Kapitel 44

279 5 4
                                    

[4 Fall Der Sternendieb]
(Fritz Sichtweise)
(In Fritz Wohnung)
Da lag sie, in meinem Bett. Ihre Locken verteilten sich auf das gesamte Kissen und glitzerten im Morgenlicht. Die Uhr zeigte kurz vor 12 Uhr an, trotzdem schlief Josi selig vor sich hin. Lächelnd und glücklich ließ ich mein Blick von ihr ab und stand auf. Meine Wohnung war, im Gegensatz zu Josephines, auf einer Etage. Gestern Abend konnte sie sich gar nicht satt sehen. Und zum ersten Mal schämte ich mich ein bisschen für diese "Junggesellenbude", so hatte sie der Vorbesitzer genannt. Aber damals, kurz nach der Scheidung von meiner Frau, wollte ich nichts mehr von Frauen oder einer Familie wissen. Da kam mir diese einsame, jugendliche und sehr moderne Wohnung nur recht. Doch langsam aber sicher wuchs ich hier raus. Vielleicht nicht nur aus meiner Behausung sondern auch aus meinen alten Leben. In der Küche angekommen suchte ich allerhand Lebensmittel aus dem Kühlschrank. Zum Glück hatte ich, in weiser Voraussicht, Croissants gekauft. War es mein Plan gewesen Josephine aufzuhalten und sie anschließend für mich zu gewinnen? Nein davon konnte man beim besten Willen nicht reden. Es war mein Ziel, aber das alles so kommen würde hätte nicht mal ich planen können. Jetzt wohnte Josi schon bei mir. Nachdem wir gemeinsam gestern ihre gefühlt tausend Koffer in meine Wohnung geschafft hatten, war ich selbst erstaunt wie problemlos alles funktionierte. Bis sie mit Wotan um die Ecke kam, ihren Pferd. Entsetzt sah ich Josi an und sagte: 'Das ist nicht dein Ernst.'
'Wieso?'
'Wo sollen wir den noch unterbringen?'
'Das klappt schon.'
'Bei allem Respekt Bielefeld, ich wohne wie du sicherlich schon mitbekommen hast mitten in Berlin. Wo soll das Pferd hin?'
Sie verzog das Gesicht. Ob es aufgrund von 'Bielefeld' oder wegen ihren Pferd war konnte ich nicht sagen. Kurzerhand fuhren wir durch die Gegend und fragten alle etwas eher ländlich lebende Menschen ob sie ihr Pferd aufnehmen wollten. Erst beim 15 Anlauf stimmte tatsächlich eine junge Frau zu Wotan in einen ihrer Ställe unterzubringen. Wir handelten einen Preis aus und machten uns glücklich auf dem Heimweg. Inzwischen war es Abend geworden und mein Bauch knurrte. Josephine lümmelte erschöpft auf den Beifahrersitz. Also hielt ich vor einem italienischen Restaurant an.
'Hast du Hunger?', lächelnd sah ich Josi an.
'Ja.'
Ich stieg aus und hielt ihr die Autotür auf, zusammen betraten wir das Lokal. Das Ambiente war einfach nur wunderschön und genau richtig für einen romantischen Abend. Nicht das ich großartig was für Romantik übrig hatte, aber bestimmt kam es bei Josi gut an. Eine kleine blonde Kellnerin gab uns die Karten. Vor uns auf dem Tisch stand eine Kerze, die sie anzündete. Sie lächelte uns an und fragte: 'Wollen Sie was zu trinken bestellen?'
'Ich nehme ein Wasser und meine Begleitung bekommt ein Wein.'
'Sehr gerne. Haben Sie auch schon beim Essen gewählt?'
Wir bestellten beide eine große Salamipizza mit extra viel Käse.
'Wir haben den selben Geschmack.', stellte ich fest.
'Überrascht dich das?'
'Um ehrlich zu sein, ja! Ich dachte immer wir sind grundverschieden.'
Josi lächelte ein wenig und antwortete: 'Dann war deine Annahme bis jetzt falsch.'
'Was weiß ich noch nicht über dich?'
'Vieles.', schon wieder umspielte ihre Lippen ein Lächeln. Ich wollte alles von ihr wissen, am besten sofort. Doch wir hatten uns gerade erst wieder gefunden, darum stellte ich keine weiteren Fragen. Der Abend mit ihr war perfekt. Sie war so anders und erfrischend. Als wir vor meiner Wohnung standen, hatte ich nur noch eins im Sinn. Ich wollte Josi spüren, sie berühren und ihr zeigen wie wichtig sie mir war. Kurzerhand nahm ich sie huckepack und schloss die Tür auf, während Josephine heftig protestierte. In meiner Wohnung angekommen lud ich sie auf dem Bett ab. 'Soll das etwa ein Hinweis sein?'
'Was genau?'
'Na das du mich in dein Bett legst.'
'Nein mir ist bloß kein besserer Ort einfallen.', und das war noch nicht mal gelogen.
'Aha.', mit diesen Worten kam sie ein Schritt auf mich und wir küssten uns. Mein kompletter Körper stand unter Strom. Ich riss ihre Bluse auf und dafür zog sie mir mein Hemd aus. Ihr Busen senkte und hob sich. Diese Frau war einfach unwiderstehlich, voller Lust drückte ich sie auf das Bett. Den BH streifte Josi sich selber ab und ich machte mich dran ihr zu zeigen wie gut sie bei mir aufgehoben war. Bald lagen wir nackt aufeinander sooft wie sie meinen Namen schrie, schien ich meine Sache gut zu machen. Alles im Allem war es eine hervorragende Nacht und keiner von uns beiden konnte sich beklagen.
Nun stand ich in der Küche und bereitet ihr das Frühstück zu. Ich konnte mein Glück selbst kaum glauben. Aber trotz dem ganzen Liebesglück hatten wir noch einiges zu besprechen, denn obwohl ich nun wusste das ihr Vater im Rollstuhl saß kannte ich den Hintergrund nicht. Sie musste mir noch vieles erklären, doch dafür hatten wir ja genug Zeit. Pfeifend ging ich in mein Schlafzimmer, wo Josephine mich ansah. Ich stellte das Tablett mit Croissants, Nutella, Marmelade, Erdbeeren und Kaffee auf die Mitte des Bettes ab. Als Dank bekam ich einen intensiven und langen Kuss. 'Das machen wir jetzt jeden Morgen so.', lächelte Josi mich an.
'Sehr sehr gerne.'
Und so lagen wir den ganzen Samstagvormittag im Bett aßen, fütterten uns und hatten Sex. Genauso hatte ich mir ein Leben mit ihr vorgestellt. Sicherlich kam bald der Alltag dazu, aber bevor der uns nervte genossen wir den Augenblick.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt