Kapitel 15

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Die ersten Minuten im Auto schwiegen wir uns an. Ich wusste einfach nicht, wie man dieses heikle Thema ansprechen sollte. Doch anscheinend zerbrach sich auch Josephine den Kopf. 'Du..', setzten wir beide gleichzeitig zum Sprechen an. 'Sag du zuerst', meinte sie. Ich war zu schwach und zu müde um mit ihr zu diskutieren.
'Alex ist mein bester Freund.'
'Ja und weiter?'
'Er ist bestimmt nicht erfreut über uns.' Mist, diese Richtung sollte das Gespräch überhaupt nicht nehmen. Was redete ich da bloß schon wieder?
'Fritz?', sie blickte mich mit ihren wunderschönen blauen Augen, verständnisvoll an.
'Mh?', ich hatte Schwierigkeiten bei Josephines Blick, mich auf die Straße zu konzentrieren.
'Wie wichtig ist dir dein Job und deine Freundschaft zu Alex?'
'Sehr sehr wichtig.'
'Dann sagen wir es niemanden.'
Ich hätte nicht gedacht das sie so rücksichtsvoll und liebevoll sein kann. Auf einmal bekam ich ein schlechtes Gewissen. Es hatte lange genug gedauert bis wir zueinander gefunden haben. Und nun sollten wir dieses Glück geheim halten? Aber auf der anderen Seite standen mein und Josephines Job auf dem Spiel. Und, was noch viel wichtiger war, die Freundschaft zu Alex. Trotz allem wollte ich die ganze Sache nicht so stehen lassen. Sie sollte nicht denken, das sie nur eine Bettgeschichte für mich war. Denn genau das war Josephine eben nicht. Nach der langen Zeit ohne eine Beziehung, spürte ich etwas in mir, das mich darauf drängte es mit ihr zu versuchen. Wieder schwiegen wir. Die Straßen, Bäume und Wohnblöcke flogen an uns vorbei. Sollte ich es ihr sagen? Ich musste einfach raus finden was Josephine wirklich dachte. Wollte sie es nur wegen mir geheim halten oder auch ihretwegen? Schließlich überwund ich mich was zu sagen. 'Ich l...', weiter kam ich nicht denn wir waren da und Alex kam auf uns zugelaufen. 'Da seit ihr ja endlich.' Ich schaute mich um. 'Sind wir hier richtig?' Meine Skepsis kam daher da wir vor einer Tankstelle standen. 'Ja und jetzt beeilt euch.'
'Du hast mir gar nicht gesagt dass der Tatort eine Tankstelle ist.'
'Du sagst mir auch nicht alles.', wütend stapfte Alex davon. 'Was ist denn mit dem los? Hat er seine Tage?', witzelte Josephine. Ich zuckte bloß mit den Schultern. Hatte Alex etwas mitbekommen? Natürlich wusste er Bescheid, mein bester Freund war ja nicht dumm oder blind. Die Situation wurde langsam immer verzwickter. Wir beide liefen ratlos, um die Tankstelle herum und erreichten die dahinter liegende Werkstatt. 'Das ist die Ehefrau des Opfers.', stellte Alex uns eine weinende Frau vor. Sie war, vom Aussehen her, eine typisch deutsche Durchschnittsfrau. Ihr Haar reicht bis kurz über die Schultern, war hellbraun und zwischendrin blitzen blonde Strähnchen hervor. Sie war ca. 1.67 groß und 35 Jahre alt. Sogar ihre BH Größe war durchschnittlich, dies hatte ich mal in einer dieser Zeitungen beim Arzt gelesen. Nicht das ich mich mit sowas genauer auskannte aber durch Josephine hatte ich Vergleichsmöglichkeiten. Bielefeld hatte definitiv größere und schönere Brüste. In genau diesen Moment schaute mich Josephine an, als ob sie wusste woran ich gerade gedacht hatte. Können Frauen so etwas spüren? Ok, ich sollte diese Gedanken schnellstens beenden. 'Laura Hausner.', schniefte sie. 'Josephine Klick und Fritz Munro.', stellte uns Alex vor. 'Mein herzliches Beileid.', sagte Josephine. 'Was ist denn überhaupt passiert?', fragte ich in die Runde. Alex signalisierte uns, sofort mitzukommen. In der Werkstatt angekommen sah ich auch schon warum die Frau so aufgewühlt und fertig war. 'Oh mein Gott!', flüsterte Josephine, als ob jemand sie hier hören könnte. Entweder war das ein schrecklicher Unfall oder ein kaltblütiger Mord.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt