Kapitel 32

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Alex entschied sich gegen den Anruf und für einen spontanen Besuch. Wir mussten ein ganzes Stückchen durch Berlin fahren. Die Gegend in der wir ankamen war, nett ausgedrückt, nicht die Beste. Erst kam ein Stripclub dann ein Bordell, danach wieder ein Stripclub und anschließend erneut ein Bordell. So setzte sich diese Reihenfolge fort. Bis Alex vor einem der Lokale anhielt. Beide saßen wir etwas geknickt im Auto, bis Alex meinen Gedanken laut aussprach. 'Schade das Fritz nicht da ist.'
Im Stillen stimmte ich ihn zu.
5 Minuten später parkte Alex den Wagen und wir stiegen zusammen aus. 'Ich gehe allein rein.'
'Aber..'
'Nein Josephine kein Aber, vertrau mir.'
Nur wiederwillig akzeptierte ich sein Vorschlag. Nach nicht einmal 10 Minuten kam er wieder heraus. Fragend sah ich ihn an.
'Wie ich es mir schon dachte, gegenüber Polizisten sind die so gesprächig wie ein Grabstein.'
'Ich könnte es mal versuchen.'
'Einer Polizistin werden die erst recht nichts sagen.'
Etwas beleidigt fragte ich:'Und was sollen wir sonst tun?'
'Du und Fritz ihr werdet undercover ermitteln.'
'Warte! Du möchtest allen Ernstes, dass wir uns in einem Stripclub einschleusen?'
'Ja. Du schreckst doch sonst vor nichts zurück.'
'Mh.', brummte ich.
'Gut, ab morgen ist Fritz wieder da. Wir treffen uns um 8 im Kommissariat, dort erhaltet ihr alle nötigen Informationen und Hinweise. Anschließend verkabelt Patrick euch, sodass wir eure Gespräche und Aktionen mit anhören können. Für heute machen wir Schluss. Bis morgen.'
Mit diesem Worten ließ mich Alex aus dem Auto steigen. Nun saß ich in meinem eigenen Auto auf den Weg nach Hause und dachte nach. "Ich sollte mit Fritz undercover in einem Stripclub ermitteln. Undercover war für mich nie ein Problem gewesen, aber ausgerechnet mit Fritz. Die Situation zwischen uns war mehr als angespannt. Doch Alex ließ solche Ausreden nicht zu. Verdammt! Ein Stripclup." Ich versuchte mich gedanklich und emotional darauf vorzubereiten. "Stripclub bedeutet strippen, strippen wiederum heißt sich ausziehen und sehr viel nackte Haut. Nackte Haut war gar nicht gut, vorallem nicht wenn Fritz dabei war. Aber was ist ... ja was ist wenn ich mich ausziehen muss? Oder noch viel schlimmer, wenn Fritz strippt."
In meinem Kopf schwirrten Bilder von einem halbnackten strippenden Fritz. Er hatte nur noch seine Hose an. Langsam öffnete er den Reißverschluss, sah mich heiß lächelnd an, riss sich die Hose herrunter, kam mit seinem muskulösen Körper auf mich zu und sagte:'Na endlich bist du da. Ich habe für uns gekocht.'
Mein Traum platzte, ich kam wieder in der Realität an und sah Stefan vor mir. Anscheinend war ich die letzten Meter, auf den Weg nach Hause, wie geschlafwandelt. Um mich von meinen Fritz Fantasien zu lösen fragte ich:'Schön, was gibt es denn?'
'Milchreis.', antwortete er stolz.
'Den magst du doch?'
'Ich bin viel zu müde um was zu essen, aber danke das du gekocht hast.'
Ich hasste Milchreis. Erneut wurde mir vor Augen geführt wie wenig er mich kannte. Im Bett angekommen schlief ich sofort ein.
(nächster Tag)
Die Sonne schien mir in mein Gesicht. Noch etwas müde räkelte ich mich aus dem Bett und ging in das Bad. Komischerweise brannte das Licht, Stefan hatte es wohl vergessen auszumachen. Immer noch müde und gähnend betrat ich mein Badezimmer.
'Ähm möchtest du mit mir duschen oder was wird das gerade?'
Vom Gähnen hatte ich meine Augen geschlossen, die ich jetzt ruckartig öffnete. Vor mir stand ein nackter Mann, um genauso zu sein mein nackter Ex. Ich lief knallrot an, rannte aus dem Bad in mein Schlafzimmer, zog mir irgendwelche Sachen an und verließ fluchtartig mein Haus.
Ich hatte Stefan schon mehrfach nackt gesehen, natürlich wir waren ja auch mal zusammen gewesen. Aber aus irgendeinen Grund fühlte es sich so an, als ob ich Fritz betrügen würde. Wir sind nicht zusammen aber trotzdem solange ich in ihn verliebt bin, kann ich nichts mit anderen Mäner anfangen.
Karin sah mich leicht verwirrt an. 'Warum bist du so rot?'
'Lange Geschichte...'
'Ich habe eine gute Naricht für dich', grinste sie.
Gott sei Dank, endlich mal wieder eine Naricht auf die ich mich freuen konnte.
'Fritz ist wieder da.', verkündete Karin fröhlich.
'Inwiefern soll das eine gute Naricht sein?'
'Oh, jetzt bist du aber fies Josephine.'
'Schon, aber du weißt genau wie die Lage zwischen uns im Moment ist.'
Karin streichelte meinem Arm. Bevor sie mich umarmen konnte, kam ein besser denn je aussehender Fritz in den Raum.
"Also wenn der Liebeskummer hat, bin ich Madonna."
Das enganliegende T shirt, welches er trug, zeigte deutlich seinen durchtrainierten Körper. Und dann diese muskulösen Oberarme. Ich hatte ihn schon mehrfach nackt gesehen, aber irgendwie bekam ich meine Sehnsucht nicht unter Kontrolle. Sie wurde sogar immer mit jedem Mal schlimmer. Erneut schossen Bilder von einem strippenden Fritz in meinem Kopf.
Während ich ihn dümmlich anlächelte, beachtete er mich überhaupt nicht. Er alberte mit Patrick rum, erzählte mich Karin und umarmte Alex. Aber mich sah er nach wie vor nicht an. Was Fritz kann, kann ich auch. Gar kein Problem, dann ignorieren wir uns ebend. Obwohl ... das Ganze sollte doch ein Problem darstellen, da wir bald undercover sind. Zu zweit. Alleine.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt