gab genau 2 Arten. Die einen schimpften auf ihn und beschwerten sich über ausstehende Rechnungen. Während die anderen Mitleid mit Oliver Hausner hatten. Am schlimmsten war eine Frau mittleren Alters, die einfach nicht aufhörte zu weinen. Selbst Alex konnte sie nicht beruhrigen. Schließlich schickten wir sie nach Hause und waren heilfroh als ihr Mann sie abholte. Und so verging Stunde um Stunde. Ich war kurz davor mein Lager hier aufzuschlagen, bevor mir mitgeteilt wurde das dies alle Zeugen waren. Etwas müde und erschöpft schleppte ich mich in unser Büro, wo auch schon Josi und Alex waren. 'Ich schlage vor das wir morgen alles auswerten.', gähnte Alex. Ich packte meine Sachen zusammen, ging zum Parkplatz, suchte Josephine's Auto und lehnte mich an eine Autotür. 'Hey, das ist mein Auto. Füße weg von meiner Tür.', schimpfte Josi, als sie mich entdeckte. 'Das ist kein Auto, sondern ein Schrotthaufen auf vier Rändern.'
'Du hast mein Auto beleidigt, das bedeutet Krieg.'
Ich lachte.
'Also fahren wir?'
'Wieso wir?'
'Weil wir reden wollten.'
'Fritz ich bin müde.'
Josi wollte die Autotür öffnen doch ich hinderte sie daran. 'Nein wir reden.'
'Na gut, steig ein.'
Auf den Weg zu Josi's Haus wurde mir immer mehr bewusst, das dieses Gespräch über unsere gemeinsame Zukunft bestimmte.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt