Kapitel 18

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Kurz danach folgte ich ihr und ging in unser Büro. 'Schön das du wieder da bist. Können wir jetzt weitermachen oder hat der Fritz noch andere Ängste?', fragte Alex mit einer kindlichen Stimme. Josi verdrückte sich, mit Mühe, ein Lachen. 'Nein alles gut.', sagte ich gespielt freundlich und strafte Josi mit einen bösen Blick. 'Patrick hast du inzwischen was rausgefunden?', wandte sich Alex von uns ab.
'Jo, er hatte diverse Gläubiger am Hals. Außerdem haben sich seine Freunde nach und nach von ihm abgewandt.'
'Wieso das?' Josephine horchte auf und wirkte angespannt. 'Er hatte keine Zeit mehr für sie und wenn dann hat er sich andauernd Geld von ihnen geliehen.'
'Hört sich stark nach einen Tatmotiv an.'
'Von wem?', mischte ich mich ein.
'Von den Freunden.'
'Alle?'
'Wenn du wissen willst ob wir alle überprüfen, dann lautet die Antwort ja.', sagte Alex in einen rauen Ton.
'Mmh.', stöhnte ich.
10 Minuten später hatte Patrick alle Freunde von dem Toten aufgespürt und eingeladen, für 14 Uhr. 'Wieviele kommen denn?', fragte ich, in der Hoffnung das Oliver Hausner nur wenig Freunde hatte. '25.'
Mir stockte der Atem 'Fünf..fünf..fünfundzwanzig? Und das sind alle seine Freunde?'
'Ja, zumindest hatte er mit denen das gesamte letzte Jahr zu tun gehabt.'
'Wie sollen wir das heute noch schaffen?'
'Jeder von uns dreien befragt ungefähr 8-9 Leute.', antwortete Alex. 'Wenn es nichts weiter ist.', sagte ich betont ironisch.
Eine halbe Stunde später war unser Flur voller Menschen. Amann lief hysterisch hin und her. Außerdem meckerte er, dass ihn keiner darüber in Kenntnis gesetzt hatte. Unser Revier besaß genau drei Verhörräume. In dem ersten saß Josi, in den zweiten Alex und in den dritten ich. Meiner war der trostloseste, unaufgeräumtes und mit Abstand der hässlichste Raum. Durch das einzige Fenster schien ein verlorener Sonnenstrahl. Ich atmete tief ein und aus. Und schwor mir nach dem Gespräch mit Josi heute Abend, über sie herzufallen. Obwohl so wie ich sie kannte war die ganze Geschichte dann doch nicht so einfach zu klären. Der erste Zeuge betratt den Raum. Er war klein, kahlköpfig und hatte einen Bierbauch. 'Hallo. Ich bin Fritz Munro. Sie wissen bestimmt warum wir Sie herbestellt haben.'
'Natürlisch. Wegen dem Vollarsch von Mechaniker.', er spuckte mich beim Reden fast an. "Was für ein sympathisches Kerlchen.", dachte ich mir und schaute auf meine Unterlagen. Die mir seinen Namen verrieten, Jens Koon. Ich machte den Mund auf um etwas zu fragen, doch er dachte nicht im Traum daran, mit Reden aufzuhören. Und so konnte ich mir eine geschlagene halbe Stunde, eine Hasspredigt auf Oliver Hausner anhören. Danach reichte es mir und ich schmiss ihn hochkant raus. Das hier versprach einer der schlimmsten Nachmittage in meinen Leben zu werden.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt