"Guten Morgen, Ed!", Granny brat Eier und Speck.
"Gran", murmelte ich beschämt, doch sie lächelte mich nur ruhig an und schaute dann Luke an.
Er grinste frech, drückte flüchtig meine Hand und ließ sie wieder los.
"Geht es dir gut?"
"Ja, sehr. Danke."
"Ich muss kurz hoch, fangt schonmal ohne mich an", meinte ich und rannte die Treppe wieder hoch.
Ich kramte mein aufgeladenes Handy hervor und stopfte ein paar Sachen in einen Jutebeutel.
Als ich wieder nach unten kam, saßen Granny und Luke an dem Tisch und unterhielten sich fieberhaft.
Leise schlich ich zur Tür und lauschte dem Gespräch.
"Ja, da haben Sie recht."
"Oh! Du kannst mich auch dutzen. Immerhin bist du der Freund meiner Enkelin."
"Danke. Ich finde sie wirken eher, wie Mutter und Tochter."
Granny lachte und erwiderte: "Das kommt davon, weil wir wie Mutter und Tochter sind. Nachdem, sie alles verloren hat... naja, da war sie immer traurig und hat kaum geredet. Ich bin froh, dass sie wieder spricht und vorallem, dass sie wieder so froh ist."
"Ja, vielleicht ist es wirklich so. Aber sie hat Geheimnisse."
"Ach Schätzchen, jeder hat Geheimnisse. Eden wird sich dir anvertrauen, wenn sie dich näher kennenlernt."
"Das weiß ich. Sie ist nicht wie alle anderen", er lächelte vor sich hin.
Ich atmete tief durch und trat durch den Rahmen.
"Bin wieder da."
Ich liebe dich, Luke! Und dich auch Granny!Gran fuhr mit ruhiger Hand auf den Parkplatz und zog die Handbremse an.
Dann fuhr sie langsam zurück und parkte ein.
"Puh, das war anstrengend", Granny lächelte mich verschmitzt an und öffnete die Autotür, ich tat es ihr nach.
"Sag Granny, wie läuft das normaler Weise ab?", mir war mulmig, einerseits, weil ich die Schule verpasste, andererseits, weil Granny bis heute immer alleine hier hingehen musste, ohne eine Begleitung, die ihr half.
Ich griff instinktiv nach ihrer Hand und ging mit ihr ins Krankenhaus.
Am Thresen nannte Granny ihren Namen und wurde, mit einem dieser Ich-wurde-von-Zuhause-rausgeschmissen-und-habe-keine-Lust-auf-euch-Lächeln, auf eine Etage verwiesen.
Wir stiegen in einen großen Fahrstuhl und Granny dürckte auf einen Knopf.
Als sich die Türen mit einem Zischen öffneten, erstreckte sich ein langer weißer Korridor, der nach Putzmitteln roch.
Granny lief den Flur selbstsicher herunter und stoppte an einem weiteren Thresen.
Sie lächete und nickte der Dame hinter dem Thresen zu. "Ich würde gerne zu Doctor Blythe."
"Er kommt gleich, warten Sie bitte noch im Raum", wieder erschien dieses spezielle Lächeln, Granny hakte sich bei mir unter und wir setzten uns in einen Warteraum, auf harte Stühle.
Ich wackelte mit den Füßen und blickte starr nach vorne, bis Granny mir auf die Schulter tippte.
Ich zuckte zusammen und drehte mich zu ihr um. "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde schon wieder gesund", sagte sie und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
Luke hatte dasselbe schon angedeutet, er hatte es auf sich bezogen und jetzt sagte meine Granny, die einzige Familie, die ich noch habe das gleiche.
Tränen stiegen mir in die Augen, schnell schaute ich zur Decke und blinzelte ein paar Male. "Ich weiß. Du schaffst das!", log ich sie an.
Ich log sie zum ersten Mal an. Es hinterließ einen bitteren Beigeschmack auf meiner Zunge.Die Tests waren schneller vorbei als ich dachte. Granny wurde jedoch langsam müde und ihre runzlige Haut, sah eingefallen aus. Sie sah elendich aus.
Ich trottete neben ihr her und war mindestens genauso ausgelaugt wie Granny es war. Immer wieder fielen mir die Augen zu und ich musste mich ermahnen, sie nicht geschlossen zu halten.
"Na komm. Wir warten nur noch auf den Arzt und dann können wir ein bisschen was essen", raunte mir Granny zu und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
In genau dem Moment kam der Arzt herein, lächelte und setzte sich auf einen Stuhl.
"Wie geht es Ihnen denn?", er lächelte dieses bestimmte, aufmunternde Lächeln, jedoch schlug die abgezielte Wirkung nicht bei mir an.
"Ach, es geht mir an einigen Tag gut und an einigen schlecht. Es ist ein Auf und Ab."
Er nickte, kritzelte etwas auf den Block und lächelte sie wieder an. Dann warf er einen kurzen, aber vielsagenden Blick auf mich, dann huschten seine Augen wieder zu Granny.
"Ich verstehe schon", murmelte ich, stand auf und drückte Granny.
Ich schloss hinter mir die Tür und atmete auf.
Dieser schreckliche Geruch von Medikamenten und den pafümierten Ärzten ging mir an die Substanz.
Fast war es so als würde dieses Krankenhaus mich noch kränker machen, als ich es nicht schon war.
Als ich um die Ecke bog und auf einen Platz hoffte, musste ich leider feststellen, dass alle ungemütlichen Plätzen schon vergeben waren, als trottete ich wieder zu der Tür und ließ mich neben ihr auf den Boden fallen.
Ich holte ein Buch aus meiner Tasche, entzog mich diesem Krankenhaus, der Realität und tauchte in die wundersame Welt meiner Bücher ein.
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Für Immer Bei Dir
RomanceIch räusperte mich. "Gehört das dir?" Er wirkte ehrlich geschockt, doch dann entspannte sich sein Gesichtsausdruck. Seine Mundwinkel gingen leicht nach oben, doch seine Augen sagten etwas anderes als sein Lächeln. Es war erschreckend. Das Lächeln wi...