Endlich frei!

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Ich schob das Lüftungsgitter beiseite und genoss noch einen Augenblick die Ruhe des Waldes. Dann öffnete ich meine Augen und sah nach unten. Es waren vielleicht 2 einhalb Meter zum Boden. Doch springen konnte ich nicht, also brauchte ich eine andere Lösung. Ich sah mich um doch ich entdeckte nichts was mir helfen könnte. Frustriert sah ich zum Himmel. Ich muss springen! Also ließ ich meine Beine baumeln und sprang. Doch der Aufprall war schlimmer als befürchtet. Ich krümmte mich und stöhnte laut auf. "Ach du scheiße!"fluchte ich und fasste an meinen Rücken. Die Kugel hatte meine Wirbelsäule knapp verfehlt und ich würgte beim Anblick des Blutes.
Doch dann dachte ich an Bastian und ein schwerer Stein bildete sich auf meinem Herzen. Ich war ihm was schuldig. Ich blinzelte die Tränen weg und dachte an was anderes. Er hat sich geopfert, damit ich frei komme. Also hat sich sein Wunsch erfüllt! Ich richtete mich langsam auf,doch der Schmerz war so verdammt schlimm,dass ich wieder absackte. Ich sah mich um. Anschließend befand ich mich in einem Wald,der bis zum Horizont reichte. Das riesige weiße Gebäude sah dort aus, wie fehl am Platz. Stöhnend schleppte ich mich in den Wald und verschwand zwischen den Bäumen. Es war mitte August,sodass die Baumkronen in voller Grüne läuchteten. Ich blickte noch einmal zurück und sah das weiße Gebäude, das mir fast das Leben gekostet hatte. Und Bastis! Dachte ich bitter. Dann wante ich mich wieder dem Wald zu. Ich humpelte immer weiter in die Freiheit. Laut schnaufend stützte ich mich gegen eine Eiche. Wohin jetzt? Überall um mich war der Wald und ich sank zu Boden. Ich schlang meine Arme um meine Knie und begann laut zu schluchtzen. Meine Hand wanderte langsam zu meinem Rücken,denn ich beschloss, die Kugel zu entfernen. Ich steckte meinen Finger tief in die Wunde,sodass ich schrie. Die Kugel sitzte tief im Fleisch,das ich sie anfangs nicht mit dem Finger spürte. Doch dann erfasste ich sie und zog sie stöhnend heraus. Meine Hand war voller Blut und ich ließ die durchtränkte Kugel ins Gras fallen. Dann wurde ich bewusstlos.

Als ich wieder zu mir kam,war mir übel. Der Schock ließ mich erstarren und plötzlich wurde mir etwas bewusst. Ich werde hier in dieser Wildnis nicht überleben. Nicht mit einer Schusswunde. Ich riss ein Hosenbein ab und drückte es fest an die Wunde um die Blutung zu stoppen. Es brannte wie Hölle, doch nach einer Zeit blutete die Wunde nicht mehr und ich stand wacklig auf. Natürlich schmerzte es noch, doch nun konnte die Verletzung heilen. Ich humpelte weiter und atmete den moosigen Geruch des Waldes ein.

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