Kapitel 26

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Nach ein paar Stunden und mehreren Bieren, traten wir an die frische Luft und verabschiedeten uns voneinader. Die kühle Morgenluft tat mir gut. Es war zwar schon fast 5 Uhr, aber mir war nicht nach schlafen. Also schlenderte ich kopflos und ziellos durch Berlin, allerdings vermied ich die schlechten Ecken. "Was Josephine gerade wohl machte? Ob es ihr gut ging?" Meine Gedanken kreisten wie immer nur um sie. Die frische Luft und die schöne Umgebung ließ mich meine Sorgen, für einen kurzen Augenblick, vergessen. Meine Füße hatten anscheinend ein Ziel, denn aufeinmal stand ich vor der Werkstatt von Oliver und Laura Hausner. Es brannte noch Licht, außerdem konnte man zwei Menschen streiten hören. Allerdings stand ich viel zu weit weg um hören zu können, wer oder was da miteinander stritt. "Mitten in der Nacht treffen sich zwei Menschen in einer Werkstatt, in der vorher ein Mord passiert ist und streiten. Da musste was dahinter stecken. Die Einzige die problemlos in die Werkstatt reinkommt ist Laura Haunser. Jetzt gilt es den zweiten Täter zu enttarnen", mein Interesse war geweckt. Also schlich ich mich näher heran und blieb kurz vor der Tür stehen. Ich ging um die Werkstatt herum und suchte ein Fenster. Doch es war keins zu entdecken. Nirgendwo konnte ich ein Loch oder eine Lücke finden, also blieb nur noch eine Möglichkeit. Ich versuchte die Tür geräuschlos zu öffnen, doch sie fing an zu quietschen. Sofort herrschte Totenstille in der Werkstatt. "Verdammt." So schnell wie es ging, rannte ich davon. Hoffentlich hatten sie mich nicht gesehen. Es gibt nur 4 Personen die für den Streit in Frage kommen könnten. Alle 4 kannten mich, also fiel eine Ausrede weg. Drei Ecken weiter hielt ich an und sah mich um. Es war niemand zu sehen. Ein paar Straßenlichter erhellten die Straße etwas. Ich wollte mich gerade auf den schnellsten Wege nach Hause begeben, als ich einen Schuss wahrnahm. Die erste Straßenlaterne war getroffen, ihr Licht ging aus. Danach ertönte ein zweiter Schuss und auch die zweite Straßenlaterne erlosch. Ich sah mich um, konnte aber niemanden entdecken. Egal wer das war, derjenige musste ein verdammt guter Schütze sein. Von Panik gepackt rannte ich die Straße hinunter und bog in die Nächste ein. Auch sie war wenig beleuchtet und schon bald ertönten erneut Schüsse. Ich lief wahllos durch irgendwelche, mir unbekannten, Straßen. Wer war hinter mir her? Vielleicht konnte ich ihn eine Falle stellen? Doch leider war mir nach wie vor nicht klar, wo mein Verfolger sich befand. Einige Minuten, Straßenecken und Straßen später waren keine Geräusche mehr zu vernehmen. Ich wurde wieder etwas sicherer und blieb schnaufend stehen. Ausgerechnet heute lag meine Dienstwaffe Zuhause. Zögernd lugte ich mit dem Kopf um die Ecke, um sicherzugehen das dort niemand mehr war. Im nächsten Augenblick spürte ich einen dumpfen Schlag am Hinterkopf und mir wurde schwarz vor den Augen.
(2 Stunden später)
Etwa benommen kam ich wieder zu Bewusstsein. Mein Blick scannte den Raum. Es war ein etwas zu groß geratener Abstellraum. Um mich rum befanden sich kaputte Stühle, Tische, Skateboards, Schränke und vieles mehr. Der Raum war notdürftig beleuchtet durch eine einzige Glühbirne, die mit jeder Menge Kabeln von der Decke hing. Mein Kopf brummte, außerdem hatte ich wahnsinnige Probleme mich zu konzentrieren. Nach ein paar Minuten velor ich erneut mein Bewusstsein. Wieviel Zeit während meiner Bewusstlosigkeit verging, konnte ich nicht sagen. Nachdem zweiten Aufwachen, dauerte es einige Zeit bis ich mir meiner Lage bewusste wurde. Ich war auf einen Stuhl mit einen Seil festgebunden worden, desweiteren befand sich auf meinen Mund eine Art Tuch. Das mich daran hindern sollte um Hilfe zu rufen. Der Stuhl sah nicht sonderlich stabil aus. Also versuchte ich, durch hin und her bewegen meines Körpers, den Stuhl zum umfallen zu kriegen. Doch nichts tat sich. Das konnte doch nicht sein. Ich sah nach unten und entdeckte das der Stuhl am Boden festgemacht wurde. "Egal wer das getan hatte, hier handelte es sich eindeutig um einen Profi. Ein Anfänger würde an solche Details gar nicht denken. Nomalerweise hinterlässt ein Täter immer Spuren oder Fluchtmöglichkeiten bei einer Spontantat. Doch in diesem Fall sah das etwas anderst aus, also wer steckt bloß dahinter?" Meine Gedanken drehten sich immer wieder im Kreis. "Egal wer das war, ich musste hier sofort raus. Irgendwann kommt derjenige oder diejenige garantiert zurück. Und der Täter will bestimmt kein nettes Kaffeekränzchen mit mir veranstalten." Für einen Moment schweiften meine Gedanken zu Josephine über. "Ob sie sich Sorgen um mich machen würde oder wäre es ihr vollkommen egal? Vielleicht ist es wirklich besser wenn ich sie nicht mehr sehe." Doch diese Gedanken verdrängte ich schnell und konzentrierte mich auf das Wesentliche und zwar hier rauszukommen. Doch nirgendwo war ein Fenster oder eine andere Fluchtmöglichkeit zu entdecken.
Plötzlich öffnete sich die Tür und eine Gestalt, die vollkommen in schwarz gekleidet war, betrat den Raum. Er oder sie entfernte mir das Tuch über meinem Mund. 'Wer bist du?', brüllte ich daraufhin. 'Willst du das wirklich wissen?'
Eine kurze Pause entstand.
'Naja egal du wirst so oder so sterben. Dann kannst du auch ruhig meine Identität kennen.'
Die Stimme kam mir sehr bekannt vor. Als die vermummte Gestalt ihr Gesicht enthüllte, traute ich meine Augen nicht.
'Du bist das?'

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt