Kapitel 17

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Im Revier angekommen versuchte ich mit Josi zu reden. Leider kam es nicht dazu, denn permanent waren Alex oder Patrick mit im Raum. Sie wirkte abwesend und schwieg, was sehr unüblich für Josi war. Ich wollte so gerne mit ihr reden, wissen was los war und das Ganze aus der Welt schaffen. Josephine warf gedankenverloren ihr Haar nach hinten. Plötzlich hatte ich das Lied "Love is in the air" im Kopf. Wo kam das her? Ich war auf der Arbeit und nicht bei einen Kuschelkonzert. Es gab zwei mögliche Gründe für diese Gedanken. Erstens ich hatte neuerdings Stimmen im Kopf die dieses Lied sangen. Oder zweitens ich war über beide Ohren in Josi verliebt. Als mir das klar wurde, wollte ich umso schneller die ganze Geschichte mit ihr klären. 'Der Fall fängt genauso bescheiden an, wie der Letzte. Wir haben keine Verdächtigen aber einen Toten, den man kaum noch untersuchen kann.', riss Alex mich aus meinen Gedanken. 'Was ist mit der Ehefrau?', fragte ich.'Und was sollte ihr dieser Mord bringen?'
'Sie würde die Werkstatt erben.'
'Die hoch verschuldet ist.', mischte sich Patrick ein. 'Die beiden haben Schulden?', fragte nun Josi interssiert. 'Ja und zwar nicht wenig.'
'Mhh!', brummte sie bedrückt. 'Ok dann fällt die Ehefrau raus. Was ist mit den Freunden, Bekannten und Verwandten?'
'Bin gerade dabei.', antwortete Patrick. 'Ich hole mir einen Kaffee', sagte Josi und stand auf. Das war meine Chance endlich allein mit ihr zu reden. Also ging ich hinterher. 'Josi wir müssen miteinander reden.'
'Seit wann nennst du mich Josi?'
'Ich dachte das ist schöner als Bielefeld oder Josephine.'
'Ja, ein bisschen vielleicht.'
'Gut hätten wir deinen Namen damit auch geklärt. Ich wollte eigentlich was anderes mit dir besprechen. Du kannst dir bestimmt denken worum es geht.'
'Ähm .. Nö.'
'Um dein komisches Verhalten.'
'Was ist an mein Verhalten denn komisch?', fragte sie aggressiv.
'Du schlägst mir die Autotür vor der Nase zu, sagst nichts und starrst nur die ganze Zeit vor dir her.'
'Ich habe dich nicht gesehen. Ist doch ganz normal das ich mal den Mund hallte. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.'
'Was soll denn der dumme Spruch jetzt?'
'Der ist nicht dumm.'
'Doch.'
'Nein!'
'Doch!'
Wir wurden so laut das uns manche schon verwundert ansahen.
'Ahh Bielefeld.', schrie ich.
'Ha! Jetzt hast du mich schon wieder so genannt. Ich dachte wir hatten uns auf Josi geeinigt.'
Das reichte endgültig. Ich war ein geduldiger Mensch aber diese Frau schaffte es mich innerhalb weniger Sekunden zur Weißglut zu bringen. Doch so einfach kam sie mir nicht davon. Ich zog sie in einen Abstellraum, schloss die Tür ab und knipste das Licht an. Die schwache Glühbirne beleuchtete den Raum nur notdürftig. Überall standen alte Schränke, Stühle, Regale und Utensilien herrum. 'Und was wird das jetzt?', fragte Josi genervt und gleichzeitig gespannt. Früher hätte ich sie angebrüllt oder ihr mit Alex eins ausgewischt. Aber heute wusste ich wie man am besten mit Josi umgeht. Ich griff nach ihren Hüften, zog sie so dicht wie es nur ging an mich und küsste sie. Schon wieder hatte ich das Lied 'Love is in the air' im Kopf aber diesmal zurecht. Zuerst war Josi perplex doch nach einigen Sekunden küsste sie mich leidenschaftlich zurück. Und so standen wir da und konnten voneinander nicht genug bekommen, bis es an der Tür klopfte. 'Mist.', sprach Josi unseren Gedanken aus. 'Ja?'
'Fritz bist du das? Ich suche dich überall. Was machst du in einer Abstellkammer?', seine Stimme war durch die Tür etwas gedämpft, trotzdem hörte man Alex Irritation herraus. 'Ich hatte plötzlich Angst vor .. vor..', ausgerechnet jetzt versagte mein Verstand. 'Vor der Kaffeemaschiene.'
'Du hast vor einer Kaffeemaschiene Angst?'
'Ja das ist ein Kindheitstrauma. Ich fand die als Kind immer so laut und furchteinflössend.', Josephine konnte sich vor Lachen nicht mehr halten. 'Ok, ich gehe wieder rein. Kommst du auch gleich?'
'Klar ich habe den Schock gleich überwunden.' Wir hörten Schritte und danach eine Tür zuknallen. Kurz danach gab es für Josi kein Halten mehr. 'Hahah.'
'Ach das findest du witzig.'
'Und wie.'
'Freut mich das ich dich erheitern konnte.'
Aufeinmal hörte sie mit lachen auf, guckte mich ernst an und küsste mich schließlich. 'Danke.' Unsere beiden Körper schmiegten sich aneinander. 'Wir reden trotzdem heute Abend nochmal klar?', sagte ich in einem ernsten Ton. 'Okay.', stimmte Josi mir  lächelnd zu und ging raus auf den Flur.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt