Schach matt

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Mein Finger wanderte auf den Abzug der Pistole. "Du traust dich nicht! " fauchte Paul und zog die Scherbe aus seinem Arm. Ich drückte ab. Doch nichts geschah. Ich starrte die Waffe an und drückte nochmal. Nichts. "Schnecke, da sind keine Patronen drin." sagte er amüsiert und fuhr mit der Scherbe durch mein Gesicht. Der brennende Schmerz ließ mich zurücktaumeln und ich presste meine Hand auf meine Wunde. Paul stand auf und kam auf mich zu,seine dürren Finger umklammerten die blutige Scherbe. Panisch sah ich zum einzigen Ausgang. Der Schacht. Doch Paul kam näher und ich packte die Pistole. Er stach nach mir und erwischte meinen Unterarm. Schmerzverzerrt verzog ich das Gesicht. "Hanna,hättest du mir einfach gesagt, was du weißt, hätten wir dieses Drama hier nicht." meinte er. Ich nutze die Gelegenheit und rutschte zwischen seinen Beinen durch und packte das Buch mit den Patronen. Paul fuhr herum und ich tauschte die Patronen aus. Dann richtete ich den Lauf auf Mr. Grand. Dieser hob seine Hände. "Tja,da hast du mich."sagte er lebensfroh und ich starrte ihn verwirrt an. Schnell kletterte ich aufs Pult und zog mich in den Lüftungsschacht. Doch plötzlich hörte ich ein Schuss und spürte einen unbeschreiblichen Schmerz im Rücken. Dann sackte ich im Schacht zusammen. "Glaubst du ich hab nur einen Revolver im Büro?"lachte er. Stöhnend robbte ich weiter und versuchte,so weit wie möglich weg von ihm zu kommen. Nach einigen Metern blieb ich liegen und spückte Blut. Dieser verfluchte Scheißkerl hat mir in den Rücken geschossen! Mein Körper pochte und ich schwitzte kalten Schweiß. Dann spürte ich einen kalten Lufthauch,der immer kälter wurde. Dann dämmertees mir und Wut stieg in mir hoch. Dieses Arschloch hat die Klimaanlage angeschaltet! Mein Kopf dröhnte und ich bekam Gänsehaut. Die Pistole lag neben mir und ich umklammerte sie fest. Ich musste hier sofort raus,wenn ich nicht ein Eisblock werden wollte!

Ich biss die Zähne zusammen und robbte weiter. Ich zitterte und mein Atem gefrohr zu einer Eiswolke. Das Metall war kalt und ich schniefte. Dann kam ich zu einer Abzweigung und ich entschied mich für rechts. Das Schicksal war auf meiner Seite,da ich auf der anderen Seite des Lüftungsgitters etwas grümes sah. Schnell schob ich es beiseite und atmete den frischen Geruch des Waldes ein.

ForgottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt