Josephine Klick - Allein unter Cops

Kapitel 50

Der April verging, so langsam aber sicher, ohne besondere Vorkommnisse. Täglich saßen wir Stunden zusammen, grübelten und recherchierten doch niemand machte eine Entdeckung die uns weiterbrachte. Auch die Personenbefragung ergab nichts, da der Täter oder die Täterin nur nachts zuschlug. Josi hatte sich, meiner Meinung nach, gut eingelebt. Nach wenigen Tagen, konnte ich mir meine Wohnung ohne sie nicht mehr vorstellen. Trotzdem standen immer noch gewisse Themen zwischen uns, die sowohl mir als auch Josi Bauchschmerzen bereiteten. Nach wie vor wusste ich nicht was mit Josis Vater wirklich passiert war, sie verlor kein Wort über diesen Vorfall und ich wollte die schöne Atmosphäre zwischen uns nicht kaputt machen. Aber auch Josi belastete etwas. Gestern wurde mir das, zum ersten Mal, wirklich bewusst. Josi stand im Wohnzimmer und studierte meine Bilder, die auf einem kleinen Tisch platziert waren. Auf eins hatte sie es besonders abgesehen, Josi nahm es in die Hand und runzelte die Stirn. Für einen kurzen Augenblick sah sie deprimiert aus.
'Hey.'
Josi erschrak und stellte sofort das Foto zurück. 'Alles gut bei dir?' Schnell setzte sie ein falsches Lächeln auf und antwortete:' Ja klar.' Ich nahm das Bild in die Hand. Auf diesem Foto waren Daniel, ich und meine Exfrau abgebildet. 'Bedrückt dich etwas?' Josi schüttelte den Kopf, in ihren Augen zeichnete sich eine Spur von Traurigkeit ab. Ich überlegte kurz und fasste einen Entschluss. 'Möchtest du die Beiden kennen lernen?' Nun erhellte sich ihr Ausdruck etwas, trotzdem sagte sie: 'Ich habe kein Recht mich in deine Familie einzumischen.'
'Du mischt dich doch nicht ein, du lernst nur Menschen kennen die mir sehr wichtig sind .. ähm und waren.', fügte ich hinzu. Josi sah immer noch geknickt aus und dann tat sie etwas was ich von ihr nicht kannte. 'Was für eine Rolle nimmt deine Ex in deinem Leben ein?' Meine Mundwinkel zogen sich nach oben, ohne dass ich es verhindern konnte.
'Bist du etwa eifersüchtig?'
'Pft, wie kommst du denn darauf?'
'Ich glaube es nicht! Bielefeld ist eifersüchtig wegen mir.'
'So ein Unsinn.'
'Gib es zu.'
'Nein, ich wollte nur höflich nachfragen um etwas aus deinem Leben zu erfahren. Und das hat man nun davon. Du bildest dir irgendeinen Schwachsinn ein.'
Ich war mir sehr sicher, dass Josi nicht bei jeden solche Gefühle wie Eifersucht zeigte. Lächelnd beschloss ich sie ein wenig zu necken und wusste auch schon wie. Ich stellte mich hinter Josi und schlang meine Arme um ihre Taille. Körper an Körper standen wir stumm da und lauschten unseren klopfenden Herzen. 'Fritz.', flüsterte sie kaum hörbar.
'Ja?'
'Ich bin nicht, ich wiederhole, NICHT eifersüchtig.', mit diesen Worten schnipste sie mit ihren Fingern gegen meinen Kopf. Was nicht so einfach war, da wir immer noch in der gleichen Position verharrten. 'Okay.' Ich küsste Josi hinter ihrem rechten Ohr, was sie zum Stöhnen brachte. 'Fritz..', stöhnte sie.
'Mhh?'
'Kannst du bitte .. Oh.. Fritz ich muss ..'
'Was musst du?'
'Ich .. habe .. keine .. Zeit .. Könntest du das lassen?' Josi konnte kaum noch reden, so erregt war sie von meinen Küssen hinter ihren Ohren. Ich stoppte kurz und fing an ihren Nacken zu verwöhnen.
'Fritz, ich .. meine .. das .. Ernst ..'
'Gib zu das du eifersüchtig bist.'
'Ah .. Du bist so fies ..'
Angestachelt durch ihre Worte, fuhr ich mit meinen Lippen etwas weiter runter.
'Okay.. Ich bin vielleicht, eventuell, ein kleines bisschen eifersüchtig.'
'Der Satz gefällt mir nicht.'
Nun erreichte ich an eine Stelle die für Josi noch schlimmer war, als hinter ihren Ohren. Sie stöhnte laut. Kurz darauf schubste sie mich von ihr weg, dreht sich zu mir um, sah mir in mein Gesicht und sagte:' Ja ich bin eifersüchtig. Zufrieden?'
'Geht doch.', glücklich grinsend wollte ich mich zurückziehen, doch Josi ließ das nicht zu. 'Hier geblieben.' Sie drückte ihre Lippen auf meine, lächelnd plumpsten wir auf mein Sofa. Und vollendeten das womit ich begonnen hatte. Diese Frau machte mich einfach wahnsinnig. Egal was zwischen mir und meiner Ex war, Josi toppte alles. Eifersüchtig musste Josi nun wirklich nicht sein, aber woher sollte sie das wissen schließlich kannte nur Alex die ganze Geschichte. Meine Exfrau war ein Thema für sich und ich war noch nicht bereit mit Josi darüber zu reden. Denn auch ich kam bei der ganzen Sache nicht allzu gut weg.
Am nächsten Morgen begrüßte mich Alex, doch weder Patrick noch Karin waren im Büro.
'Pünktlichkeit ist wohl nicht deren Stärke?'
'Deine auch nicht.'
'Sagt der Richtige.'
Eine Zeitlang hatten wir täglich Ärger mit Amann weil Alex und ich ständig 10 bis 15 Minuten zu spät kamen. Doch seit Josephine bei uns war, hatte sich die Lage etwas verbessert. Zumal Alex nun der neue Chef war und sowieso als Erster im Kommissariat sein musste. 'Wo ist deine Liebste?'
'Wer?'
'Josephine.'
'Meine Liebste, du hast Ausdrücke.'
'Wie nennst du sie sonst?'
'Jedenfalls nicht so.'
'Hast du keinen Spitznamen für sie?'
'Doch Josi oder Bielefeld.'
'Das ist doch nicht süß.'
'Ob du es mir glaubst oder nicht, ich möchte nicht süß sein.'
'Gut dann denken wir uns zusammen einen aus.'
'Ich sagte nein.'
'Wie wäre es mit Goldstück?'
'Vergiss es.'
'Bärchen?'
'Igitt.'
'Maus, Hasi, Spatz?'
'Hast du eine besondere Beziehung zu Tieren oder was sollen diese Namen?'
'Ich wollte nur helfen.'
'Lass es.'
'Wie du meinst aber jammere mir nachher nicht die Ohren voll.'
'Ich kann mich gerade noch so beherrschen.'
In diesem Moment kann Josi rein und unser Gespräch war somit beendet.