Kapitel 9

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(Nächster Morgen in Josephines Haus)
Mein Plan, den ich gestern noch geschmiedet hatte, hatte sich fest in mein Gehirn eingebrannt. Eigentlich war er ganz einfach und bestand daraus Fritz, so gut es ging, aus den Weg zu gehen. Und das Abendessen, das für heute geplant war, freundschaftlich, nett zu beenden. Das sollte kein Problem werden. Schließlich hatte ich mich vollkommen unter Kontrolle. Naja sagen wir fast unter Kontrolle, dieses blöde Herzklopfen wollte nicht weggehen. Aber die Lösung des Problems verschob ich auf später. Ich schaute auf die Uhr und erschrak. Toll, jetzt musste ich mich auch noch am frühen Morgen beeilen. Als ich, total fertig in das Büro vom Polizeirevier kam, waren alle schon da. Fritz legte, als er mich sah, wieder sein schönstes Lächeln auf, lief an mir vorbei und streifte dabei meinen Arm. Mir wurde warm vor allem an der Stelle an der er mich berührt hatte. Diese Situation nutzte er aus und flüsterte mir in mein Ohr: 'Schön dass du da bist. Ich hatte schon die Befürchtung, dass das mit heute Abend nichts wird und du plötzlich krank geworden bist.' Mh, das mit der Krankheit hätte mir auch einfallen können, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Meine Ohren glühten. Alex schien dies zu merken und musterte uns verwundert. Doch mein einziger Gedanke war: "Sicherheitsabstand!" Denn der musste zwischen uns dringend wiederhergestellt werden. 'Ähm.', räusperte sich Alex laut und vielsagend. Dadurch schaffte er es das Fritz sich von mir entfernte. Gott sei Dank! Ich ziehe bald eine Linie um mich und alle die, diese Linie überschreiten bekommen einen Elektroschock. Anschließend wird sich kein Mann mehr in meine Nähe trauen. Karin und ich werden dann eine WG aufmachen, die den schönen Namen "2 Frauen gegen den Rest der Männerwelt" tragen wird. Unsanft wurde ich aus meinen Träumen gerissen von einen sichtlich genervten Fritz der Alex anstarrte und: 'Was?', fragte. Alex überhörte Fritz bissigen Unterton und widmete sich den Fall zu. 'Ich habe gedacht, das vielleicht die Ehefrau des Toten uns weiterbringen kann.' 'Du weißt schon das sie tot ist?', warf Fritz immer noch genervt ein. 'Lass mich ausreden!', sagte Alex etwas forsch und erläuterte weiter. 'Der Unfall von seiner Frau hat Kai Yammel offensichtlich aus der Bahn geworfen. Also wäre es doch klug, erstmal herauszufinden was damals passiert ist.' Ich stimmte ihn voll und ganz zu und ergänzte: 'Na dann, sollten wir den Hofstädters nochmal einen Besuch abstatten.' Gesagt getan. Kurze Zeit später standen wir vor ihrer Tür. Diesmal machte Richard Hofstädter auf und führte uns in das Wohnzimmer, wo auch schon seine Frau auf dem Sofa saß. 'Sie wollen etwas über den Tod von Isabel wissen? Soviel kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Weder mein Bruder noch ich waren dabei. Wir haben die schlimme Nachricht bloß von der Polizei übermittelt bekommen.', erzählte er sichtlich erschüttert. 'Und sie?', fragte ich Luise. 'Ich war damals selber unterwegs mit Freundinnen und habe dann alles von meinen Mann erfahren.' Ich stutzte, denn es lagen keine Gefühle in ihren Worten. Ihr Mann dagegen wirkte traurig, aufgewühlt und leidend. Aber sie wirkte so abgekühlt. Die Jungs schienen davon nichts mitzubekommen. Ich schaute mich zum ersten Mal genauer um. Überall hingen oder standen Bilder von Luise, Richard, Kai und Isabel. Doch ich konnte kein Foto erkennen auf den Isabel und Luise zusammen drauf waren. 'Wie war Ihr Verhältnis zu Isabel Yammel?', wandte ich mich wieder an Frau Hofstädter. 'Ganz gut.', sagte sie und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich das sie log. Jetzt galt es herauszufinden wieso und warum.

Josephine Klick - Allein unter CopsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt