"Wir müssen die Küche finden,"sagte Basti mit einem Lächeln. "Es gibt hier eine Küche?"fragte ich und grinste. Dann drehte sich Basti um und krabbelte in die entgegengesetzte Richtung. Ich warf einen letzten Blick zurück zu dem Saal und dann folgte ich dem Jungen.
Ich spürte das eiskalte Metall unter mir und atmete die trockene Luft ein. Mein Hals kratzte und ich musste mir öffters ein Husten verkneifen. Niemand durfte uns hören, doch ich zweifelte, das wir wirklich so leise waren.
Bastian führte mich zu einem anderen Gitter und ich sah hinunter. Es war ein Tisch zusehen,mehrere Schränke, eine Spühlmaschine und eine Kaffeemaschine. Eine ältere Frau stand in dem Zimmer und holte eine Tasse aus einem Schrank. Summend stellte sie diese auf die Halterung und sah aus dem Fenster. Blubbernd floss Kaffee in die Tasse. Als diese voll war,griff die Frau sie und sie verschwand hinter der Tür.
Ich atmete auf. "Ein Kaffeezimmer. Sehr orginell,"scherzte Basti und fuhr fort. "Ich hab einen Plan. Also ich gehe zurück zu Paul und beobachte ihn bis er Kaffee will. Dann gib ich dir ein Zeichen um das Gift hinein zuschütten," meinte er und ich schüttelte den Kopf. "Besserer Plan. Wir machen einen tödlichen Kaffee und bringen ihn in sein Büro. Aber erst, wenn seine Versammlung vorbei ist, sonst wird der Kaffee kalt. Dann kommt Paul herein, denkt sich: Welch ein toller Kaffee. Den muss ich unbedingt trinken!" Basti lachte. "Guter Plan. Aber wie bringen wir ihn dazu, ins Büro zu kommen?" Ich zuckte mit den Schultern.
Ich schob das Gitter beiseite und sprang hinunter in die Tiefe. Ein vertrauter Schmerz jagte durch meinen Rücken und ich stöhnte auf. Basti folgte mir und stellte eine Nici-Tasse unter die Kaffeemaschine und schaltete diese ein. Es begann ein malmendes Geräusch und Kaffeeduft lag in der Luft.Basti holte die Flasche raus und leerte den ganzen Inhalt in die Tasse aus. Ich legte meine Hand auf den Tisch und bemerkte einen Schlüssel. "Shit!"fluchte ich, kletterte auf den Tisch und hechtete in den Schacht. Gefolgt von Basti, der das Gitter wieder schloss. Keine Sekunde zu früh offnete sich die Tür und die Frau von vorhin trat wieder ein. "Ich Dummerchen hab den Schüssel vergessen,"murmelte sie und griff nach dem Bund. Ich schöpfte Hoffnung, doch im nächsten Moment bemerkte sie die Tasse.
"Huch!"machte sie und griff nach der mit Waschbären verzierten Tasse. "Hab ich wohl auch vergessen."sagte sie verwundert und verließ mit dem tötlichen Kaffee den Raum.
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Forgotten
RandomMit dröhnenden Kopf war ich aufgewacht und musste erschrocken feststellen, dass ich nichts mehr wusste! Ich bemerkte viele kleine Narben an meinen Armen. Woher stammen sie? Diese Lichtung war mir fremd, doch als ich mich in einem näheren Dorf umsah...