Prolog

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Das ohrenbetäubenste und nervtötendste Geräusch auf Erden, riss mich gewaltsam aus meinem Traum. Ich schlug auf den Wecker und hoffte das er für immer aus blieb, doch das Leben meinte es wohl nicht gut mit mir. Nach fünf Minuten, wo ich grade wieder abdriftete, versetzte er mir durch das unsanfte Klingeln einen halben Herzinfarkt.

'Irgendwann versenk ich dieses Drecksteil im Meer... gaaanz weit weg...'

Und noch ein Mal legte ich ihn still und schloss meine Augen.

'Noch fünf Minuten...'

Lasst mich, ich bin halt kein Morgenmensch! Also, noch einmal Konzentration für mein Traum... Strand, Sonnenuntergang, heißer Surfer, Mum...

'Moment, Mum?!'

"Layla!" Mit einem Mal wurde meine Tür aufgerissen und meine um alles geliebte Mutter kam ins Zimmer gestürmt. "Steh auf, du hast Schule!" Sie zog meine Jalousien hoch, sodass mir das Morgenlicht direkt den Tag versüßen konnte... nicht! Genervt legte ich meine Decke über den Kopf und kniff meine Augen zusammen. "Mach die wieder zu! Ich will nicht in die Hölle."

"Wenn du es dunkel haben möchtest, steh selber auf." Und mit diesen Worten verließ sie eiskalt das Zimmer und ließ mich mit dem grässlichen Licht alleine. Als ob der Wecker nicht schon schlimm genug war... Ergeben rollte ich mich schwer aus dem Bett und lief zu erst zu meinem Fenster, um die Jalousien wieder runter zu lassen. Danach schleppte ich mich zum Kleiderschrank, nahm Blind irgendwas raus, was sich nach meiner Meinung richtig anfühlte und zog mich an. Angekommen im Bad, putzte ich meine Zähne und sah als ich im Spiegel schaute, dass ich mein Sweatshirt falsch herum angezogen hatte. Genervt putzte ich zu Ende und richtete es. Etwas Feuchtigkeitscreme, kurz über meine nicht zu bändigen Haare bürsten, Kontaktlinsen rein und fertig! Erwartet nicht zu viel von mir, auf Make-up steh ich nicht und es war der erste Schultag nach den viel zu kurzen Osterferien... Auf dem Weg zur Küche, kam mir schon der all zu bekannte, süßliche Geruch entgegen und meine Laune wurde nach oben katapultiert. Ich gesellte mich zu meiner Mutter, die bereits am gedeckten Tisch saß und nahm mir sofort ein Stück Pfannkuchen. "Da ist ja wieder unser Sonnenschein."

"Fannkuchen wind halt daf befte."

"Lass das, mit vollem Mund spricht man nicht!" Schnell kaute ich zu Ende und grinste sie an.

"Genau das liebst du doch an mir." Sie lachte nur und aß weiter. Tja meine Mutter konnte auch die Beste sein, ach was rede ich da, sie ist die Beste! Nach dem Frühstück ging ich noch ein mal auf mein Zimmer und checkte mein Outfit. Nur um sicher zu gehen das ich jetzt wirklich alles richtig rum an hatte. Beiges Sweatshirt, dunkelblaue Jeans... joa das passt schon! Für den ersten Schultag eine Topleistung. Ein mal habe ich verschlafen und bin beinahe mit meinem Schlafanzug zur Schule gegangen, Gott sei dank hatte Mum mich noch aufgehalten.

Ich wollte gerade zur Haustür laufen als es an der Tür klingelte.

'Um diese Uhrzeit?'

Vorsichtig öffnete ich die Tür, traute meinen Augen kaum und hätte sie am liebsten gleich wieder zugeschlagen. Genau das hatte am ersten Tag noch gefehlt. "Was machst du hier?" Sagte ich desinteressiert und zog meine Schuhe an. Auf Schule hatte ich jetzt auch kein Bock mehr... am besten ich verbrachte meine Zeit irgendwo anders. Wie hieß es so schön? Ein neuer Tag, ein neues Glück?

Ich konnte mir schon mal eine gute Ausrede überlegen...

It's complicated | #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt