Kapitel 33

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Nach wie vor, sah mich Fritz weder an noch sprach er mit mir. Nach 15 weiteren Minuten des Ignorierens, kam Patrick und verkabelte uns. 'Die Kabel und die dazugehörigen Mikrofone sind zwar klein aber trotzdem müsst ihr aufpassen. Lasst eure Sachen an und macht keine zu plötzlichen Bewegungen. Wir hören alles was ihr sagt und zeichnen eure Gespräche zudem auf.'
'Warum bekommen wir keine Minikameras?', fragte Fritz.
'Das wäre viel zu gefährlich. Die Kameras werden oft entdeckt. Und dieses Risiko möchte ich bei diesen Typen nicht eingehen.'
Nun erwachte auch ich zum Leben. 'Was soll das heißen, 'bei solchen Typen'?'
'Hast du ihnen nichts gesagt Alex?'
Wir schauten ihn erwartungsvoll an. Er räusperte sich kurz und sagte:'Einige von ihnen haben ein paar Vorstrafen.'
Immer noch verstand keiner so richtig was Alex damit ausdrücken wollte.
'Einer war mal wegen Mord vor Gericht.'
Mir fiel die Kinnlade runter, Alex hatte uns in den Glauben gelassen, wir hätten es hier mit 'normalen Stripclubbetreibern' zu tun. Aber anscheinend war das Gegenteil der Fall. 'Er wurde aber freigesprochen.'
'Na dann, ist ja alles halb so wild.', konterte Fritz in einem ironischen Ton, bevor dieser zu einem sauren wechselte. 'Über solche Sachen musst du mit uns sprechen.'
Alex schwieg und Patrick gab uns Waffen, die allerdings viel kleiner und schwerer waren als unsere. 'Die sind extra für besondere Fälle angfertigt wurden. Sie sind kleiner haben aber viel mehr Power als eure normalen Dienstwaffen. Benutzt sie nur im absoluten Notfall. Verstanden?'
Wir beiden nickten. Ehrfürchtig betrachtet und inspizierte ich die Pistole. Alex schaute auf die Uhr. 'Gut noch eine Stunde, dann geht es los.'

Eine Stunde später saßen wir in einem schwarzen Minivan, der gegenüber von dem Stripclub stand. Fritz saß so dicht neben mir, das wir uns berührten. Mein Herz schlug viel schneller als normal außerdem kribbelte es in meinem Bauch. Ich ignorierte diese Zeichen des verliebtseins und schob es auf meine Nervosität aufgrund des Undercovereinsatzes. 'Los gehts, seid ihr bereit?'
'Ja.', lautet unsere Antwort. 'Ach ihr seid euch mal einig.', kicherte Karin. Sie wollte unbediengt mitkommen. Denn erstens würde Karin sich viel zu viel Sorgen um mich machen und zweitens konnte sie, im Falle eines Notfalls, mir beistehen. Denn laut ihr wusste sie genau wie man mit diesen Typen redet, woher Karin das schon wieder wissen wollte, war mir unklar.
Wir gingen über die Straße. Nach dem uns der Türsteher als würdig empfand, betraten wir den Klub. Überall hingen Bilder von nackten Frauen und Männern. Genauso hatte ich mir diesen Klub vorgestellt. Es gibt sicherlich gute und vertrauenswürdige Stripclubs in die man gerne geht, dieser gehört jedoch garantiert nicht dazu. Allein wenn man sich die 'Kundschaft' ansah, lauter Halbstarke. Gierige Blicke zogen mich aus. Obwohl ich mich heute, im Gegensatz zu meinen damaligen Date mit Fritz, schlicht angezogen hatte. Ich trug eine weiße Bluse dazu eine schwarze Hose und schwarze Booties, die mir Karin geliehen hatte. Also wie schon gesagt nichts besonderes. Warum glotzen mich diese Männer dann trotzdem an?
'Haben die noch nie eine Frau gesehen?', flüsterte ich Fritz zu.
'Doch.'
Ich folgte seinen Blick und entdeckte eine fast nackte Frau an der Stange. Sie hatte lediglich ihren Slip noch an, dieser verdeckte aber kaum etwas. Ihr Körper war viel zu schön um war zu sein. Sie hatte bestimmt Körpchengröße E, dafür war die Taille und der Bauch umso flacher und kleiner. Jeder normale Mensch würde erkennen dass diese Frau operiert war und das gleich mehrmals. Aber entweder die Männer bemerkten es nicht oder sie störten sich nicht daran, denn alle Blicke waren auf sie gerichtet. Ich war anscheinend uninterssant geworden. Umso besser, jetzt mussten wir nur noch den Chef finden und ihn unauffällig ausfragen. Dann konnte ich endlich nach Hause. Und Fritz konnte meinetwegen noch hier bleiben und weiterhin Frauen anglotzen, die es im 'echten' Leben nicht gab. Ich lies Fritz stehen und sah mich alleine um. Wir befanden uns in einem großen Raum, mit unzähligen Bildern an der Wand, 8 Bühnen auf denen jeweils 2 Stangen befestigt waren und jede Menge Sitzplätze. Die Wände des Clubs waren traditionell rot gestrichen. Der Fußboden war schwarz und fühlte sich an wie Teppich. An der Beleuchtung war jedoch gespart wurden, das Einzige was man klar erkennen konnte waren die Stangen beziehungsweise die Menschen die daran tanzten. Ich versuchte so wenig wie möglich aufzufallen. Jemand tippte mir auf die Schulter, erschrocken fuhr ich herum. Hinter mir stand ein lächelnder Fritz.
'Musst du mich so erschrecken?'
'Ich war die ganze Zeit hinter dir.'
'Wieso?'
'Weil man dich nicht aus den Augen lassen darf.'
'Was soll ich hier großartig machen?'
'Mh.', Fritz überlegte kurz bis er schelmisch grinsend zu einer Antwort kam. 'Du könntest dich ausziehen und an der Stange tanzen.'
'Also erstens ist die Reihenfolge falsch und zweitens das würde dir so gefallen, vergiss es.'
Wieder schäkerten wir miteinander. Bis ich merkte das Alex, Patrick und Karin uns zuhörten.
'Wo ist der Chef?'
'Keine Ahnung, am besten wir fragen uns durch.'
Gesagt getan. Allerdings kam nichts dabei heraus.
'Es kann natürlich auch sein das er nicht da ist.'
'Und darauf kommst du erst jetzt? Ich musste mir von einigen Männern anhören wie gern sie mich vernaschen würden.'
In Fritz Augen blitzte etwas auf. Ob es Eifersucht oder Begierde war, konnte ich nicht sagen. Es sah so aus als ob er was sagen wollte, bremste sich aber kurz vorher.
'Wir lassen das für heute, kommt raus.', das war Alex der über Kopfhörer zu uns sprach. Etwas deprimiert verließen wir den Club.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt