Gift

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Ich sprang auf den Tisch und legte die Hand auf die Klinke. "Und jetzt?"fragte ich panisch und beobachtete Basti beim Hinabsteigen. "Hinterher!"knurrte dieser und ich öffnete die Tür leicht.

Ich schielte in den Gang und sah einen riesigen Raum mit vielen abgetrennten Arbeitsplätzen. Das Geräusch von Fingern, die über die Tastatur flogen war zu hören. Alle in Anzügen gekleideten Leute sahen konzentriert auf die Monitore. Mein Blick wanderte über die Köpfe und blieb an der Frau hängen, die auf der anderen Seite des Raumes hinter einer Glaswand verschwand. Ihre Schritte hallten über den Boden.

Ich glitt langsam zu Boden und schlich zu einem Schreibtisch. Dort lehnte ich mich an und deutete Basti, es mir gleich zu tun. Als dieser sich neben mich lehnte, beugte ich mich vor und krabbelte zum nächsten Tisch

Wir blieben bis zum letzten Tisch unentdeckt, als ich zur Tür hechtete und die Klinke runterdrückte. Basti schloss diese hinter sich und atmete auf. "Ich dachte schon, die bemerkten uns,"meinte er und joggte neben mir den Gang entlang. Es war verwirrend wie in einem Labyrinth, als immer wieder Kreuzungen auftauchten. Ich rieb mir den Kopf und seufzte. "Die ist weg!" Im nächsten Moment hörte ich ein lautes Stöhnen und dann einen dumpfen Schag.

Ich fuhr zusammen und presste mich gegen die Wand. Die Kälte drang durch meine Kleidung und ich bekam Gänsehaut. Dann wurde eine Tür geöffnet und es ertönte ein schrilles Kreischen. Ängstlich sah ich zu Basti, der über die Kante lugte. Plötzlich fuhr er zurück und rückte ein wenig weg. Mehrere Männer kamen aus einer Glastür und ich erkannte paar Gesichter. "Das sind die Leute von dem Treffen,"raute ich Basti zu und dieser nickte. Alle stürmten in das Zimmer, aus dem der Schrei kam, auch Paul. Sein Anblick löste eine kochende Wut in mir aus, sodass ich die Hände ballte.

"Martin!"jabste Paul und fragte: "Henriette, was ist passiert?" Ich konnte nur zuhören. Die Frau aus dem Zimmer antwortete halb kreischend: "Ich hab Mr Tomsen einen übrigen Kaffee gebracht, dann bin ich raus und er ist zusammengebrochen!" Es herschte ein drückendes Schweigen, als nach Minuten Paul wieder sprach: "Wir müssen den Krankenwagen rufen!"

Basti und ich schwiegen noch sehr lange. Es hat den Falschen erwischt! Es war still im Gang, als Basti mich in eine Abstellkammer zerrte. Er schloss die Tür und sank auf die Knie. "Und jetzt?"nuschelte er. "Wo ist sein Büro?"knurrte ich und blickte zur Wand. "Hanna,"begann er. "Wir haben verloren! Das Gift ist leer und Friedrich ist tot!" Er klang niedergeschlagen. "Falsch!"fauchte ich. "Es ging doch nie darum, Friedrich zu schützen! Ich will mich rächen!"Basti sah mich verstört an.
"Sorry,"murmelte ich dann und Basti schüttelte den Kopf. "Das geht mir genauso, aber Hanna, ernsthaft, wegen uns ist ein Unschuldiger gestorben!" Ich nickte. "Wir brauchen eine Waffe!"meinte Basti und stemmte sich zum Lüftungsschacht hinauf. Dann half er mir und wir krochen den engen Schacht entlang.

Diesmal kam eine Hitzewelle auf uns zu und ich röchelte. "Alles okay?"fragte Basti und ich keuchte: "Klaro!" Wir kamen endlich am Gitter zu Pauls Büro an und ich blickte hinunter. Es war leer. Natürlich, er war bei seinem Mitarbeiter, den wir vergiftet hatten. Basti schraubte das Gitter weg und sprang hinunter. Dieses Büro war deutlich größer als das im Cape. Es bestand 80% aus Glas und es standen wie in der Eingangshalle viele Pflanzen rum. Ich sprang hinterher und starrte zur Tür. "Ich steh Schmiere,"sagte Basti und öffnete die Tür einen Spalt weit. Dann setzte ich mich auf den gewaltigen, bosshaften Stuhl und durchsuchte seine Schubladen.

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Ich wünsch euch allen frohe Weihnachten euch allen und lasst euch reichlich beschenken ❤

ForgottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt